Bio Zentrum Steiermark
Im Jahre 2019 bearbeiteten 4.092 Bäuerinnen und Bauern ihre Höfe nach den Richtlinien des biologischen Landbaus. 82.738 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche wurden biologisch bewirtschaftet. 2.236 Bio-Bauern sind Mitglieder bei Bio Ernte Steiermark und gleichzeitig integriert in die Bundesstruktur BIO AUSTRIA mit über 13.000 Bio-Höfen.
Bio-Rinderproduktion
Laut ARGE Bio-Rind sind die Preise 2019 für alle Kategorien unter Druck gestanden, begründet mit Weltmarkteinflüssen. Die Prognosen für 2020 deuten aber auf eine Besserung der Preislage hin.
Bei der EZG sind geringfügig mehr Schlachttiere vermarktet worden - 2019: 3.467 (2018: 3.232) Lebendtiere 2019: 347 (2018: 413)
Der Preis für Ja! Natürlich Jungrinder wird nach Verhandlungen mit REWE etwas niedrigerer ausfallen.
Das Schirnhofer-Projekt hat nach wie vor gleichbleibende Preise und Betriebe werden noch gesucht die zu ALMO liefern. Derzeit erfolgt die Vermarktung noch in der konventionellen Schiene.
Bio-Milch
Vermarktung über die Molkereien mit Bio-Zuschlägen zwischen 9,2 Cent und 17,1 Cent netto.
Obersteirische Molkerei: 43,5 Mio kg; Bergland Milch: 18 Mio kg; NÖM: 4,2 Mio kg; Ennstal Milch: 23 Mio kg.
Die Obersteirische Molkerei ist seit 2019 Qualitätspartner von BIO AUSTRIA, alle 470 Betriebe sind zusätzlich nach den Richtlinien von BIO AUSTRIA zertifiziert.
Bio-Geflügel
Legehennen: 2019 konnte die Bio-Eiervermarktung auf 64 Mio. Bio-Eier erhöht werden. (2020 wäre der Markt weiter ausbaufähig)
Mastgeflügel: Nach den starken Produktionssteigerungen der letzten Jahre hat sich der österreichische Markt in der Bio-Hühnermast 2019 eingependelt. (Der Auslandsmarkt könnte 2020 noch aufnahmefähig bleiben)
2019 war auch eine steigende Nachfrage in der Direktvermarktung nach Bio-Eiern, Bio-Hendln, Bio-Puten und Bio-Weidegänsen zu verzeichnen, wobei bei Weidegänsen die fehlenden Schlachtmöglichkeiten eine Schwierigkeit darstellen. Eine große Herausforderung wird die neue EU BIO-VO sein, wo noch Lösungen gefordert sind, um die Bio-Geflügelhaltung weiterhin wirtschaftlich interessant und zukunftsfähig zu halten.
Bio-Schweine
Es besteht eine ungebrochene Nachfrage der Konsumenten nach Bio-Schweinefleisch. Die Umstellung ist aufgrund völlig anderer Stallkonzepte mit freier Beweglichkeit und ständiger Auslaufmöglichkeit aber schwierig. Der Anteil liegt bei 2 % (4.000 Bio-Mastschweine wurden 2019 über Schlachthöfe vermarktet) gemessen an der gesamten Schweinehaltung. Knackpunkt ist die Haltung von Muttersauen mit freier Beweglichkeit und Auslauf auch während der Geburt. Stallbaufirmen bieten inzwischen aber technische Lösungen an. Inzwischen hat auch die Styriabrid mit einer Bio-Schiene in der Schweinevermarktung Fuß gefasst.
Die Nachfrage bedingt, dass wie in den letzten Jahren auch 2019 der Basispreis für Mastschweine weiter zugelegt hat und der Ferkelpreis inzwischen über 5 Euro netto liegt.
Bio-Ackerbau
Während in Ost-Österreich die Bio-Ackerfläche 2019 nochmals stark gestiegen ist, stagniert der Anteil an der Ackerfläche in der Steiermark weiter. Bestehende Bio-Betriebe werden zunehmend professioneller und der Anteil an Hackkulturen, die profitabler sind, höher. Neben Mais und Ölkürbis sind dies vor allem auch Soja und Sonnenblumen. Die Erlöse für Futtergetreide waren 2019 erstmals nach 5 Jahren rückläufig. Ackerfrüchte, die direkt in die menschliche Ernährung Eingang finden, werden aber weiter zu sehr guten Preisen nachgefragt. Daher sollte sich, bedingt durch den Einstiegsstopp im Öpul, die Marktlage im Segment Futtergetreide in den nächsten beiden Jahren wieder deutlich entspannen. Es ist aber durchaus denkbar, dass Ware von Umstellungsflächen in weiterer Zukunft zu deutlich geringeren Preisen aufgekauft wird, als anerkannte Bio-Ware.
Bio-Obst
2.800 ha Bio-Obstflächen in der Steiermark (1.093 ha Bio-Tafeläpfel + 77 ha Bio-Tafelbirnen). Seit 2007 wurde die Bio-Apfelfläche in den beiden Öpul-Perioden jeweils verdoppelt. Durch diesen rasanten Mengenanstieg ist die Versorgung des heimischen Marktes schon lange gedeckt und ein großer Teil muss exportiert werden. Die gestiegenen Qualitätsansprüche sind gerade für die langjährigen Bio-Betriebe eine Umstellung. Ein weiterer Nachteil ist auch das klassische konventionelle Sortiment (Golden, Jonagold, Idared, Braeburn), das am Markt nicht mehr gefragt ist und der Trend Richtung Clubsorten wird auch im Bio-Bereich stärker. Die Ernte 2019 (>29.000 t in Ö) war zwar geringer als im Vorjahr, aber durch die große Menge an Umstellungsware, die erstmalig zertifiziert ist, gleicht sich die Gesamtsumme beinahe wieder aus. Jedoch gibt es auch einen hohen Anteil an Industrie- und Verarbeitungsware. Da die Gesamterträge in Europa auch viel weniger sind als im Vorjahr, werden sich auch die Preise für die Ernte 2019 wieder erholen. Gleichzeitig wird aber auch nach Alternativen bzw. neuen Vermarktungswegen gesucht und so wurden die Birnenflächen etwas ausgeweitet bzw. entstehen immer mehr ernstzunehmende Schalenobstbetriebe und auch die biologisch dynamische Wirtschaftsweise verzeichnet im Obstbau einen zunehmenden Anstieg.
Bio-Gemüsebau
Die Nachfrage nach regionalem Bio-Gemüse ist nach wie vor größer als das Angebot. Ein Hauptgrund hierfür ist nicht zu wenig Fläche, sondern eine geringe Verfügbarkeit an Arbeitskräften.
Wühlmäuse, Maulwurfsgrille und Drahtwurm waren 2019 viel unterwegs und haben teilweise zu massiven Ausfällen geführt. Gegen diese drei Schädlinge gibt es keine gut wirkenden biologischen Möglichkeiten zur Bekämpfung. Hier hat die Forschung weiterhin noch viel Arbeit vor sich. Das Interesse an anderen Kulturen, die mit den veränderten Wetterbedingungen klarkommen, wird größer. Kulturen wie Physalis, Süßkartoffeln, Melonen, Ingwer und auch Pilze werden vermehrt angebaut und es wird nach weiteren Alternativkulturen gesucht. Diverses Gemüse für den heizungsfreien Anbau im Winter wird immer mehr kultiviert. Die Bewegung des bio-intensiven Gemüsebau (hoher Flächenertrag auf kleiner Fläche) bekommt auch in der Steiermark immer mehr Aufmerksamkeit. Dies zeigt auch eine Steigerung an Mitgliedbetrieben mit Gemüsebau um fast 10 % zum Vorjahr ohne einen Zuwachs an Gemüsefläche.
Das vermehrte Interesse an solidarischer Landwirtschaft und Direktvermarktung wird hier positive Auswirkungen zeigen.
Bio-Wein
Nach dem herausfordernden Jahr 2018 war 2019 deutlich weniger kritisch hinsichtlich Pflanzengesundheit, aber dennoch war viel Aufmerksamkeit im Weingarten gefordert.
Die biologisch bewirtschaftete Weinbaufläche blieb mit rund 650 ha und ca. 150 Betrieben ungefähr konstant. Von der Bio-Weinbau-Beratung wurden 2019 vier Erfahrungsaustausche sowie persönliche und telefonische Beratung (mit den Schwerpunkten Pflanzenschutz, Begrünung, Boden und rechtliche Rahmenbedingungen) durchgeführt. Anfang des Jahres fanden die österreichweiten Bio-WinzerInnentage statt. Erstmalig wurde vom LFI Steiermark in Zusammenarbeit mit Bio Ernte Steiermark der Lehrgang „Praxis im Weinbau: Boden und Begrünung“ angeboten.
Bio-Imkerei
Wie beinahe schon üblich bescherte uns das Wetter auch im abgelaufenen Bienenjahr einiges an zusätzlicher Arbeit. So wurden die Blütentrachten im Frühjahr durch den nasskalten Mai großteils von den Völkern zum Eigenerhalt benötigt.
Ähnlich kompliziert schaute die Erntesituation beim Waldhonig aus – hier gab es, teilweise wie bei anderen Sommertrachten, oft nur schwer schleuderbaren Melezitosehonig.
Bei der Varroabehandlung stößt man mit althergebrachten Methoden angesichts der lauen Herbstnächte, eines stellenweise extrem milden Winters und des bevorstehenden Vorfrühlings an die für die Völker verkraftbaren Grenzen. Zunehmend wird man sich hier mit Eingriffen in das Brutgeschehen beschäftigen müssen, um die Varroapopulation im Spätsommer noch beherrschen zu können. Auch der Trend zu einem angepassten Brutraum wird aus anderen Regionen und Wirtschaftsweisen neuerdings in die Steiermark getragen. Die Beratungsfragen zur Umstellung, richtigen Etikettierung und günstigen Betriebsmittelbeschaffung werden immer häufiger und führen auch zum weiteren Anstieg an imkerlichen Mitgliedsbetrieben.
Der Einführungskurs in die biologische Bienenhaltung wurde mit knapp 20 TeilnehmerInnen durchgeführt.
Bio-Direktvermarktung
Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln bei Direktvermarktungsbetrieben ist sehr hoch. Sowohl auf Bauernmärkten, Bio-Bauernmärkten und direkt Ab Hof ist die Nachfrage höher als das Angebot. Besonders Brot und Gebäck, Milch- Milchprodukte und Käse sowie Fleisch und Fleischprodukte werden stark nachgefragt. In der Fleischvermarktung setzen sich immer mehr Onlineplattformen durch, wo Bio-Produzenten den nächsten Schlachttermin bekannt geben und KonsumentInnen je nach Verfügbarkeit und Wunsch vom ganzen Tier bis hin zum Teilstück einkaufen. Die Belieferung mit Paketdiensten nimmt zu.
Mobile Schlachtmöglichkeiten finden bei den KonsumentInnen wegen der Tiergerechtigkeit und Stressvermeidung hohe Akzeptanz. Anfragen von Kindergärten und Schulen für ein gesundes Bio-Jausenangebot oder Belieferung mit halbfertig- oder fertig zubereiteten Bio-Speisen für den Mittagstisch häufen sich.
Aktuell sind 179 Betriebe in der Steiermark in einem eigenen Bio-Einkaufsführer erfasst.
CSA (solidarischer oder gemeinschaftsgetragener) Landwirtschaft ist nicht nur bei Bio-Gemüse, sondern auch bei beispielsweise Milchprodukten im Vormarsch. Zudem nutzen Bio-Betriebe vermehrt Synergien untereinander und bilden Kooperationen.
Bio-Rinderproduktion
Laut ARGE Bio-Rind sind die Preise 2019 für alle Kategorien unter Druck gestanden, begründet mit Weltmarkteinflüssen. Die Prognosen für 2020 deuten aber auf eine Besserung der Preislage hin.
Bei der EZG sind geringfügig mehr Schlachttiere vermarktet worden - 2019: 3.467 (2018: 3.232) Lebendtiere 2019: 347 (2018: 413)
Der Preis für Ja! Natürlich Jungrinder wird nach Verhandlungen mit REWE etwas niedrigerer ausfallen.
Das Schirnhofer-Projekt hat nach wie vor gleichbleibende Preise und Betriebe werden noch gesucht die zu ALMO liefern. Derzeit erfolgt die Vermarktung noch in der konventionellen Schiene.
Bio-Milch
Vermarktung über die Molkereien mit Bio-Zuschlägen zwischen 9,2 Cent und 17,1 Cent netto.
Obersteirische Molkerei: 43,5 Mio kg; Bergland Milch: 18 Mio kg; NÖM: 4,2 Mio kg; Ennstal Milch: 23 Mio kg.
Die Obersteirische Molkerei ist seit 2019 Qualitätspartner von BIO AUSTRIA, alle 470 Betriebe sind zusätzlich nach den Richtlinien von BIO AUSTRIA zertifiziert.
Bio-Geflügel
Legehennen: 2019 konnte die Bio-Eiervermarktung auf 64 Mio. Bio-Eier erhöht werden. (2020 wäre der Markt weiter ausbaufähig)
Mastgeflügel: Nach den starken Produktionssteigerungen der letzten Jahre hat sich der österreichische Markt in der Bio-Hühnermast 2019 eingependelt. (Der Auslandsmarkt könnte 2020 noch aufnahmefähig bleiben)
2019 war auch eine steigende Nachfrage in der Direktvermarktung nach Bio-Eiern, Bio-Hendln, Bio-Puten und Bio-Weidegänsen zu verzeichnen, wobei bei Weidegänsen die fehlenden Schlachtmöglichkeiten eine Schwierigkeit darstellen. Eine große Herausforderung wird die neue EU BIO-VO sein, wo noch Lösungen gefordert sind, um die Bio-Geflügelhaltung weiterhin wirtschaftlich interessant und zukunftsfähig zu halten.
Bio-Schweine
Es besteht eine ungebrochene Nachfrage der Konsumenten nach Bio-Schweinefleisch. Die Umstellung ist aufgrund völlig anderer Stallkonzepte mit freier Beweglichkeit und ständiger Auslaufmöglichkeit aber schwierig. Der Anteil liegt bei 2 % (4.000 Bio-Mastschweine wurden 2019 über Schlachthöfe vermarktet) gemessen an der gesamten Schweinehaltung. Knackpunkt ist die Haltung von Muttersauen mit freier Beweglichkeit und Auslauf auch während der Geburt. Stallbaufirmen bieten inzwischen aber technische Lösungen an. Inzwischen hat auch die Styriabrid mit einer Bio-Schiene in der Schweinevermarktung Fuß gefasst.
Die Nachfrage bedingt, dass wie in den letzten Jahren auch 2019 der Basispreis für Mastschweine weiter zugelegt hat und der Ferkelpreis inzwischen über 5 Euro netto liegt.
Bio-Ackerbau
Während in Ost-Österreich die Bio-Ackerfläche 2019 nochmals stark gestiegen ist, stagniert der Anteil an der Ackerfläche in der Steiermark weiter. Bestehende Bio-Betriebe werden zunehmend professioneller und der Anteil an Hackkulturen, die profitabler sind, höher. Neben Mais und Ölkürbis sind dies vor allem auch Soja und Sonnenblumen. Die Erlöse für Futtergetreide waren 2019 erstmals nach 5 Jahren rückläufig. Ackerfrüchte, die direkt in die menschliche Ernährung Eingang finden, werden aber weiter zu sehr guten Preisen nachgefragt. Daher sollte sich, bedingt durch den Einstiegsstopp im Öpul, die Marktlage im Segment Futtergetreide in den nächsten beiden Jahren wieder deutlich entspannen. Es ist aber durchaus denkbar, dass Ware von Umstellungsflächen in weiterer Zukunft zu deutlich geringeren Preisen aufgekauft wird, als anerkannte Bio-Ware.
Bio-Obst
2.800 ha Bio-Obstflächen in der Steiermark (1.093 ha Bio-Tafeläpfel + 77 ha Bio-Tafelbirnen). Seit 2007 wurde die Bio-Apfelfläche in den beiden Öpul-Perioden jeweils verdoppelt. Durch diesen rasanten Mengenanstieg ist die Versorgung des heimischen Marktes schon lange gedeckt und ein großer Teil muss exportiert werden. Die gestiegenen Qualitätsansprüche sind gerade für die langjährigen Bio-Betriebe eine Umstellung. Ein weiterer Nachteil ist auch das klassische konventionelle Sortiment (Golden, Jonagold, Idared, Braeburn), das am Markt nicht mehr gefragt ist und der Trend Richtung Clubsorten wird auch im Bio-Bereich stärker. Die Ernte 2019 (>29.000 t in Ö) war zwar geringer als im Vorjahr, aber durch die große Menge an Umstellungsware, die erstmalig zertifiziert ist, gleicht sich die Gesamtsumme beinahe wieder aus. Jedoch gibt es auch einen hohen Anteil an Industrie- und Verarbeitungsware. Da die Gesamterträge in Europa auch viel weniger sind als im Vorjahr, werden sich auch die Preise für die Ernte 2019 wieder erholen. Gleichzeitig wird aber auch nach Alternativen bzw. neuen Vermarktungswegen gesucht und so wurden die Birnenflächen etwas ausgeweitet bzw. entstehen immer mehr ernstzunehmende Schalenobstbetriebe und auch die biologisch dynamische Wirtschaftsweise verzeichnet im Obstbau einen zunehmenden Anstieg.
Bio-Gemüsebau
Die Nachfrage nach regionalem Bio-Gemüse ist nach wie vor größer als das Angebot. Ein Hauptgrund hierfür ist nicht zu wenig Fläche, sondern eine geringe Verfügbarkeit an Arbeitskräften.
Wühlmäuse, Maulwurfsgrille und Drahtwurm waren 2019 viel unterwegs und haben teilweise zu massiven Ausfällen geführt. Gegen diese drei Schädlinge gibt es keine gut wirkenden biologischen Möglichkeiten zur Bekämpfung. Hier hat die Forschung weiterhin noch viel Arbeit vor sich. Das Interesse an anderen Kulturen, die mit den veränderten Wetterbedingungen klarkommen, wird größer. Kulturen wie Physalis, Süßkartoffeln, Melonen, Ingwer und auch Pilze werden vermehrt angebaut und es wird nach weiteren Alternativkulturen gesucht. Diverses Gemüse für den heizungsfreien Anbau im Winter wird immer mehr kultiviert. Die Bewegung des bio-intensiven Gemüsebau (hoher Flächenertrag auf kleiner Fläche) bekommt auch in der Steiermark immer mehr Aufmerksamkeit. Dies zeigt auch eine Steigerung an Mitgliedbetrieben mit Gemüsebau um fast 10 % zum Vorjahr ohne einen Zuwachs an Gemüsefläche.
Das vermehrte Interesse an solidarischer Landwirtschaft und Direktvermarktung wird hier positive Auswirkungen zeigen.
Bio-Wein
Nach dem herausfordernden Jahr 2018 war 2019 deutlich weniger kritisch hinsichtlich Pflanzengesundheit, aber dennoch war viel Aufmerksamkeit im Weingarten gefordert.
Die biologisch bewirtschaftete Weinbaufläche blieb mit rund 650 ha und ca. 150 Betrieben ungefähr konstant. Von der Bio-Weinbau-Beratung wurden 2019 vier Erfahrungsaustausche sowie persönliche und telefonische Beratung (mit den Schwerpunkten Pflanzenschutz, Begrünung, Boden und rechtliche Rahmenbedingungen) durchgeführt. Anfang des Jahres fanden die österreichweiten Bio-WinzerInnentage statt. Erstmalig wurde vom LFI Steiermark in Zusammenarbeit mit Bio Ernte Steiermark der Lehrgang „Praxis im Weinbau: Boden und Begrünung“ angeboten.
Bio-Imkerei
Wie beinahe schon üblich bescherte uns das Wetter auch im abgelaufenen Bienenjahr einiges an zusätzlicher Arbeit. So wurden die Blütentrachten im Frühjahr durch den nasskalten Mai großteils von den Völkern zum Eigenerhalt benötigt.
Ähnlich kompliziert schaute die Erntesituation beim Waldhonig aus – hier gab es, teilweise wie bei anderen Sommertrachten, oft nur schwer schleuderbaren Melezitosehonig.
Bei der Varroabehandlung stößt man mit althergebrachten Methoden angesichts der lauen Herbstnächte, eines stellenweise extrem milden Winters und des bevorstehenden Vorfrühlings an die für die Völker verkraftbaren Grenzen. Zunehmend wird man sich hier mit Eingriffen in das Brutgeschehen beschäftigen müssen, um die Varroapopulation im Spätsommer noch beherrschen zu können. Auch der Trend zu einem angepassten Brutraum wird aus anderen Regionen und Wirtschaftsweisen neuerdings in die Steiermark getragen. Die Beratungsfragen zur Umstellung, richtigen Etikettierung und günstigen Betriebsmittelbeschaffung werden immer häufiger und führen auch zum weiteren Anstieg an imkerlichen Mitgliedsbetrieben.
Der Einführungskurs in die biologische Bienenhaltung wurde mit knapp 20 TeilnehmerInnen durchgeführt.
Bio-Direktvermarktung
Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln bei Direktvermarktungsbetrieben ist sehr hoch. Sowohl auf Bauernmärkten, Bio-Bauernmärkten und direkt Ab Hof ist die Nachfrage höher als das Angebot. Besonders Brot und Gebäck, Milch- Milchprodukte und Käse sowie Fleisch und Fleischprodukte werden stark nachgefragt. In der Fleischvermarktung setzen sich immer mehr Onlineplattformen durch, wo Bio-Produzenten den nächsten Schlachttermin bekannt geben und KonsumentInnen je nach Verfügbarkeit und Wunsch vom ganzen Tier bis hin zum Teilstück einkaufen. Die Belieferung mit Paketdiensten nimmt zu.
Mobile Schlachtmöglichkeiten finden bei den KonsumentInnen wegen der Tiergerechtigkeit und Stressvermeidung hohe Akzeptanz. Anfragen von Kindergärten und Schulen für ein gesundes Bio-Jausenangebot oder Belieferung mit halbfertig- oder fertig zubereiteten Bio-Speisen für den Mittagstisch häufen sich.
Aktuell sind 179 Betriebe in der Steiermark in einem eigenen Bio-Einkaufsführer erfasst.
CSA (solidarischer oder gemeinschaftsgetragener) Landwirtschaft ist nicht nur bei Bio-Gemüse, sondern auch bei beispielsweise Milchprodukten im Vormarsch. Zudem nutzen Bio-Betriebe vermehrt Synergien untereinander und bilden Kooperationen.