Interessensvertretung
Arbeitstreffen Wald und Parlamentarischer Abend in Brüssel
Auf Einladung und Organisation von Simone Schmiedtbauer und Team fand am 31. August 2022 in Brüssel ein Parlamentarischer Abend zum Thema „Nachhaltige Waldnutzung & Aufbau einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050“ statt. Im voll besetzten Saal der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU konnte unter Teilnahme hochkarätiger politischer Entscheidungsträger allen anwesenden politischen Repräsentanten und Vertretern der EU sowie den Teilnehmern unter dem Titel „Die Zukunft der Wälder Europas“ ein guter Überblick der aktuellen Rahmenbedingungen in der EU gegeben werden. Im Panel I diskutierten Mihail Dumitru, Stv. Generaldirektor, GD AGRI, EK, Stanislav Nemec, Leiter der Abteilung Landwirtschaft und Umwelt und ständiger Vertreter der Tschechischen Republik bei der EU, Norbert Lins, MEP (EVP), Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung, Ulrike Müller, MEP (Renew Europe) und Martin Häusling, MEP (Die Grünen) über die Zukunft der Wälder Europas und die Gesetzgebung der EU. Das Panel II beleuchtete in einer Expertenansicht die Realität in Europas Wäldern. ÖkR Franz Titschenbacher Präsident der LK Steiermark und des Ö. Biomasseverbandes, FDir. Dr. Kurt Ramskogler, Obmann PEFC Österreich, Dr. Silvio Schüler, Bundesforschungszentrum Wald und Josef Ziegler, Präsident des Bayrischen Waldbesitzerverbandes legten in ihren Statements ein klares und starkes Bekenntnis zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung ab. Simone Schmiedtbauer hat in ihrem Abschlussstatement ein beeindruckendes und starkes Bekenntnis zur Notwendigkeit einer praxistauglichen EU-Gesetzgebung und einer nachhaltigen Versorgung mit dem regenerativen Rohstoff Holz aus einer klimafitten Waldwirtschaft gegeben.
Bereits am Nachmittag konnten Arbeitsgespräche mit Generaldirektor Wolfgang Burtscher, DG AGRI, Nikolaus Marschik, Botschafter und Leiter der ständigen Vertretung Brüssel geführt werden. Die Diskussion mit Frau Helena Braun und Frau Stefanie Hiesinger, beide Mitglieder des Kabinetts von Exekutiv-Vize-Kommissionspräsident Frans Timmermans über die EU-Waldstrategie und LULUCF waren ernüchternd und zeigten einmal mehr, wie stark die Akteure, schier unverrückbar, von den ideologischen Argumenten der Umwelt NGO´S geprägt sind.
Arbeitsgespräch copa cogeca in Brüssel
In einem Arbeitsgespräch mit Frau Direktorin Oana Neagu von der copa cogeca konnten wichtige Punkte zur Erneuerbare Richtlinie (REDIII), zu LULUCF, zur VO Wiederherstellung der Natur und zum Gesetz – Entwaldungsfreie Lieferketten besprochen werden.
Es droht, dass Biomasse aus dem Wald nicht mehr als „erneuerbar“ angerechnet wird, hohe unerreichbare Ziele hinsichtlich Kohlenstoffspeicher Wald, Totholz etc. und ungeeignete Evaluierungsparameter über delegierte Rechtsakte über die EU-Gesetzgebung verordnet werden.
EU_Waldstrategie
Zum Thema - Aktive nachhaltige Forstwirtschaft im Rahmen des Green Deals – wird Simone Schmiedtbauer, MEP, im Schulterschluss mit der Bayrischen Staatsministerin Melanie Huml am 31. August 2022 zu einer Fachveranstaltung ins Bayrische Schloss nach Brüssel einladen. Ziel ist es, eine klare Positionierung gegen die drohenden Einschränkungen in der Bewirtschaftung der Wälder gegenüber der EU-Kommission zu beziehen.
Positionierung EU Parlament zur RED III
Mit der Abstimmung zur Erneuerbaren Energie Richtlinie RED III hat das EU-Parlament seine Positionen zu den finalen Verhandlungen mit der Kommission und den Mitgliedstaaten fixiert. Diese Richtlinie legt fest, welche erneuerbaren Energieformen die Nationalstaaten einsetzen und fördern dürfen und welche Kriterien dabei zu beachten sind, um ihre Erneuerbaren Energie-Ziele zu erreichen. Im Gegensatz zur EU-Kommission und den Mitgliedstaaten nimmt das EU-Parlament eine kritische Haltung zur Bioenergie ein. Besonders die Aufteilung der Biomassemengen in Primärbiomasse und Sekundärbiomasse ist für die bäuerlichen Betriebe problematisch. Die vom EU-Parlament eingenommene Positionierung sieht für die weitere Nutzung der Primärbiomasse einige Restriktionen vor.
Dazu gehören:
- Mittelfristig das „Einfrieren“ des Ausbaus von Primärbiomasse auf dem Niveau der Jahre 2017-2022. Primärbiomassemengen, die über dieses Niveau hinausgehen, können nicht mehr an die Erneuerbaren Energieziele angerechnet werden und gelten somit nicht als Erneuerbar.
- Erarbeitung eines Rückbaupfads für die Nutzung von Primärbiomasse durch die Kommission beauftragt.
- Absenken der Schwelle für verschärfte Nachhaltigkeitskriterien bei Biomassekraftwerken von 20 MW auf 7,5 MW. Damit gelten zukünftig für 61 % der verkauften Energiemenge in Österreich verschärfte Nachhaltigkeitskriterien.
- Biomassekraftwerke über 7,5 MW verlieren jeglichen Anspruch auf EU CO-Finanzierungsmittel.
„primäre Holzbiomasse‘ das gesamte gefällte oder anderweitig geerntete und entnommene Rundholz, sie umfasst das gesamte durch Entnahme gewonnene Holz, d. h. die aus den Wäldern entnommenen Mengen einschließlich des durch natürliches Absterben und durch Einschlag und Abholzen gewonnenen Holzes, dazu zählt das gesamte entnommene Holz mit oder ohne Rinde, einschließlich des entnommenen Holzes in runder Form oder in gespaltener, vierseitig grob zugerichteter oder sonstiger Form, z. B. Äste, Wurzeln, Stümpfe und Knollen (sofern sie geerntet werden), und grob geformtes oder spitzes Holz, nicht dazu zählt Holzbiomasse, die im Rahmen nachhaltiger Maßnahmen zur Verhütung von Waldbränden in Gebieten mit hohem Brandrisiko gewonnen wird, Holzbiomasse, die bei Straßenverkehrssicherheitsmaßnahmen gewonnen wird, und Holzbiomasse, die aus von Naturkatastrophen betroffenen, von aktiven Schädlingen befallenen oder von Krankheiten betroffenen Wäldern entnommen wird, um die Ausbreitung dieser Schädlinge bzw. Krankheiten zu verhindern, während zugleich die Holzentnahme minimiert und die biologische Vielfalt geschützt wird, sodass vielfältigere und widerstandsfähigere Wälder entstehen, wobei die Leitlinien der Kommission als Grundlage dienen“
Energieholz, welches zuerst in der Industrie eingesetzt wird, ist von den Restriktionen ausgeschlossen. Mit dem Beschluss des EU-Parlaments ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Verhandlungen mit den EU-Ländern im Rahmen des Triloges sind in den Startlöchern. Österreich wird von Energieministerin Leonore Gewessler vertreten. Der vorliegende Beschluss wird aktuell recht unterschiedlich interpretiert. Die Reaktionen reichen von „Alles bleibt, wie es ist“ bis hin zu „Das Ende der Biomassenutzung hat begonnen“.
Kohlenstoffmanagement im Wald
Die EU-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden. Nicht vermeidbare CO2 Emissionen müssen über den Landnutzungssektor kompensiert werden (LULUCF u. Taxonomie-Verordnung). Mögliche handelbare Produkte für den Forst könnten Vorratsaufbau, Ernteverzicht, Wiedervernässung von Mooren und der Einsatz von Holz im Baubereich sein. Im Gegensatz zum Handel mit „Emissionszertifikaten“ (ETS) geht es im Forst-und Holzsektor um den Handel mit Gutschriften für CO2 Bindung bzw. C-Speicherung. Diese Begrifflichkeit wird gewählt, um Verwechslungen zum ETS-Bereich zu vermeiden. Ein Grundsatzpapier zum Verkauf von CO2 Gutschriften wurde in Zusammenarbeit der LK-Forstabteilungen und der LKÖ erstellt.
Positionspapier zur tele Klimainitiative - mehr „URWALD“ für Österreich
Die Landwirtschaftskammer Steiermark als gesetzliche Interessenvertretung von rund 40.000 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, die vom Klimawandel besonders betroffen sind, begrüßt grundsätzlich alle Initiativen und Bemühungen, die einen wirksamen, messbaren und ehrlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit der neuen tele Klimainitiative - MEHR „URWALD“ FÜR ÖSTERREICH – wird der breiten Gesellschaft allerdings die irrige These suggeriert, und damit in den Köpfen der Menschen falsch positioniert, dass nur ein „Urwald“ im Gegensatz zum Wirtschaftswald CO2 speichert und mit einer Außer-Nutzung-Stellung von Waldgebieten ein wichtiger Beitrag geleistet werden könne, gegen die Klimakatastrophe aktiv zu werden. Die in der aktuell geführten Kampagne, an die breite Gesellschaft adressierte, zentrale Botschaft, dass Bäume zu ernten schlecht, Bäume hingegen ungenutzt im Wald stehen zu lassen gut für den Klimaschutz sei, wurde in einem Positionspapier, das von den Mitgliedern der Vollversammlung unterschrieben wurde, zurückgewiesen.
Jagd
Die Ergebnisse des bundesweit in der Periode 2019 bis 2021 durch das Bundesforschungszentrum Wald (BFW) erhobene Wildeinflussmonitoring liegt nun vor. In der Steiermark wurden auf 757 Erhebungsflächen die mittleren Baumartenanteile in sechs Höhenklassen von 10 - 30 cm bis 200 - 500 cm ermittelt. Der Anteil der Tanne nimmt von 7 % in der ersten Höhenklasse auf 4 % in der 6. Höhenklasse ab. In der Steiermark können nur Fichte und Buche ihre mittleren Anteile mit zunehmender Pflanzenhöhe behaupten. Alle anderen Baumarten verlieren bis 2 Meter Höhe Anteile: Ahorn sechs Achtel, Hainbuche die Hälfte, Tanne zwei Fünftel uns sonstiges Hartlaubholz zwei Drittel. Eiche kommt über 1,3 m so gut wie nicht mehr vor. Die Gesamtbeurteilung des Wildeinflusses schwankt auf hohem Niveau. Für die Entwicklung artenreicher Mischwälder als Antwort auf die Klimaentwicklung und im Hinblick auf die Ergebnisse der dynamischen Waldtypisierung muss der Wildeinfluss deutlich abgesenkt werden. Das Österreich weit schlechteste Ergebnis liegt mit dem Bezirk Fürstenfeld vor. Hier ist der Anteil des starken Wildeinflusses von 67,4% in der Periode 2016 bis 2018 auf 83,7% angestiegen. Der zweitschlechteste Wert liegt mit dem Bezirk Mürzzuschlag mit 72,1% vor.
Arbeitstagung Kammerobmänner/Bezirksjägermeister
Im Rahmen der Arbeitstagung KO/BJM, die am 11. Mai 2022 in den Naturwelten in Mixnitz stattfand, wurden von Univ. Prof. Klaus Hackländer, Leiter des Institutes für Wildtierkunde und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien und dem Wildbiologen Dr. Hubert Zeiler Grundlagen für eine Wildökologischen Raumplanung präsentiert. Der Vorstoß der Steirischen Landesjägerschaft Ende des vergangenen Jahres, ein seit mehr als 20 Jahren im Bundesland Salzburg bestehendes Modell für die Steiermark zu adaptieren, hat in den letzten Monaten innerhalb der Grundeigentümer und unter Fachleuten zu heftigen Diskussionen geführt. Gemeinsam mit den Land- & Forstbetrieben Steiermark und der LK wurde ein Positionspapier verfasst, in dem grundlegende Standpunkte dargestellt sind, die die Basis für einen ergebnisoffenen Prozess einer Wildökologischen Raumplanung aufzeigen. Basierend auf der Mariazeller Erklärung, die den Rahmen für einen Interessensausgleich bildet, soll nun mit dem Blick nach vorne, in Zusammenarbeit von Interessensvertretung und Jägerschaft ein Konzept erarbeitet werden, das Ausgangspunkt für weitere Schritte Richtung Wildökologische Raumplanung aufzeigen soll.
Wildökologische Raumplanung
Die Steirische Landesjägerschaft befasst sich mit der Umsetzung einer Wildökologischen Raumplanung, die auf den langjährigen Erfahrungswerten des Bundeslandes Salzburg aufbauen soll. Dabei soll es zu einer Abstimmung des aktuellen Jagd- und Reviersystems auf Biologie und Bestandesdynamik großräumig lebender Wildarten (Rot- und Gamswild) kommen. Die Gestaltungs- und Umsetzungskompetenz soll auf die lokale Ebene verlagert werden, mit dem Ziel Bürokratie abzubauen, die Eigenverantwortung in den Regionen zu stärken und die Verwirklichung lokaler Lösungen zu ermöglichen. Die zukünftigen Wildregionen sollen verwaltungsmäßig als Körperschaften öffentlichen Rechtes gelten und im Durchschnitt ein Gebiet von rund 21.000 Hektar umfassen. Pro erlegtem Stück Rotwild soll ein Fütterungsbeitrag eingehoben werden. Ab Mitte Jänner 2022 wird die Landesjägerschaft einen breiten Dialogprozess eröffnen zu dem auch die Landwirtschaftskammer Steiermark eingeladen ist. Aktuell verlaufen die Diskussionen zur Wildökologischen Raumplanung unter den Grundeigentümern sehr konträr. Nach einer mehrere Monate beanspruchenden Zeitspanne in der Auslotung der Argumente für und wider einer Wildökologischen Raumplanung in der Steiermark wurde im Beisein von Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof, Präsident Franz Titschenbacher, Obmann Carl Croy, LAbg. a.D. Karl Lackner und Kammerdirektor Werner Brugner am 3. Oktober 2022 ein endgültiger Umsetzungsbeschluss gefasst. In einer Besprechung am 17. November 2022 werden die weiteren Schritte das Projektmanagement betreffend, mit den Land- u. Forstbetrieben, der LK Abteilung Forst und Energie und der Landesjägerschaft besprochen.
proHolz/Holzcluster
Die Geschäftsführerin von proHolz Steiermark, Frau Mag. Doris Stiksl, hat Ende 2021 ihre Kündigung bekanntgegeben. Sie hat mit Ende Juni 2022 ihr Arbeitsverhältnis beenden. In der Zwischenzeit wurden Überlegungen angestellt, die beiden Organisationen proHolz und Holzcluster Steiermark in Zukunft von einer gemeinsamen Geschäftsführung zu organisieren. Diese Option wurde allerdings verworfen, da sich die SFG mit einem Anteil von 25 Prozent vom Holzcluster zurückziehen und notwendige Fördermittel in diesem Falle nicht mehr bereitgestellt würden. Innerhalb des Vorstandes wurde nun beschlossen die Geschäftsführerstelle Anfang März 2022 öffentlich auszuschreiben.
Nach Ausscheiden von Mag. Doris Stiksl als Geschäftsführerin von proHolz Steiermark hat mit Anfang August 2022 Herr Christian Hammer, MSC, der lange Jahre bei der „umdasch-Gruppe“ beschäftigt war, diese Agenden übernommen.
Woche des Waldes Woodpassage in Graz
Die begehbare Installation „woodpassage“ macht die Umwandlung vom Baum zum Haus sinnlich erlebbar. Als gemeinsame Initiative von proHolz Austria, proHolz Bayern und Lignum Schweiz tourt sie seit dem Jahr 2019 durch den „DACH-Raum“. Im Rahmen des Waldfestes und der Wald-Holz-Klimatage in der vergangenen Woche wurde die “woodpassage“ nun am Grazer Hauptplatz mit der Botschaft - Holz als wichtiger Kohlenstoffspeicher – positioniert und konnte bis 30. Juni 2022 frei zugänglich besichtigt werden.
Krähenverordnung
Die Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung mit der Ausnahme vom Verbot des absichtlichen Tötens für Nebel- und Rabenkrähen, die im Juli 2019 erlassen wurde, läuft heuer aus. Schadensmeldungen der Landwirt:innen werden über eine eigens eingerichtete LK-Plattform erhoben. Über die letzten drei Jahre sind nur 210 Meldungen eingegangen. Um den Nachweis zahlenmäßig zu erhöhen und eine Verlängerung der Verordnung ab Sommer 2022 erreichen zu können, wurde über die Bezirkskammern und die LK-Medien ein Meldeaufruf samt Fotodokumenten vorgenommen.
Dynamische Waldtypisierung
Für die klimaangepasste Waldbewirtschaftung wurde mit dem vom Landesforstdienst unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammer, Abteilung Forst und Energie und der Land- & Forstbetriebe initiierten Projekt zur Dynamischen Waldtypisierung europaweit ein einzigartiges Beratungs-Tool geschaffen. Die Ergebnisse des Projektes wurden am 10. und 11. März 2022 bei der Fachtagung „Wald im Klimawandel“ in der Messe Graz erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wurden von den betrauten Wissenschaftlern und Projektpartnern die Methoden, Datengrundlagen und Ergebnisse für die forstliche Praxis erläutert. Durch die Verschneidung von Boden- und Klimadaten und die Modellierung von Klimaszenarien hinsichtlich zukünftiger Temperatur- und Niederschlagsentwicklung, können nun für jeden Waldstandort in der Steiermark Entscheidungen für eine klimaangepasste Baumartenwahl bei der Aufforstung getroffen werden. Die umfangreichen Daten können standortsgenau nach einem Raster von 30 mal 30 Meter über das GIS Steiermark und den Waldbauberater der LK abgerufen werden.
Kleinwalderhebung
Deutlich positiver stellen sich die Ergebnisse der Kleinwalderhebung für das Jahr 2021 dar, bei der die Betriebsergebnisse von 101 Kleinwaldbetrieben in Österreich mit einer durchschnittlichen Größe von 61 Hektar erfasst werden: Betriebserfolg Plus 14,96 €/Efm. (2020 Minus 2,23 €/Efm, 2018 Minus 5,68 €/Efm).
Holzeinschlagsmeldung 2022
Wie aus der jährlich erhobenen Holzeinschlagsmeldung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft hervorgeht, wurden im Jahr 2022 in den österreichischen Wäldern 19,36 Mio. Erntefestmeter Rohholz ohne Rinde (Mio. Efm o.R.) geerntet. Das bedeutet ein Plus von 937.670 Efm o. R. im Vergleich zum Jahr 2021. Der Schadholzanteil hat mit 7,27 Mio. Erntefestmeter im Vergleichszeitraum um 20,11 Prozent zugenommen. Ursächlich dafür waren Borkenkäfer mit 48 Sturmereignisse mit 32% und sonstige Kalamitäten mit 20%.
Höchster Einschlag im Waldland Steiermark.
Im Bundesländervergleich steht die Steiermark mit einem Anteil von 27,8 % am Gesamteinschlag oder rund 5,4 Mio. Efm deutlich an erster Stelle. Daraus ergibt sich folgende Sortimentsverteilung: 59,46% des Einschlages entfielen auf Sägerundholz, der Anteil an Holz für die energetische Nutzung (Brennholz und Waldhackgut) lag bei 21,96%, jener des Industrieholzes bei 18,58%.
Der Anteil des Nadelholzes am Gesamteinschlag betrug 89,34% und jener des Laubholzes bei 10,66%. Einzelstammentnahmen erfolgten auf einer Fläche von 86.662 Hektar, flächige Nutzungen incl. der Sturmflächen erfolgten auf rund 5.000 Hektar.
Schadholzanteil im Steigen
Deutlich zugenommen haben im vergangenen Jahr die Zufallsnutzungen in der Steiermark. Vor allem die Auswirkungen des Sommersturms im August des Vorjahres zeichnen sich deutlich ab. So ist der Schadholzanfall mit einer Menge von rund 2,05 Mio. Efm Rohholz beziffert. Gemessen am Gesamteinschlag sind das 37,97%. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2021 bedeutet das ein Plus von rund 0,7 Mio. Efm.
Umsetzung Waldfonds
Die bisherige Umsetzung des Österreichischen Waldfonds mit einer Dotierung von 350 Mio. € zeigt nach dem ersten Jahr die große Bedeutung des Zukunftspaketes für die heimische Forst- und Holzwirtschaft. Österreichweit sind bereits 15.300 Anträge bei den bewilligenden Stellen eingelangt. Rund 154 Mio. € bzw. 44% der Gesamtmittel sind bereits gebunden. In der Steiermark sind von den zur Verfügung stehenden rund 27 Mio. € bereits 13,5 Mio. € für die Unterstützung von Waldpflegemaßnahmen gebunden. Für die Maßnahme eins - Waldpflege und Aufforstung – sind rund 38% und die Maßnahme 2 – Waldpflege und Forstgenetik rund 75,8% gebunden. Hervorzuheben ist die effiziente Hilfe bei der Antragsstellung durch die Förster der Bezirkskammern die 20% des insgesamt mit den Landesförstern zur Verfügung stehenden Personals stellen und bis heute 40% der Anträge bearbeitet haben. Außerdem hat Bundesministerin Elisabeth Köstinger veranlasst, dass der Waldfonds in die Verlängerung geht. Mit der zweiten Änderung der Sonderrichtlinie ist es nun möglich die Genehmigungen von Anträgen bis 2025 und die Auszahlung der Mittel bis 2027 vorzunehmen. Das ist vor allem für Projekte mit langen Umsetzungszeiträumen ein wichtiger Schritt.
Mit Ende des Jahres konnten in der Maßnahmen M1 Aufforstung 4.273 Projekte mit einer Fördersumme von 5,8 Mio. € und in der Maßnahme M2 Regulierung der Baumartenzusammensetzung, Waldpflege 9.435 Projekte mit Fördermittel in der Höhe von 12,3 Mio. € flächenwirksam unterstützt werden.
AUSTROFOMA 2023
Die Abteilung Forst und Energie der LK-Steiermark ist mit der Austragung der AUSTROFOMA 2023 betraut. Das Revier Stuhleck der ÖBF-AG bietet mit einer geeigneten Waldausstattung für die Forstmaschinenpräsentation, der ausgezeichneten Infrastruktur an Parkplätzen und zwei Sesselliften für den Personentransport eine optimale Grundlage für die dreitägige Veranstaltung. 150 Firmen werden Maschinen, Arbeitsgeräte, Schutzbekleidung, Drohnen uvm. entlang eines Parcours von rund fünf Kilometer ausstellen. Termin: 26. – 28. September 2023.
Die Organisation dieser Großveranstaltung ist bereits voll im Gange.