Tätigkeitsbericht Referat Weinbau
Die endgültige Menge der steirischen Weinernte 2019 wurde von der der Statistik Austria mit 240.257 Hektolitern verlautbart. Das ist nur unwesentlich geringer als die Vorjahresernte. Geerntet haben wir einen klassisch steirischen Jahrgang mit frischer Säure und moderatem Alkoholgehalt. Einfach ein typischer Steirer.
Österreichweit hat man trotz Hitze und Trockenheit mit 2,3 Mio. hl einen mengenmäßig im langjährigen Durchschnitt liegenden Weinjahrgang eingebracht. Dabei zeigen die Weißweine animierende Frische und die Rotweine hervorragenden Tiefgang.
Das Weinjahr 2019 forderte Geduld und brachte nur im Frühsommer ein wenig hektisches Treiben in die Weinberge. Durch den milden Winter mit wenigen Niederschlägen konnte bei Frühsorten bereits Ende März das Stadium des Knospenschwellens beobachtet werden. Aber rechtzeitig bevor Spätfrost ein wirkliches Thema werden konnte, änderte sich ab April die Wetterlage. Ausreichend Regen entschärfte den Wassermangel in den Böden und kalte Nächte bremsten das Wachstum der Reben. Auf den kältesten Mai folgte der heißeste Juni mit einer sehr kurz dauernder Rebblüte. Auch der Juli war rekordverdächtig heiß, jedoch waren die Hitzewellen nicht so extrem wie in den beiden vorangegangenen Jahren. In Summe war es ein eher trockener Sommer mit gerade einmal ausreichend Regen bis hin zum Reifebeginn. Die Lese konnte bei optimalem Wetter Mitte September gestartet werden und dauerte bis in den Oktober an.
Weinbauberatung
Die Weinbauberatungen waren in den Bereichen Weinanbau, Kellerwirtschaft, Vermarktung, nachhaltiger und biologische Produktion äußerst intensiv. Eine besondere Stellung kommt Weinbauabteilung bei der Übernahme der hoheitlichen Aufgaben im Bereich des Vollzuges des Steiermärkischen Landesweinbaugesetzes zu. Hierzu gehören die Führung des Steirischen Weinbaukatasters und die Verwaltung der Neuanpflanzungen.
Die Informationsweitergabe zu verschiedenen aktuellen Themen erfolgte über die Zeitschrift „Rundschreiben“, welche monatlich erschien. Zusätzliche Pflanzenschutzwarnmeldungen erreichten die Weinbauern über E-Mail, SMS, Telefax bzw. Warnmeldekarte. Schwerpunkt der Pflanzenschutzberatungen war die integrierte Produktion. Eine externe Beraterin deckte das kleine Segment des Bioweinbaues fachlich ab.
Weiters wurden zur Beratung der Weinbaubetriebe neun Weinbauseminare und vier Herbstseminare organisiert und abgehalten. Ein wesentlicher Aspekt der Kellerwirtschaftsberatung war die Durchführung der Bewerterschulungen, die den Gaumen der Weinbauern zum kritischen Verkosten schulten und dadurch die Qualität der Weine ständig steigen lässt. Höhepunkt der alljährlichen Verkostung war die Durchführung der Landesweinbewertung. Diese wurde von der Weinbauabteilung bereits zum 72. Mal organisiert. Dass der Wettbewerb unter den Weinbauern viel Akzeptanz findet wird durch die Beteiligung von über 2000 Qualitätsweinen am Wettbewerb bestätigt.