Referat Gartenbau 2022
Ölkürbis/Kürbis
2022 wurden 37.318 ha Ölkürbis in Österreich angebaut. Auf die Steiermark entfielen davon 11.210 Hektar (-15,5 %). Der Flächenrückgang betraf vor allem die Bundesländer Steiermark und Burgenland. Für Gesamtösterreich ergab dies einen Rückgang von -4,6 %.
Der Anbau verlief problemlos. Der trockene Sommer ließ die Kürbisse gleichmäßig reifen. Hervorragend war auch das Blühwetter im Juni, sodass die Bienen und Hummeln beste Bestäubungsvoraussetzungen hatten. Dies führte letztlich zu einer Rekordernte mit Spitzenerträgen bis zu 1.400 kg pro Hektar. So lag der Durchschnittsertrag in der Steiermark bei 890 kg pro Hektar (2021: 620 kg/ha). Dadurch erreichten die Kürbiskernlager Höchststände.
Aktivitäten:
Der Anbau verlief problemlos. Der trockene Sommer ließ die Kürbisse gleichmäßig reifen. Hervorragend war auch das Blühwetter im Juni, sodass die Bienen und Hummeln beste Bestäubungsvoraussetzungen hatten. Dies führte letztlich zu einer Rekordernte mit Spitzenerträgen bis zu 1.400 kg pro Hektar. So lag der Durchschnittsertrag in der Steiermark bei 890 kg pro Hektar (2021: 620 kg/ha). Dadurch erreichten die Kürbiskernlager Höchststände.
Aktivitäten:
- In der Steiermark fanden die Kürbisbautage als Hybridveranstaltung statt. In Hofstätten an der Raab nahmen 360 Besucher (davon 300 online) und am Steiermarkhof rund 380 (290 online) teil.
- Zur Landesprämierung wurden 513 Kürbiskernöle eingereicht und an fünf Verkostungstagen bewertet. Sensationelle 461 der eingereichten Produkte wurden prämiert. Weiters wurde im Rahmen der Landesprämierung eine Nachverkostung und Informationsveranstaltung für „Nicht-Prämierte-Betriebe“ abgehalten. Begleitet wurde die Prämierung durch eine Kernöluntersuchungsaktion mit 467 HCB und 19 PAK Analysen.
- 3 fachspezifische Mitgliederinformationsveranstaltungen in Hybridform mit rund 150 Teilnehmern wurden im Mai abgehalten.
- Im Juli wurde auch wieder die Gault & Millau-Verkostung und –Prämierung durchgeführt.
- 6 Feldbegehungen mit rund 200 Personen wurden im August angeboten.
- Im Herbst/Winter fand unsere 3-teilige Workshopreihe „Sensorik Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ mit einem Auffrischungsworkshop für Profiverkoster statt.
- Im Oktober veranstalteten wir unser „Championat“ in Bad Gleichenberg. Hier wurde auch der Titel „Ölmühle des Jahres“ vergeben.
Steirische Käferbohne g.U.
Die gemeldete Anbauflächen 2022 betrugen insgesamt 488 Hektar. Durch Nachzertifizierungen wurden insgesamt 500 Hektar erreicht, damit ist der auf Grund der Einflüsse der Ukrainekrise erwartete deutliche Flächeneinbruch im Vergleich zu 2021 nicht eingetreten.
Das Jahr 2022 war von langanhaltenden hohen Temperaturen zur Haupt-Blüte und Trockenheit, gefolgt von einem Herbst mit wüchsigen Bedingungen gekennzeichnet. Es wurde von lokal stark unterschiedlichen Reaktionen der Käferbohne auf diese Bedingungen berichtet. Die Erntemengen fielen 2022 in der Gesamtbetrachtung unterdurchschnittlich aus, wobei starke regionale und lokale Unterschiede zu beobachten waren.
Aufgrund der schlechten Ertragslage haben sich die Erzeugerpreise erfreulich entwickelt.
Käferbohnenzüchtung Saatzucht Gleisdorf: Auf den Versuchsstandorten mit Exaktparzellen in Gleisdorf (Käferbohnen-Mais-Mischkultur) und Eibiswald (Gerüst) zeigten sich unter diesen Bedingungen besonders deutlich die Vorteile der neu entwickelten Linien und Synthetiks.
Das Jahr 2022 war von langanhaltenden hohen Temperaturen zur Haupt-Blüte und Trockenheit, gefolgt von einem Herbst mit wüchsigen Bedingungen gekennzeichnet. Es wurde von lokal stark unterschiedlichen Reaktionen der Käferbohne auf diese Bedingungen berichtet. Die Erntemengen fielen 2022 in der Gesamtbetrachtung unterdurchschnittlich aus, wobei starke regionale und lokale Unterschiede zu beobachten waren.
Aufgrund der schlechten Ertragslage haben sich die Erzeugerpreise erfreulich entwickelt.
Käferbohnenzüchtung Saatzucht Gleisdorf: Auf den Versuchsstandorten mit Exaktparzellen in Gleisdorf (Käferbohnen-Mais-Mischkultur) und Eibiswald (Gerüst) zeigten sich unter diesen Bedingungen besonders deutlich die Vorteile der neu entwickelten Linien und Synthetiks.
Steirischer Kren g.g.A.
Die Anbaufläche von 302 Hektar blieb gegenüber dem Jahr 2021 (304 ha) stabil. Die Erträge waren nicht zuletzt aufgrund der ausreichenden Niederschläge im Herbst mittelmäßig.
Der konsequente Anbau auf Flächen, auf denen noch kein Kren angebaut wurde, wirkt der Pilzkrankheit „Krenschwärze“ wirkungsvoll entgegen. Nachteile hiervon sind aber längere Anfahrtswege zu den Flächen, zusätzliche Pachtkosten und die Herausforderung, immer neue Flächen zu finden. Des Weiteren traf die Krankheit „Kopffäule“ einige Betriebe massiv mit Ertragsausfällen bis minus 40 Prozent.
Eine große Herausforderung bei dieser arbeitsintensiven Kultur ist das Finden von Arbeitskräften, insbesondere für die anstrengende Arbeit des „Krenhebens“. Hierbei wird im Juni jeder einzelne Krensetzling (über 30.000 Stk/ha) per Hand gehoben und die Seitenwurzeln und -triebe entfernt.
Züchtung: Prof. Dr. Alan Walters (University Illinois) ist die generative Vermehrung des Steirischen Krens g.g.A. gelungen. Die Samen von fünf neuen steirischen Krensorten wurden in die Steiermark zurückgesendet (2023: Anzucht und Auspflanzung der Krenpflanzen).
Der konsequente Anbau auf Flächen, auf denen noch kein Kren angebaut wurde, wirkt der Pilzkrankheit „Krenschwärze“ wirkungsvoll entgegen. Nachteile hiervon sind aber längere Anfahrtswege zu den Flächen, zusätzliche Pachtkosten und die Herausforderung, immer neue Flächen zu finden. Des Weiteren traf die Krankheit „Kopffäule“ einige Betriebe massiv mit Ertragsausfällen bis minus 40 Prozent.
Eine große Herausforderung bei dieser arbeitsintensiven Kultur ist das Finden von Arbeitskräften, insbesondere für die anstrengende Arbeit des „Krenhebens“. Hierbei wird im Juni jeder einzelne Krensetzling (über 30.000 Stk/ha) per Hand gehoben und die Seitenwurzeln und -triebe entfernt.
Züchtung: Prof. Dr. Alan Walters (University Illinois) ist die generative Vermehrung des Steirischen Krens g.g.A. gelungen. Die Samen von fünf neuen steirischen Krensorten wurden in die Steiermark zurückgesendet (2023: Anzucht und Auspflanzung der Krenpflanzen).
Chinakohl
Zur Aussaat Anfang August war es sehr trocken, somit war teilweise aufwändige und teure Bewässerung nötig. Dafür war der Erdfloh eher ein untergeordnetes Problem.
Der kalte und nasse September verursachte teilweise in Kombination mit Hagel einen weitgehenden Wachstumsstopp, und gestaltete den Pflanzenschutz schwieriger.
Die warmen Bedingungen im Oktober und November gaben den Pflanzen jedoch viel Zeit um zu wachsen, es wurde sehr viel geerntet, z.T. bei sehr hohen Kopfgewichten. Zur Ernte kühlten die Nächte jedoch kaum genug ab um gute Bedingungen für die Einlagerung zu schaffen. Auch der Winter war für die Lagerung nicht ideal.
Häufiges Thema in der Beratung, sowie bei Gruppenberatungen, ist die Sorge um ausreichend zugelassene Pflanzenschutzmittel, um auch in Zukunft Chinakohl produzieren zu können.
Der kalte und nasse September verursachte teilweise in Kombination mit Hagel einen weitgehenden Wachstumsstopp, und gestaltete den Pflanzenschutz schwieriger.
Die warmen Bedingungen im Oktober und November gaben den Pflanzen jedoch viel Zeit um zu wachsen, es wurde sehr viel geerntet, z.T. bei sehr hohen Kopfgewichten. Zur Ernte kühlten die Nächte jedoch kaum genug ab um gute Bedingungen für die Einlagerung zu schaffen. Auch der Winter war für die Lagerung nicht ideal.
Häufiges Thema in der Beratung, sowie bei Gruppenberatungen, ist die Sorge um ausreichend zugelassene Pflanzenschutzmittel, um auch in Zukunft Chinakohl produzieren zu können.
Grazer Krauthäuptel und andere Salate
Der Start der Anbausaison im Freiland war ca. Mitte Februar, tendenziell früher als sonst. Kälte und Trockenheit bremsten das Wachstum, die Kulturen „blieben stehen“ und es kam zu Schäden. Die Notwendigkeit zur ständigen Bewässerung ist sehr arbeitsintensiv für die Betriebe.
Anfang April begann die Ernte unter Glas, ab KW 16 die Ernte im Freiland. Die Qualität war in beiden Fällen sehr gut, die Preise zu Saisonbeginn ebenfalls.
Im Mai führte die Verzögerung bei den ersten Sätzen zu einem Überhang an Ware. Zusätzlich war der Absatz aufgrund der beginnenden Urlaubssaison sehr schlecht. 20-30% Rückgang der Nachfrage wurde im Sommer von mehreren Seiten berichtet.
Ende Mai wurden die ersten Wetterstationen im Projekt der Genuss Region Grazer Krauthäuptel aufgestellt. Die Trockenheit im Sommer verursachte hohen Arbeitsaufwand, ansonsten war die Qualität gut. Es gab verhältnismäßig wenig Probleme mit Innenbrand. Der September verursachte auch beim Salatanbau Probleme, die Nachfrage hatte mit Ende des Sommers jedoch wieder angezogen und die meisten Bestände konnten rechtzeitig geerntet werden. Gute Witterungsbedingungen im Oktober sorgten für einen guten Saisonabschluss.
Anfang April begann die Ernte unter Glas, ab KW 16 die Ernte im Freiland. Die Qualität war in beiden Fällen sehr gut, die Preise zu Saisonbeginn ebenfalls.
Im Mai führte die Verzögerung bei den ersten Sätzen zu einem Überhang an Ware. Zusätzlich war der Absatz aufgrund der beginnenden Urlaubssaison sehr schlecht. 20-30% Rückgang der Nachfrage wurde im Sommer von mehreren Seiten berichtet.
Ende Mai wurden die ersten Wetterstationen im Projekt der Genuss Region Grazer Krauthäuptel aufgestellt. Die Trockenheit im Sommer verursachte hohen Arbeitsaufwand, ansonsten war die Qualität gut. Es gab verhältnismäßig wenig Probleme mit Innenbrand. Der September verursachte auch beim Salatanbau Probleme, die Nachfrage hatte mit Ende des Sommers jedoch wieder angezogen und die meisten Bestände konnten rechtzeitig geerntet werden. Gute Witterungsbedingungen im Oktober sorgten für einen guten Saisonabschluss.
Fruchtgemüse
Im geschützten Anbau wurde, aufgrund der hohen Heizkosten, vorrangig erst Ende April gesetzt. Ein durchaus schöner, warmer Mai brachte gute Bedingungen für den Kulturstart und der Erntestart von Gurken (Anfang Juni), sowie Paradeiser (Ende Juni) verlief planmäßig.
Über die Saison gesehen verlief der Absatz besonders gut, auch die Preise für Lieferungen an den Lebensmitteleinzelhandel waren durchaus zufriedenstellend. Der Absatz in der Direktvermarktung ging im Vergleich zu den letzten zwei Jahren etwas zurück obwohl die Verkaufspreise in der Direktvermarktung im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel nicht anstiegen.
Über die Saison gesehen verlief der Absatz besonders gut, auch die Preise für Lieferungen an den Lebensmitteleinzelhandel waren durchaus zufriedenstellend. Der Absatz in der Direktvermarktung ging im Vergleich zu den letzten zwei Jahren etwas zurück obwohl die Verkaufspreise in der Direktvermarktung im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel nicht anstiegen.
Fruchtgemüse - Pflanzengesundheit
Im Bereich der Pflanzengesundheit waren die größten Herausforderungen der starke und langanhaltende Blattlausdruck im Frühjahr bzw. das vermehrte Auftreten der Reiswanze. Diese verursachte auch in beinahe allen Kulturen im Spätherbst größere Schäden als bisher.
Die Bekämpfung gestaltete sich nach wie vor sehr schwierig. Im Versuchswesen ist der Anbauversuch von veredelten 2-triebig gezogenen Feldgurken (statt wie bisher üblich unveredelt 1-triebig) positiv hervorzuheben. Das wirtschaftlich relevante Ergebnis macht diese Anbauform trotz höherer Jungpflanzenkosten im Folientunnel möglich, da sowohl der Ertrag gesteigert werden konnte als auch die Kultivierung aus Sicht des Pflanzenschutzes Vorteile bringt.
Die Bekämpfung gestaltete sich nach wie vor sehr schwierig. Im Versuchswesen ist der Anbauversuch von veredelten 2-triebig gezogenen Feldgurken (statt wie bisher üblich unveredelt 1-triebig) positiv hervorzuheben. Das wirtschaftlich relevante Ergebnis macht diese Anbauform trotz höherer Jungpflanzenkosten im Folientunnel möglich, da sowohl der Ertrag gesteigert werden konnte als auch die Kultivierung aus Sicht des Pflanzenschutzes Vorteile bringt.
Zierpflanzenbau
Die Verkaufssaison der Frühlingsblüher war 2022 in Ordnung. Besonders auffallend war, dass bereits ab März und April erste KundInnen Fruchtgemüsepflanzen sowie Beet- und Balkonware kaufen wollten. Der Valentinstag ist gut verlaufen und hat sich wieder auf dem Niveau von 2018/2019 eingependelt.
Am letzten Samstag im April fand der Tag der offenen Gärtnereien statt, ein offizieller Startschuss in die Gartensaison. Einige Betriebe haben an diesem Tag besondere Aktionen, wie z. B. -10% auf das gesamte Sortiment. Der Tag des Nützlings am 26. März fand bei ca. 15 steirischen Betrieben statt. Schule in der Gärtnerei war nicht möglich. Besonders auffallend war das große Verkaufsplus bei Kräutern und Gemüsejungpflanzen.
Die Beet- und Balkonsaison wurde als mäßig betrachtet. Die Witterung beeinträchtigte den Verkauf durch einen anhaltend kühlen Start im März und einer raschen intensiven Hitzeentwicklung im Juni. Nicht zu unterschätzen ist auch die wiedergewonnene Reiselust der potentiellen Kunden nach den Corona-Jahren.
nsgesamt wurde der Absatz in den Baumschulen positiver betrachtet als in den Topfpflanzenbetrieben.
In der Kultur spielen die Thematiken „Torfreduktion“ und „Mitarbeitermangel“ eine wachsende Rolle. Zum Ende des Jahres kam eine große Unsicherheit bezüglich der Energieversorgung und der damit verbundenen Kostenexplosion für das angehende Jahr obendrauf.
Trotz aller Krisen war die Allerheiligen-, Advents- und Weihnachtsstern-Saison zufriedenstellend.
Am letzten Samstag im April fand der Tag der offenen Gärtnereien statt, ein offizieller Startschuss in die Gartensaison. Einige Betriebe haben an diesem Tag besondere Aktionen, wie z. B. -10% auf das gesamte Sortiment. Der Tag des Nützlings am 26. März fand bei ca. 15 steirischen Betrieben statt. Schule in der Gärtnerei war nicht möglich. Besonders auffallend war das große Verkaufsplus bei Kräutern und Gemüsejungpflanzen.
Die Beet- und Balkonsaison wurde als mäßig betrachtet. Die Witterung beeinträchtigte den Verkauf durch einen anhaltend kühlen Start im März und einer raschen intensiven Hitzeentwicklung im Juni. Nicht zu unterschätzen ist auch die wiedergewonnene Reiselust der potentiellen Kunden nach den Corona-Jahren.
nsgesamt wurde der Absatz in den Baumschulen positiver betrachtet als in den Topfpflanzenbetrieben.
In der Kultur spielen die Thematiken „Torfreduktion“ und „Mitarbeitermangel“ eine wachsende Rolle. Zum Ende des Jahres kam eine große Unsicherheit bezüglich der Energieversorgung und der damit verbundenen Kostenexplosion für das angehende Jahr obendrauf.
Trotz aller Krisen war die Allerheiligen-, Advents- und Weihnachtsstern-Saison zufriedenstellend.