Schweinehaltung in der Steiermark 2022
Eröffnung Kompetenzzentrum Schwein
Die LK Steiermark und die Erzeugerorganisation Styriabrid haben sich entschlossen, zukünftig ihre gemeinsamen Synergien noch besser zu nutzen.
Die LK Steiermark hat ihre Dienststelle LK-Schweineberatung zur Betreuung der schweinehaltenden Betriebe per 1. April 2022 von Gleisdorf nach St. Veit am Vogau verlegt. Zwar bleiben die beiden Organisationen operationell getrennt, durch die unmittelbare räumliche Nähe und intensive Zusammenarbeit der beiden ist damit aber ein modernes „Kompetenzzentrum Schwein“ geschaffen worden, welches zukünftig viele gemeinsame Schwerpunkte zum Wohle der steirischen Schweinebauern durchführen wird.
Die wesentlichen Schwerpunkte unserer gemeinsamen Anstrengungen sind die Unterstützung der Betriebe durch Bildung und Beratung, um die Betriebsleistungen zu verbessern und damit das Einkommen aus der Schweinehaltung absichern zu können.
Die weiteren Schwerpunkte sind eine Stallbauoffensive, die Digitalisierung in Bildung und Beratung, das Service und die Unterstützung für die Betriebe auszubauen, die Interessensvertretung und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Mitarbeit in diversen Projekten zur praktischen Umsetzung von fachlichen Fragen bzw. gesetzlichen Vorgaben.
Die Einweihung des Kompetenzzentrums Schwein fand im Rahmen einer gebührenden Festveranstaltung zum 50-Jahr-Jubiläum der Styriabrid am 27. August 2022 statt.
Die LK Steiermark hat ihre Dienststelle LK-Schweineberatung zur Betreuung der schweinehaltenden Betriebe per 1. April 2022 von Gleisdorf nach St. Veit am Vogau verlegt. Zwar bleiben die beiden Organisationen operationell getrennt, durch die unmittelbare räumliche Nähe und intensive Zusammenarbeit der beiden ist damit aber ein modernes „Kompetenzzentrum Schwein“ geschaffen worden, welches zukünftig viele gemeinsame Schwerpunkte zum Wohle der steirischen Schweinebauern durchführen wird.
Die wesentlichen Schwerpunkte unserer gemeinsamen Anstrengungen sind die Unterstützung der Betriebe durch Bildung und Beratung, um die Betriebsleistungen zu verbessern und damit das Einkommen aus der Schweinehaltung absichern zu können.
Die weiteren Schwerpunkte sind eine Stallbauoffensive, die Digitalisierung in Bildung und Beratung, das Service und die Unterstützung für die Betriebe auszubauen, die Interessensvertretung und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Mitarbeit in diversen Projekten zur praktischen Umsetzung von fachlichen Fragen bzw. gesetzlichen Vorgaben.
Die Einweihung des Kompetenzzentrums Schwein fand im Rahmen einer gebührenden Festveranstaltung zum 50-Jahr-Jubiläum der Styriabrid am 27. August 2022 statt.
Herausforderungen im Schweinebereich 2022
Das Wirtschaftsjahr 2022 war geprägt von einer besonderen Preis- und Absatzsituation. Die auslaufende Coronakrise zeigte, wie wichtig eine ausreichende Selbstversorgung mit heimischen regionalen Lebensmitteln ist.
Die Kriegssituation in der Ukraine ließ die Futtermittel- und Energiepreise rasant ansteigen. Die generelle Abnahme der europäischen Schweineproduktion um zirka fünf Prozent war für die Marktsituation maßgebend. Somit fehlte Ende 2022 zirka jedes zehnte Schwein, was einen Nachfrageüberhang und tendenziell einen höheren Absatzpreis ermöglichte. Politische Auseinandersetzungen bezüglich zukünftiger Haltungsformen im Schweinebereich standen permanent auf der Tagesordnung. Aufgrund der gespannten wirtschaftlichen Situation der Menschen änderte sich auch das Kaufverhalten. So griff ein steigender Anteil an Konsumenten zu Billigprodukten und Schweinefleisch aus dem Premiumsegment wurde zunehmend zum Ladenhüter. Die Schweinemast verzeichnete, bedingt durch die niedrigen Ferkelpreise im ersten Halbjahr und die gestiegenen Mastschweinepreise, ein ausgezeichnetes wirtschaftliches Jahr, während die Ferkelproduktion leider nur unterdurchschnittlich abschnitt.
Die ständigen Verschärfungen und Diskussion hinsichtlich der gesetzlichen Rahmenbedingungen (Bau und Raumordnungsgesetz, Tierschutz, Wasserrecht, NEC-Richtlinie und Emissionen,…) forderten zunehmend unsere Betriebe. Eines der wichtigsten Ziele für 2022 war weiterhin die Verhinderung der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest in unser Bundesgebiet – insbesondere über die Wildschweinepopulation und den Personenverkehr. Mit laufenden Bildungsveranstaltungen und Beratungen wurden die Schweinehalter bestmöglich fachlich unterstützt und auch andere Personengruppen informiert.
Arbeitskreis Schweineproduktion
Im Jahr 2022 waren 430 Schweineerzeuger (Stand 31.12.2022: 292 Zuchtsauen haltende Betriebe und 138 Mastbetriebe) Mitglied im Arbeitskreis Schweineproduktion. Den Arbeitskreisbetrieben stand der Besuch von insgesamt 64 Facharbeitskreis- und Bildungsveranstaltungen zur Auswahl. Um die Jugend bestmöglich zu unterstützen, wurden auch Facharbeitskreise mit der „Jungen Styriabrid“ durchgeführt.
Ein besonderes Highlight war wieder unser Kompetenztag Schwein am 9. Februar 2022, der aufgrund der Corona-Situation als Online-Webinar abgehalten werden musste. Insgesamt nahmen 242 Interessierte an der Bildungsveranstaltung teil, die in Zusammenarbeit zwischen LK-Schweineberatung Steiermark und der Erzeugerorganisation Styriabrid durchgeführt wurde. Themenschwerpunkte waren unter anderem das Tierwohl sowie tiergerechte Haltungssysteme.
Bildungs- und Projektschwerpunkte
Im Zeichen der Corona-Krise mussten wir auch 2022 unsere Bildungs- und Projektarbeit teilweise auf Online-Veranstaltungen und digitale Zusatzangebote umstellen, was aber von unseren Bäuerinnen und Bauern sehr gut angenommen wurde.
Folgende Themenbereiche wurden angeboten:
Die beiden Aufzeichnungsprogramme, das Online-Mastauswertungsprogramm MAPonWeb und der Online-Sauenplaner SPonWeb wurden weiterentwickelt. Zusätzlich hatten alle Schweineerzeuger die Möglichkeit ökonomische Betriebsaufzeichnungen zu führen. Die Betriebsleistungen in der Ferkelproduktion konnten auf hohem Niveau abermals leicht gesteigert werden. So setzten die Arbeitskreisbetriebe im Kalenderjahr 2022 im Durchschnitt 26,76 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Auch in der Mast gelang 2022 mit 821 g tägliche Zunahmen und 60,68 % Magerfleischanteil wieder eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Ein besonderes Highlight war wieder unser Kompetenztag Schwein am 9. Februar 2022, der aufgrund der Corona-Situation als Online-Webinar abgehalten werden musste. Insgesamt nahmen 242 Interessierte an der Bildungsveranstaltung teil, die in Zusammenarbeit zwischen LK-Schweineberatung Steiermark und der Erzeugerorganisation Styriabrid durchgeführt wurde. Themenschwerpunkte waren unter anderem das Tierwohl sowie tiergerechte Haltungssysteme.
Bildungs- und Projektschwerpunkte
Im Zeichen der Corona-Krise mussten wir auch 2022 unsere Bildungs- und Projektarbeit teilweise auf Online-Veranstaltungen und digitale Zusatzangebote umstellen, was aber von unseren Bäuerinnen und Bauern sehr gut angenommen wurde.
Folgende Themenbereiche wurden angeboten:
- Stärken/Schwächenanalysen Sauenplaner, Mastauswertungsprogramm, Ökonomische Auswertungen sowie Ergebnispräsentationen
- Schulungen – Betriebszweigauswertungsprogramme
- Betriebsmanagement Ferkelproduktion und Schweinemast (AMA-Gütesiegel Neu, Produktionsrhythmen, Besamungsmanagement, Umrauscher gezielt vermeiden, Jungsauenmangement, Management großer Würfe,...)
- Tiergesundheit Ferkelproduktion und Schweinemast (Schutz gegen Afrikanische Schweinepest - Biosicherheit, Impfungen im Schweinebestand, Infoseminar Tiergesundheit, Krankheitsausbrüche gut meistern,...)
- Tierhaltung und Tierschutz: Änderungen Novelle 1. Tierhalteverordnung im Schweinebereich
- Schweinefütterung und Futtermittel (Absetzstrategien in der Ferkelaufzucht, Futterkonservierung, Futterkosten, …)
- Betriebswirtschaft (Investitionsförderung, Kosten und Inflation – Auswirkungen auf die Landwirtschaft, Schweinehaltung im Nebenerwerb, Verhandeln wie ein Profi, Wert des Wirtschaftsdüngers aus der Schweinehaltung, GAP 2023+ - Auswirkungen und Möglichkeiten für Schweinebetriebe, Unternehmertag - betriebliche Vorsorge, Schlachtschweine- und Futtermittelmarkt – Strategien für meinen Betrieb, …)
- Stallbau und Stallklima (Stallkühlung, Erfahrungen mit verschiedenen Tierwohlsystemen, Bewegungsbuchten im Abferkelbereich, Einsatz von Photovoltaik und Stromspeicher am Schweinebetrieb, Stallbesichtigungen,...)
- Persönlichkeitsbildung (Lebensqualität Bauernhof, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation in der Schweinehaltung)
Die beiden Aufzeichnungsprogramme, das Online-Mastauswertungsprogramm MAPonWeb und der Online-Sauenplaner SPonWeb wurden weiterentwickelt. Zusätzlich hatten alle Schweineerzeuger die Möglichkeit ökonomische Betriebsaufzeichnungen zu führen. Die Betriebsleistungen in der Ferkelproduktion konnten auf hohem Niveau abermals leicht gesteigert werden. So setzten die Arbeitskreisbetriebe im Kalenderjahr 2022 im Durchschnitt 26,76 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Auch in der Mast gelang 2022 mit 821 g tägliche Zunahmen und 60,68 % Magerfleischanteil wieder eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Schweinezuchtberatung
Die Schwerpunkte der Schweinezuchtberatung im Jahr 2022 lagen wie in den Jahren davor in der Durchführung und Umsetzung der Zuchtprogramme.
So wurden vom Zuchtberater in der Steiermark mittels Zuchtwertinformations-Programm (ZwISSS) 178 Beratungen im Rahmen der Jungsauen- (6.816 Stück) und Eberselektion (227 Stück) auf den Zuchtbetrieben zwecks gezielter Anpaarungen durchgeführt.
Die Zuchtkriterien wurden im Jahr 2022 bei den Mutterlinien-Sauen (Edelschwein und Landrasse), welche für die Herdebuch-Reinzucht belegt werden, nicht angehoben und setzen sich wie folgt zusammen: Fruchtbarkeitsindex von mindestens 100, einen Wurfvitalitätsindex von größer 90, einen Mast- und Schlachtleistungsindex von mindestens 90 und einen Gesamtzuchtwert von 100 Punkten aufweisen.
Außerdem dürften von den Herdebuchzuchtbetrieben nur Jungsauen mit 8/8 Zitzen, die im Fundament, Rahmen und Typ keine Fehler aufweisen, nachgestellt werden. Ein weiteres Kriterium war eine abgeschlossen Nachkommens-Prüfung beider Elterntiere. Es durften auch keine Tiere aus Würfen mit Anomalien (Hodenbruch, Binneneber, Afterlos und Zwitter) in der Reinzucht eingesetzt werden.
Jungsauen und Eber aus Mutterlinien und der Rasse Pietrain, die einen Inzuchtwert von über vier Prozent aufwiesen, wurden nicht ins Herdebuch aufgenommen. Davon ausgenommen waren die Rassen Duroc und Schwäbisch-Hällisch, da bei diesen Rassen die Population sehr klein ist.
Die Rasse Duroc wird auch weiterhin in Richtung Fleischqualität (Intramuskuläres-Fett) gezüchtet, um in gewissen Marken-Programmen als Endstufeneber eingesetzt werden zu können.
2022 - Eber mit höchstem Zuchtwert in Österreich
PLOB, Rasse Pietrain
155 Punkte
mit 31 Nachkommen in der Reinzucht geprüft
Standort: Gleisdorf
Züchter: Robert Tüchler, Fernitz, Steiermark
155 Punkte
mit 31 Nachkommen in der Reinzucht geprüft
Standort: Gleisdorf
Züchter: Robert Tüchler, Fernitz, Steiermark
Zuchtwertschätzung
Im Jahr 2022 wurde eine eigene Zuchtwertschätzung mit hoher Gewichtung Richtung Fleischbeschaffenheit für den Duroc eingeführt.
Zur Bestimmung des genomischen Zuchtwertes und zur Kontrolle der Abstammung wurden in der Steiermark bei 278 Zucht-Tieren (158 Eber und 120 Sauen) Gewebeproben entnommen.
Ein neues Projekt im Jahr 2022 war die Absicherung der österreichischen Herkunft von Schweinefleisch mittels DNA-Analyse. Seit 1. Jänner 2022 stammt sämtliches durch die PIG-Austria vermarktetes Sperma von vollständig genotypisierten Ebern. So werden nun auch in der Steiermark sämtliche verkaufsfähige Eber aller Rassen beprobt und in der Datenbank gespeichert.
Die Absicherung der österreichischen Herkunft mittels DNA-Analyse soll ein weiterer Schritt in Richtung höchster Transparenz sein. Der Konsument soll dadurch vollstes Vertrauen in die Produkte unserer heimischen Landwirtschaft haben. Das Projekt wird von der AMA unterstützt.
Mit Unterstützung des Tiergesundheitsdienstes Steiermark konnte das Screening (drei Durchgänge je Herdebuchzuchtbetrieb) auf PRRS (Porzines Respiratorisches und Reproduktives Syndrom) auch 2022 in der Steiermark weitergeführt werden. Auch in der Herdebuchzucht haben wir immer wieder mit PRRS-Ausbrüchen zu kämpfen, so gibt es aktuell sechs Betriebe mit dem Status PRRS-unbedenklich. Leistungsprüfung In der Schweinemastprüfanstalt Streitdorf in Niederösterreich wurden im Jahr 2022 von steirischen Herdebuchzüchtern 1099 Tiere geprüft. 462 Tiere der Rasse Edelschwein, 514 F1 Tiere (Landrasse x Edelschwein), 84 Tiere der Rasse Pietrain. Die restlichen Prüftiere entstammen der Rasse Duroc, Landrasse, Schwäbisch-Hällisch und aus einigen wenigen Kreuzungsvarianten. Die steirischen Prüftieren lagen im Durchschnitt bei den Merkmalen wie folgt: Edelschwein: tägliche Zunahme (TGZ) 1.042 Gramm, Futterverwertung (FV) 2,71 kg, Magerfleischanteil (MFA) 53,3 %. (Prüftiere sind 2 Kastraten) Fortuna = F1 (Landrasse x Edelschein): TGZ 940 Gramm, FV 2,65 kg, MFA 53,9 %. (Prüftiere sind 2 Kastraten) Pietrain: TGZ 851 Gramm, FV 2,30 kg, MFA 68,9 %. (Prüftiere sind 2 weibliche Tiere ) Duroc: TGZ 938 Gramm, FV 2,40 kg, MFA 58,1 %. (Prüftiere sind 1 Kastrat und 1 weibliches Tier)
Insgesamt wurde im Jahr 2022 3063 Tiere in der Prüfanstalt geprüft, wobei die Steiermark mit 1099 Tieren den größten Anteil stellt. Auch bei den angeführten Merkmalen konnten die steirischen Züchter eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr erreichen und liegen somit im Bundesländervergleich an erster Stelle.
Mit Unterstützung des Tiergesundheitsdienstes Steiermark konnte das Screening (drei Durchgänge je Herdebuchzuchtbetrieb) auf PRRS (Porzines Respiratorisches und Reproduktives Syndrom) auch 2022 in der Steiermark weitergeführt werden. Auch in der Herdebuchzucht haben wir immer wieder mit PRRS-Ausbrüchen zu kämpfen, so gibt es aktuell sechs Betriebe mit dem Status PRRS-unbedenklich. Leistungsprüfung In der Schweinemastprüfanstalt Streitdorf in Niederösterreich wurden im Jahr 2022 von steirischen Herdebuchzüchtern 1099 Tiere geprüft. 462 Tiere der Rasse Edelschwein, 514 F1 Tiere (Landrasse x Edelschwein), 84 Tiere der Rasse Pietrain. Die restlichen Prüftiere entstammen der Rasse Duroc, Landrasse, Schwäbisch-Hällisch und aus einigen wenigen Kreuzungsvarianten. Die steirischen Prüftieren lagen im Durchschnitt bei den Merkmalen wie folgt: Edelschwein: tägliche Zunahme (TGZ) 1.042 Gramm, Futterverwertung (FV) 2,71 kg, Magerfleischanteil (MFA) 53,3 %. (Prüftiere sind 2 Kastraten) Fortuna = F1 (Landrasse x Edelschein): TGZ 940 Gramm, FV 2,65 kg, MFA 53,9 %. (Prüftiere sind 2 Kastraten) Pietrain: TGZ 851 Gramm, FV 2,30 kg, MFA 68,9 %. (Prüftiere sind 2 weibliche Tiere ) Duroc: TGZ 938 Gramm, FV 2,40 kg, MFA 58,1 %. (Prüftiere sind 1 Kastrat und 1 weibliches Tier)
Insgesamt wurde im Jahr 2022 3063 Tiere in der Prüfanstalt geprüft, wobei die Steiermark mit 1099 Tieren den größten Anteil stellt. Auch bei den angeführten Merkmalen konnten die steirischen Züchter eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr erreichen und liegen somit im Bundesländervergleich an erster Stelle.