Rinderhaltung in der Steiermark 2020
Milchmarkt in Coronazeiten
Die weiße Palette der Milchprodukte schaffte 2020 ein Mengenplus von neun Prozent und ein wertmäßiges Plus von 15,6 Prozent. Bis auf Frischmilch haben alle Produktgruppen zugelegt. Der Rückgang bei Frischmilch erklärt sich durch den Abtausch gegen länger haltbare ESL-Milch. Das spiegelt einen schon länger zu beobachtenden Trend wieder, der 2020 noch verstärkt wurde. Viele Konsumenten wollten in Zeiten von Corona weniger oft einkaufen gehen. Länger haltbare Milch bedient dieses Bedürfnis. Dass vergangenes Jahr mehr gekocht wurde, wahrscheinlich auch traditionelle Gerichte, lässt sich aus dem Zuwachs bei Butter und beim kleinen, aber interessanten Segment Butterschmalz mit einem Plus von dreißig Prozent ablesen.
Käse
Der Trend zur Convenience setzt sich fort. Der Anteil an fertig aufgeschnittenem und abgepacktem Käse stieg weiter, in Bedienung wurde weniger gekauft. Das liegt am verstärkten Bedürfnis nach Hygiene beim Einkaufen. Teilweise waren die Feinkosttheken im ersten Lockdown auch geschlossen.
Käse
Der Trend zur Convenience setzt sich fort. Der Anteil an fertig aufgeschnittenem und abgepacktem Käse stieg weiter, in Bedienung wurde weniger gekauft. Das liegt am verstärkten Bedürfnis nach Hygiene beim Einkaufen. Teilweise waren die Feinkosttheken im ersten Lockdown auch geschlossen.
Strukturentwicklung
Die Anzahl der Milchbauern verringerte sich 2020 in Österreich um 3,8 % auf 24.650. Der Milchkuhbestand blieb mit 525.000 gleich, im Durchschnitt hielt jeder Landwirt 21,3 Kühe, ein international gesehen kleiner Wert. Die durchschnittliche Milchlieferleistung der Kühe erreichte mit 6.458 kg (+ 0,2 %) im internationalen Vergleich einen moderaten Wert, der die nachhaltige Produktion dokumentiert.
Arbeitskreise Milch- und Rinderproduktion
Im Jahr 2020 nahmen rund 350 Mitgliedsbetriebe organisiert in 18 regionalen Arbeitskreisen das umfangreiche Weiterbildungsangebot des Arbeitskreises Milchproduktion in Anspruch. Die Vielfalt der Betriebe ist groß. Ein Viertel der teilnehmenden Betriebe bewirtschaftet ihren Betrieb biologisch, knapp zehn Prozent produzieren Heumilch. Vor allem im vergangenen Jahr war ein Anstieg der Betriebe mit einem automatischen Melksystem zu vernehmen. Daneben gibt es allerdings auch zwei Low Input-Arbeitskreise mit Betrieben, welche die Weidehaltung fokussieren.
Der Arbeitskreis Rinderproduktion verzeichnete im Jahr 2020 über 80 Mitglieder in den Sparten Mutterkuhhaltung, Ochsen-, Stier und Kalbinnenmast. Aufgrund dieser unterschiedlichen Wirtschaftsweisen sind die Anforderungen an das Weiterbildungsangebot umfassend und speziell.
Der Arbeitskreis Rinderproduktion verzeichnete im Jahr 2020 über 80 Mitglieder in den Sparten Mutterkuhhaltung, Ochsen-, Stier und Kalbinnenmast. Aufgrund dieser unterschiedlichen Wirtschaftsweisen sind die Anforderungen an das Weiterbildungsangebot umfassend und speziell.
Online-Arbeitskreistreffen
Trotz der coronabedingten Einschränkungen konnten im Jahr 2020 über 130 Arbeitskreistreffen mit rund 1.400 TeilnehmerInnen abgehalten werden. Gegen Ende des Jahres wurden erstmals online-Arbeitskreistreffen angeboten. Die Inhalte richteten sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Mitglieder. Schwerpunkte waren:
- Jungviehaufzucht
- Fütterung
- Tiergesundheit
- Stallklima
- Zukaufsmanagement und Grünland.
Teil- und Vollkostenauswertungen
Kernelement des Arbeitskreises ist die Teilkostenauswertung, die betriebswirtschaftliche und produktionstechnische Kennzahlen miteinander verknüpft. Bei Ergebnispräsentationen und telefonischen Gesprächen wurden diese Kennzahlen untereinander verglichen, betriebsindividuell analysiert und Ziele definiert. Als weiterführendes Angebot konnten AK Milch-Mitglieder eine Vollkostenauswertung durchführen. Dabei werden die gesamten Leistungen und Kosten der Milchproduktion ausgewertet. Die Ergebnisse der Teil- und Vollkostenauswertung bilden den Grundstein für Betriebschecks vor Ort: Der/die zuständige Arbeitskreisberater/in erarbeitet gemeinsam mit den Betriebsleitern Lösungen für Probleme und/oder Strategien für die Zukunft.
Grundfutterprobenziehung
Ein fixer Bestandteil des Jahresprogrammes ist die Grundfutterprobenziehung mit anschließender Besprechung. Im Jahr 2020 nahmen etwa 90 Prozent der Mitglieder an dieser Aktion teil. Der Großteil der Silageproben wurde zusätzlich im Zuge des österreichweiten Silageprojektes bewertet. Zwei Mitgliedsbetriebe durften sich über eine Auszeichnung freuen.
Rinderfütterung - Silageprojekt
Um das Qualitätspotential von Gärfutter besser zu erkennen und Verbesserungspotentiale zu nutzen, wurde ein österreichweites Silageprojekt durchgeführt. Dabei wurden neben dem Nährstoffgehalt und der Gärqualität auch die Clostridien-Keimzahl untersucht.
In der Steiermark nahmen mehr als 200 Betriebe an dem Projekt teil.
In der Steiermark nahmen mehr als 200 Betriebe an dem Projekt teil.