Interessenspolitik
Projekt ErniMTB
Im Rahmen des österreichweiten Projekts ErniMTB (Empfehlungen für regionale und regionenkoordinierende nachhaltige integrative Mountainbike-Konzepte) des Umweltbundesamtes, wurde das gut funktionierende Mountainbike-Konzept am Schöckl als „good-practice“ Beispiel von der LK Steiermark präsentiert. Zahlreiche, vertraglich gegen Entgelt ausgewiesene Strecken in verschiedensten Schwierigkeitsgraden, sowie umfassende Lenkungsmaßnahmen sorgen dafür, dass das Zusammenspiel zwischen Radsportlern, Tourismus und Grundbesitzern relativ konfliktfrei funktioniert.
Welcome to my forest
In Kooperation mit der FAST Pichl wurden Videobotschaften von Waldbesitzern zum Thema „welcome to my forest“ produziert. Ziel ist es, Waldbesitzern auf EU-Ebene eine Stimme zu geben, um politischen Entscheidungsträgern die Sichtweise und Sorgen (v. A. im Hinblick auf die Biodiversitätsstrategie) von Waldbesitzern aus ganz Europa zu übermitteln. Des Weiteren wurden kurze Beratungsvideos zu den Themen Aufforstung und Dickungspflege – auch im Hinblick auf den kürzlich ausgerollten Waldfonds produziert - die demnächst veröffentlicht werden.
Waldstark
Gemeinsam mit proHolz, unter der Initiative WALDSTARK, konnten einige öffentlichkeitswirksame Medientermine wahrgenommen werden. Zuletzt konnten fünf Beiträge zum Themenfeld Wald und Holz in der Kleinen Zeitung untergebracht werden.
Klima-Kultur-Pavillon
Der Klima-Kultur-Pavillon des „Breathe earth collective“ im Rahmen vom Graz Kulturjahr 2020 ist eine ca. 100 m² große Waldoase inmitten von Graz. Er stellt ein künftiges Modell zur natürlichen Kühlung von Stadträumen in heißen Sommern vor. Der Wald und Bäume spielen dabei eine zentrale Rolle. Im Zuge des Projekts werden unter Mitwirkung und fachlichem Input von Mitarbeitern der Abteilung Forst und Energie, Plakate gestaltet und Fachvorträge gehalten. Die Wichtigkeit einer nachhaltigen, klimafitten Forstwirtschaft und des Einsatzes von Holz als nachwachsenden Baustoff, wird dabei besonders hervorgehoben. Im Juni finden insgesamt fünf Weiterbildungsveranstaltungen gemeinsam mit dem Landesforstdienst zum Thema Laubholzpflege in verschiedenen Regionen der Steiermark statt.
EU-Forststrategie nach 2020
Im „Green Deal“ sieht die Europäische Kommission (EK) vor, aufbauend auf die EU Biodiversitätsstrategie für 2030 eine neue EU-Forststrategie auszuarbeiten. Ein inoffizieller Entwurf wurde am 14. Juni 2021 publik. Trotz heftiger Reaktionen der forstlichen Interessensvertretungen einiger Mitgliedsstaaten und EU-Parlamentarier, hat die EK am 16. Juli 2021 dennoch eine neue EU-Forststrategie 2030 veröffentlicht. Am 1. und 2. August 2021 fand im Heffterhof eine erste Besprechung mit dem Obmann des Österreichischen Forstausschusses, ÖR Präsident Franz Titschenbacher, dem Obmann der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier, Rudi Rosenstatter und dem Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck sowie Forstleuten aus den LKs statt, um über eine weitere gemeinsame Vorgehensweise zu beraten. Bei einem Termin am 17. August 2021 am Steiermarkhof wurden die Inhalte der Strategie und der damit verbundenen weitreichenden Folgen und negativen Auswirkungen in einer internen Arbeitstagung mit Simone Schmiedtbauer, MdEP beraten. Gemeinsam auf österreichischer Ebene wird ein Stufenplan erarbeitet, um den geplanten Vorgaben der EK mit Fachexpertise entgegenzutreten.
Implementierung der Handy-APP www.waldgeschichten.com
„Sei selbst eine Stimme für den Wald- und erzähle deine Geschichte!“ - www.waldgeschichten.com
Mit dieser App haben wir die Möglichkeit geschaffen, der breiten Öffentlichkeit einen direkten, persönlichen und authentischen Einblick in den Arbeitsplatz Wald zu geben. Wie pflegt man den Wald? Wie macht man den Wald klimafitt? Wie werden Lebensräume und Waldbewohner geschützt? Wie schaffen wir neue Lebensräume? Mit Geschichten erzählen wir, wie wir Herausforderungen annehmen und Lösungen für Probleme finden. Geschichten regen unsere Gefühle an, die wiederum das Antriebssystem für unsere Motivation sind. Probleme werden zu Wachstumsmotoren. Unter dem Motto „Sei selbst eine Stimme für den Wald und mach die österreichischen Wälder in ihrer Vielfalt und Bedeutung erlebbar“, laden wir Waldbewirtschafter, Funktionäre und Forstleute ein, Kurzvideos zu drehen und für die „social medias“ zur Verfügung zu stellen.
Mit dieser App haben wir die Möglichkeit geschaffen, der breiten Öffentlichkeit einen direkten, persönlichen und authentischen Einblick in den Arbeitsplatz Wald zu geben. Wie pflegt man den Wald? Wie macht man den Wald klimafitt? Wie werden Lebensräume und Waldbewohner geschützt? Wie schaffen wir neue Lebensräume? Mit Geschichten erzählen wir, wie wir Herausforderungen annehmen und Lösungen für Probleme finden. Geschichten regen unsere Gefühle an, die wiederum das Antriebssystem für unsere Motivation sind. Probleme werden zu Wachstumsmotoren. Unter dem Motto „Sei selbst eine Stimme für den Wald und mach die österreichischen Wälder in ihrer Vielfalt und Bedeutung erlebbar“, laden wir Waldbewirtschafter, Funktionäre und Forstleute ein, Kurzvideos zu drehen und für die „social medias“ zur Verfügung zu stellen.
Austrofoma 2023
Die LK, Abteilung Forst und Energie ist mit der Austragung der Forstmaschinenausstellung AUSTROFOMA 2023 beauftragt. Bei der dreitägigen Veranstaltung, im Rahmen derer die Forstmaschinen im Echtbetrieb präsentiert werden, ist mit einem Besuchsstrom von 18.000 bis 20.000 Personen zu rechnen. Der Forstbetrieb Stuhleck der ÖBF-AG hat sich durch die reiche Waldausstattung und dem großen Parkraum samt Seilbahn von den möglichen Gebieten als bester Austragungsort herauskristallisiert. Aktuell werden Verhandlungen mit der ÖBF-AG geführt, die sich interessiert zeigen als Kooperationspartner zur Verfügung zu stehen.,
Europäische Waldbesitzer üben heftige Kritik an EU-Waldstrategie
Die „Wiener Deklaration“ fordert die EU Kommission zu echtem Klimaschutz auf. Ihre klare Ablehnung der im Sommer präsentierten EU-Waldstrategie 2030 bekräftigen die europäischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer am 4. Oktober 2021 bei einer eigens einberufenen Konferenz in Wien. In einer Deklaration an die EU-Kommission fordern sie deutliche Korrekturen im Hinblick auf die Umsetzung. Ziel muss es sein, in Zukunft einen realistischen und zielgerichteten Klimaschutz sowie eine Beibehaltung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu ermöglichen. Die vorliegende Strategie konterkariert dies.
Im Vorfeld der am Folgetag ausgetragenen Forstministerkonferenz in Wien trafen sich Waldbesitzervertreter aus 16 europäischen Ländern, der sechs größten EU-Dachverbände und Europa-Parlamentarier zu einer hochkarätigen Konferenz. Veranstaltet wurde diese von den heimischen Waldbesitzerverbänden Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), Land & Forst Betriebe Österreich und Österreichischer Waldverband. Klar im Fokus stand die Erarbeitung einer gemeinsamen Erklärung an die EU-Kommission zu der im Sommer präsentierten EU-Waldstrategie, die einen Teil des „Green Deals“ darstellt. Das Ziel, die europäischen Wälder klimafit zu machen und die Potenziale des Waldes im Kampf gegen die voranschreitende Klimaverschlechterung zu nutzen, wird grundsätzlich begrüßt. Viele der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen und Prozesse werden jedoch als kontraproduktiv eingeschätzt und stoßen daher auf harsche Kritik und Ablehnung. Die wesentlichsten Kritikpunkte wurden von den Konferenzteilnehmern im Rahmen einer „Wiener Deklaration“ zusammengefasst und an die EU-Kommission zur Berücksichtigung übermittelt.
EU-Forstministerkonferenz in Wien
Grund der Konferenz am 5.Oktober 2021 in Wien ist die unausgewogene Berücksichtigung der drei Schlüsselkomponenten der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, sozial), die Nicht-Einbindung der Mitgliedsstaaten bei der Erstellung der Waldstrategie, sowie die mangelnde Beachtung der Zuständigkeiten der Mitgliedstaaten in der Forstwirtschaft im Sinne der Subsidiarität. Daher hat Bundesministerin Elisabeth Köstinger einige der waldreichsten Mitgliedsstaaten zu einer Forstministerkonferenz nach Wien eingeladen. Deutschland, Frankreich Finnland, Schweden, Slowakei und natürlich auch Österreich haben eine gemeinsame Erklärung an die EU-Kommission als Ergebnis der Forstkonferenz übermittelt, die auch von den Verbänden der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Europas unterstützt wird.
Der Inhalt der gemeinsamen Erklärung fokussiert auf folgenden Punkten:
Der Inhalt der gemeinsamen Erklärung fokussiert auf folgenden Punkten:
- Vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnt eine nachhaltige Forstwirtschaft an immer größerer Bedeutung.
- Dabei erfüllen die Wälder viele Funktionen: Erholungsgebiet, bieten alternative Rohstoffe, schützen vor Naturgefahren wie Lawinen und sind vor allem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
- Die Wälder in der EU und die nachhaltige Waldbewirtschaftung leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deal.
- Das Konzept der nachhaltigen Waldbewirtschaftung muss im Zentrum der Forstwirtschaft stehen- ökologische, soziale und ökonomische Aspekte.
- Die Forstministerinnen und Forstminister waldreicher europäischen Staaten (Deutschland, Frankreich Finnland, Schweden, Slowakei, Österreich) und die Verbände der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Europas kritisieren daher den Entwurf der Europäischen Kommission zur Waldstrategie scharf.
- Gefordert werden daher die Stärkung des Prinzips der Nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die stärkere Einbindung der Mitgliedsstaaten inklusive deren breit gefächerten Fachwissens sowie die Förderung von Kooperation zwischen Mitgliedstaaten der EU – unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips.
Projekt Waldökologie und Naturraummanagement
Dass Waldwirtschaft und Biodiversität keinen Widerspruch darstellen wurde seitens der Waldbewirtschafter immer wieder in die Diskussionen eingebracht. Um dafür die Beweisführung anzutreten hat die Forstabteilung der LK-Steiermark im Lehrforst Pichl, der eine Größe von 350 Hektar aufweist, ein mehrjähriges Forschungsprojekt initiiert, das über die Förderschiene der Ländlichen Entwicklung finanziert wurde. Zahlreiche Wissenschaftler und Biologen, unter anderem vom Universalmuseum Joanneum, dem ÖkoTeam Graz und dem Bundesforschungszentrum Wald, haben in akribischer Kleinarbeit auf 13 unterschiedlichen Waldstandorten und weitern Sonderstandorten die Fauna und Flora genauestens unter die Lupe genommen. In acht Arbeitspaketen wurden Spinnentiere, Insekten, Weichtiere, Fledermäuse, Kleinsäuger, Tag-und Nachtschmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, Vögel, Amphibien, Reptilien, Gefäßpflanzen, Flechten, Moose und Pilze nach dem Vorkommen untersucht. Aus den gewonnen Ergebnissen lassen sich sehr positive Erkenntnisse ableiten.
- Es gibt auf den Waldflächen der FAST Pichl mehr Totholz als erwartet. Der auf den Flächen vorhandene Anteil von stehendem und liegenden Totholz wurde generell unterschätzt. Dieser beträgt bis zu 50 Festmeter pro Hektar.
- Baumeinzelindividuen tragen maßgeblich zur Erhaltung von Rote Liste Arten bei und liefern Neuentdeckungen von bisher unvermuteten Arten. Das Belassen einiger Biotopbäume im Wald hat einen wesentlich höheren Effekt als ursprünglich angenommen.
- Kleinstandörtliche Besonderheiten wie Grundgestein, Bodentyp, Lichtverhältnisse und Wasserversorgung tragen wesentlich zur Vielfalt der vorkommenden Pflanzen- und Tierarten bei.
- Flächen mit einer höheren Bejagungsintensität weisen einen sprunghaft höheren Anteil an wichtigen Mischbaumarten auf.
- Die wechselnden Strukturen und Altersklassen der Wälder wirken sich auf die Vogelwelt trotz Nadelholzdominanz sehr positiv aus.
- Trotz jahrhundertelanger Bewirtschaftung der Waldgebiete ist die Biodiversität im Lehrforst als sehr hoch zu beurteilen.