Tätigkeitsbericht Referat Weinbau 2021
Die endgültige Menge der steirischen Weinernte 2021 wurde von der der Statistik Austria mit 222.917 Hektolitern verlautbart. Das ist nur unwesentlich geringer als die Vorjahresernte. Geerntet haben wir einen klassisch steirischen Jahrgang mit frischer Säure und moderatem Alkoholgehalt. Einfach ein typischer Steirer.
Österreichweit hat man trotz Hitze und Trockenheit mit 2,4 Mio. hl einen mengenmäßig im langjährigen Durchschnitt liegenden Weinjahrgang eingebracht. Dabei zeigen die Weißweine animierende Frische und die Rotweine hervorragenden Tiefgang.
Das Weinjahr 2021 im Detail:
Die Wintermonate bis März zeigten sich eher trocken und ohne längere Frostperioden. Im Februar war es zeitweise überdurchschnittlich warm, so konnten einige Stationsrekorde gebrochen werden, wie z.B: +23° am 13.2. in Köflach. Schnee gab es heuer nur vereinzelt in den Weinbergen, wobei die Mengen meist gering waren.
An der Wetterstation in Bad Gleichenberg wurden bis zum 16. Mai nur 147 mm Niederschlag gemessen, das bedeutet im langjährigen Durchschnitt ein Minus von etwa 85 mm. Durch das kühle Frühjahr verzögerten sich die Entwicklung in den Weingärten und dadurch der Austrieb sehr stark, sodass die Frostnächte zwischen dem 8. und 16. April keine Schäden in den steirischen Weingärten verursachten. Der nicht stattgefundene Austrieb der Reben erwies sich hier als Vorteil. Erst gegen Ende April begann der Austrieb, der sehr gleichmäßig verlief. Mitte Mai wurde dann bei den meisten Sorten das 3-Blatt Stadium erreicht, der Entwicklungsrückstand belief sich zu diesem Zeitpunkt auf etwa 14 Tage. Insgesamt war der Mai 2021 einer der 20 sonnenärmsten Maimonate der letzten 100 Jahre, allerdings konnte das Niederschlagsdefizit nahezu aufgeholt werden, sodass den Reben genügend Wasser für die weitere Entwicklung zur Verfügung stand.
Gänzlich anders verlief der Sommer. Hohe Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit ließen das Wachstum in den Weingärten im Juni nahezu explodieren. Die Blüte setzte zwar mit etwas Verspätung um dem 15. Juni ein, verlief aber rekordverdächtig rasch. Außerdem war der Monat Juni einer der zehn wärmsten Monate der 254-jährigen Messgeschichte. Auch der Juli 2021 präsentierte sich ähnlich (3. wärmster Juli der 254-jährigen Messgeschichte). Durch teils kräftige Gewitter wurden in den Sommermonaten lokal sehr große Regenmengen, aber größtenteils ohne den gefürchteten Hagel verzeichnet.
Der September verlief meist trocken und sehr warm, der Entwicklungsrückstand vom Frühjahr holte dann der goldene Herbst auf. Viele Betriebe waren überrascht, wie zügig die Reife im September voranschritt. Daher konnte etwa zum gleichen Zeitpunkt wie im Vorjahr mit der Lese ab Mitte September begonnen werden. Die intensive Lesezeit wurde von einem „Bilderbuch-Wetter“ begleitet, wobei sehr gesunde und reife Trauben geerntet wurden.
Wir sind sehr dankbar über den fünften sehr guten Weinjahrgang für die Steiermark in Folge. Wir erwarten besonders lagerfähige und vielschichtige Weine. Die Weine des Jahres 2021 werden uns noch in vielen Jahren Freude bereiten.
Weinbauberatung
Die Weinbauberatungen waren in den Bereichen Weinanbau, Kellerwirtschaft, Vermarktung, nachhaltiger und biologische Produktion äußerst intensiv. Eine besondere Stellung kommt dem Referat Weinbau bei der Übernahme der hoheitlichen Aufgaben im Bereich des Vollzuges des Steiermärkischen Landesweinbaugesetzes zu. Hierzu gehören die Führung des steirischen Weinbaukatasters und die Verwaltung der Neuanpflanzungsgenehmigungen. Hinzugekommen ist die Erfassung der steirischen Weinbaurieden.
Die Informationsweitergabe zu verschiedenen aktuellen Themen erfolgte über die Monatszeitschrift „Rundschreiben“, welche im Jahr 2021 11 Mal erschien und dem Newsletterdienst mit 36 Ausgaben. Zusätzliche Pflanzenschutzwarnmeldungen (10 Ausgaben) erreichten die Weinbauern über E-Mail, SMS, Telefax bzw. Warnmeldekarte.
Schwerpunkt der Pflanzenschutzberatungen war die integrierte Produktion. Eine Weinbauberaterin und eine externe Beraterin deckten das Segment des Bioweinbaues fachlich ab.
Weiters wurden zur Beratung der Weinbaubetriebe ein Onlineweinbauseminar im Winter durchgeführt. Anstatt der jährlich vier Herbstseminare wurden die erforderlichen Informationen zur Ernte in Form von Gruppenberatungen im Freien abgehalten. Ein wesentlicher Aspekt der Kellerwirtschaftsberatung war die Durchführung der Bewerterschulungen, die den Gaumen der Weinbauern zum kritischen Verkosten schulten und dadurch die Qualität der Weine ständig steigen lässt. Diese konnten allerdings pandemiebedingt nur zum Teil durchgeführt werden.
Höhepunkt der alljährlichen Verkostung war die Durchführung der Landesweinbewertung. Diese wurde vom Referat Weinbau bereits zum 74. Mal organisiert. Dass der Wettbewerb unter den Weinbauern trotz den vorgeschriebenen Corona-Maßnahmen und der Limitierung der Einreichmöglichkeit viel Akzeptanz findet, wird durch die Beteiligung von über 1.814 Qualitätsweinen am Wettbewerb bestätigt.
Österreichweit hat man trotz Hitze und Trockenheit mit 2,4 Mio. hl einen mengenmäßig im langjährigen Durchschnitt liegenden Weinjahrgang eingebracht. Dabei zeigen die Weißweine animierende Frische und die Rotweine hervorragenden Tiefgang.
Das Weinjahr 2021 im Detail:
Die Wintermonate bis März zeigten sich eher trocken und ohne längere Frostperioden. Im Februar war es zeitweise überdurchschnittlich warm, so konnten einige Stationsrekorde gebrochen werden, wie z.B: +23° am 13.2. in Köflach. Schnee gab es heuer nur vereinzelt in den Weinbergen, wobei die Mengen meist gering waren.
An der Wetterstation in Bad Gleichenberg wurden bis zum 16. Mai nur 147 mm Niederschlag gemessen, das bedeutet im langjährigen Durchschnitt ein Minus von etwa 85 mm. Durch das kühle Frühjahr verzögerten sich die Entwicklung in den Weingärten und dadurch der Austrieb sehr stark, sodass die Frostnächte zwischen dem 8. und 16. April keine Schäden in den steirischen Weingärten verursachten. Der nicht stattgefundene Austrieb der Reben erwies sich hier als Vorteil. Erst gegen Ende April begann der Austrieb, der sehr gleichmäßig verlief. Mitte Mai wurde dann bei den meisten Sorten das 3-Blatt Stadium erreicht, der Entwicklungsrückstand belief sich zu diesem Zeitpunkt auf etwa 14 Tage. Insgesamt war der Mai 2021 einer der 20 sonnenärmsten Maimonate der letzten 100 Jahre, allerdings konnte das Niederschlagsdefizit nahezu aufgeholt werden, sodass den Reben genügend Wasser für die weitere Entwicklung zur Verfügung stand.
Gänzlich anders verlief der Sommer. Hohe Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit ließen das Wachstum in den Weingärten im Juni nahezu explodieren. Die Blüte setzte zwar mit etwas Verspätung um dem 15. Juni ein, verlief aber rekordverdächtig rasch. Außerdem war der Monat Juni einer der zehn wärmsten Monate der 254-jährigen Messgeschichte. Auch der Juli 2021 präsentierte sich ähnlich (3. wärmster Juli der 254-jährigen Messgeschichte). Durch teils kräftige Gewitter wurden in den Sommermonaten lokal sehr große Regenmengen, aber größtenteils ohne den gefürchteten Hagel verzeichnet.
Der September verlief meist trocken und sehr warm, der Entwicklungsrückstand vom Frühjahr holte dann der goldene Herbst auf. Viele Betriebe waren überrascht, wie zügig die Reife im September voranschritt. Daher konnte etwa zum gleichen Zeitpunkt wie im Vorjahr mit der Lese ab Mitte September begonnen werden. Die intensive Lesezeit wurde von einem „Bilderbuch-Wetter“ begleitet, wobei sehr gesunde und reife Trauben geerntet wurden.
Wir sind sehr dankbar über den fünften sehr guten Weinjahrgang für die Steiermark in Folge. Wir erwarten besonders lagerfähige und vielschichtige Weine. Die Weine des Jahres 2021 werden uns noch in vielen Jahren Freude bereiten.
Weinbauberatung
Die Weinbauberatungen waren in den Bereichen Weinanbau, Kellerwirtschaft, Vermarktung, nachhaltiger und biologische Produktion äußerst intensiv. Eine besondere Stellung kommt dem Referat Weinbau bei der Übernahme der hoheitlichen Aufgaben im Bereich des Vollzuges des Steiermärkischen Landesweinbaugesetzes zu. Hierzu gehören die Führung des steirischen Weinbaukatasters und die Verwaltung der Neuanpflanzungsgenehmigungen. Hinzugekommen ist die Erfassung der steirischen Weinbaurieden.
Die Informationsweitergabe zu verschiedenen aktuellen Themen erfolgte über die Monatszeitschrift „Rundschreiben“, welche im Jahr 2021 11 Mal erschien und dem Newsletterdienst mit 36 Ausgaben. Zusätzliche Pflanzenschutzwarnmeldungen (10 Ausgaben) erreichten die Weinbauern über E-Mail, SMS, Telefax bzw. Warnmeldekarte.
Schwerpunkt der Pflanzenschutzberatungen war die integrierte Produktion. Eine Weinbauberaterin und eine externe Beraterin deckten das Segment des Bioweinbaues fachlich ab.
Weiters wurden zur Beratung der Weinbaubetriebe ein Onlineweinbauseminar im Winter durchgeführt. Anstatt der jährlich vier Herbstseminare wurden die erforderlichen Informationen zur Ernte in Form von Gruppenberatungen im Freien abgehalten. Ein wesentlicher Aspekt der Kellerwirtschaftsberatung war die Durchführung der Bewerterschulungen, die den Gaumen der Weinbauern zum kritischen Verkosten schulten und dadurch die Qualität der Weine ständig steigen lässt. Diese konnten allerdings pandemiebedingt nur zum Teil durchgeführt werden.
Höhepunkt der alljährlichen Verkostung war die Durchführung der Landesweinbewertung. Diese wurde vom Referat Weinbau bereits zum 74. Mal organisiert. Dass der Wettbewerb unter den Weinbauern trotz den vorgeschriebenen Corona-Maßnahmen und der Limitierung der Einreichmöglichkeit viel Akzeptanz findet, wird durch die Beteiligung von über 1.814 Qualitätsweinen am Wettbewerb bestätigt.