Schweinehaltung in der Steiermark 2020
Afrikanische Schweinepest
Im Jahr 2020 sind in Europa 11.196 ASP-Fälle bei Wildschweinen und 1.247 ASP-Fälle bei Hausschweinen nachgewiesen worden.
Besorgniserregend war, dass die Ausbreitung der nachgewiesenen ASP-Fälle in Ungarn bereits bis auf eine Entfernung von 97 Kilometern an die österreichische Staatsgrenze heranrückte.
Besorgniserregend war, dass die Ausbreitung der nachgewiesenen ASP-Fälle in Ungarn bereits bis auf eine Entfernung von 97 Kilometern an die österreichische Staatsgrenze heranrückte.
Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Österreich hätte schwerwiegende Auswirkungen auf die heimischen Schweinebauern und Schlachthöfe und würde die gesamte Wertschöpfungskette Schwein in ihrer Existenz massiv gefährden.
Landwirte wurden daher auf die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen hingewiesen.
Herausforderungen für die Branche
Das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland sowie die Coronakrise bewirkten ein Auf- und Ab der Preise und der Mengenströme. Die laufende ausreichende Versorgung der Konsumenten in Covid-Zeiten mit dem hochwertigen heimischen Lebensmittel Schweinefleisch war für die Schweinebetriebe, für den Schlacht- und Verarbeitungsbereich und den nachgelagerten Sektoren von enormer Bedeutung. In Krisenzeiten wird klar, wie immens wichtig eine ausreichende Selbstversorgung mit heimischen regionalen Lebensmitteln ist.
Die ständigen Verschärfungen und Diskussionen in den Bereichen Bau- und Raumordnungsgesetz, Tierschutz, Wasserrecht, NEC-Richtlinie und Emissionen forderten unsere Betriebe zunehmend.
Eines der wichtigsten Ziele für 2020 war die Verhinderung der Einschleppung der ASP in unser Bundesgebiet – insbesondere über die Wildschweinepopulation und den Personenverkehr. Mit laufenden Informationen (Veranstaltungen, Beratungen,…) wurden die Schweinehalter bestmöglich fachlich unterstützt und auch andere betroffene Personengruppen informiert.
Eines der wichtigsten Ziele für 2020 war die Verhinderung der Einschleppung der ASP in unser Bundesgebiet – insbesondere über die Wildschweinepopulation und den Personenverkehr. Mit laufenden Informationen (Veranstaltungen, Beratungen,…) wurden die Schweinehalter bestmöglich fachlich unterstützt und auch andere betroffene Personengruppen informiert.
Arbeitskreis Schweineproduktion
Im Jahr 2020 waren 463 Schweineerzeuger (Stand 31.12.2020: 321 Zuchtsauen haltende Betriebe und 142 Mastbetriebe) Mitglied im Arbeitskreis Schweineproduktion. Den Arbeitskreisbetrieben stand der Besuch von insgesamt 64 Facharbeitskreis- und Bildungsveranstaltungen zur Auswahl. Um die Jugend bestmöglich zu unterstützen, wurden auch Facharbeitskreise mit der „Jungen Styriabrid“ durchgeführt.
Ein besonderes Highlight war der Kompetenztag Schwein am 5. Februar 2020 in Hatzendorf, der in Zusammenarbeit zwischen LK-Schweineberatung Steiermark, Erzeugerorganisation Styriabrid, der LFS-Hatzendorf und der Landwirt Agrarmedien GmbH durchgeführt wurde.
Im Zeichen der Corona-Krise mussten Veranstaltungen online durchgeführt bzw. auf digitale Zusatzangebote umstellt werden.
Ein besonderes Highlight war der Kompetenztag Schwein am 5. Februar 2020 in Hatzendorf, der in Zusammenarbeit zwischen LK-Schweineberatung Steiermark, Erzeugerorganisation Styriabrid, der LFS-Hatzendorf und der Landwirt Agrarmedien GmbH durchgeführt wurde.
Im Zeichen der Corona-Krise mussten Veranstaltungen online durchgeführt bzw. auf digitale Zusatzangebote umstellt werden.
Bildungsschwerpunkte
- Stärken/Schwächenanalysen Sauenplaner, Mastauswertungsprogramm, Ökonomische Auswertungen sowie Ergebnispräsentationen
- Ferkelproduktion und Schweinemast - Betriebsmanagement, Tiergesundheit
- Fütterung - heimische Eiweißalternativen
- Genetik: Remontierung im Sauenbestand, richtige Eberauswahl für meine Sauenherde
- Notfallcheck für Schweinebetriebe
- Einsatz von Fremdarbeitskräften
- Zoom-Schulungen für Arbeitskreisbetriebe – als Basis für die Teilnahme an Online-Veranstaltungen
Im Jahr 2020 wurden 3.283 Stärken-Schwächenanalysen (Beratungen am Betrieb und im Büro, schriftliche und telefonische Mitgliederbetreuung) durchgeführt. Diese wurden anhand der Betriebsergebnisse zu den Themen Betriebswirtschaft, Datenführung und Auswertung, Betriebsentwicklung, Stallbau, Haltung und Stallklima, Betriebsmanagement Ferkelproduktion und Schweinemast, Fütterung, Tiergesundheit, Tierschutz und Betriebshygiene absolviert.
Die beiden Aufzeichnungsprogramme, das Online-Mastauswertungsprogramm MAPonWeb und der Online-Sauenplaner SPonWeb wurden weiterentwickelt. Zusätzlich hatten alle Schweineerzeuger die Möglichkeit ökonomische Betriebsaufzeichnungen zu führen. Die Betriebsleistungen in der Ferkelproduktion konnten deutlich erhöht werden. So setzten die Arbeitskreisbetriebe im Kalenderjahr 2020 im Durchschnitt 26,74 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Auch in der Mast gelang 2020 mit 809 g tägliche Zunahmen und 60,49 % Magerfleischanteil wieder eine ansprechende Erhöhung gegenüber dem Vorjahr.
Die beiden Aufzeichnungsprogramme, das Online-Mastauswertungsprogramm MAPonWeb und der Online-Sauenplaner SPonWeb wurden weiterentwickelt. Zusätzlich hatten alle Schweineerzeuger die Möglichkeit ökonomische Betriebsaufzeichnungen zu führen. Die Betriebsleistungen in der Ferkelproduktion konnten deutlich erhöht werden. So setzten die Arbeitskreisbetriebe im Kalenderjahr 2020 im Durchschnitt 26,74 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Auch in der Mast gelang 2020 mit 809 g tägliche Zunahmen und 60,49 % Magerfleischanteil wieder eine ansprechende Erhöhung gegenüber dem Vorjahr.
Schweinezuchtberatung
Die Schwerpunkte der Schweinezuchtberatung im Jahr 2020 lagen in der Durchführung der Zuchtprogramme.
So wurden vom Zuchtberater in der Steiermark mit dem ZWISSS-Programm 176 Beratungen im Rahmen der Jungsauen- und Eberselektion auf den Zuchtbetrieben zwecks gezielter Anpaarungen durchgeführt.
Mutterlinien-Sauen, die für die Reinzucht belegt werden, müssen einen Fruchtbarkeitsindex von mindestens 100, einen Wurfvitalitätsindex von 90, einen Mast- und Schlachtleistungsindex von mindestens 90 und einen Gesamtzuchtwert von 100 Punkten aufweisen.
Jungsauen und Eber aus Mutterlinien und der Rasse Pietrain, die einen Inzuchtgrad von über 4 Prozent aufweisen, werden nicht ins Herdebuch aufgenommen. Davon ausgenommen sind die Rassen Duroc und Schwäbisch-Hällisch.
Die Rasse Duroc wird künftig in Richtung Fleischfülle gezüchtet, um in gewissen Markenprogrammen als Endstufeneber eingesetzt werden zu können.
Im Berichtszeitraum wurden in der Steiermark 8.049 Einzeltierprüfungen (73 Edelschwein- bzw. Landrasseeber, 286 Pietraineber, 16 Duroceber, drei Eber Schwäbisch-Hällisch und 7.671 Jungsauen) im Feld durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Einzeltierprüfungen. Zur Bestimmung des genomischen Zuchtwertes wurden in der Steiermark bei 229 Zuchttieren Gewebeproben entnommen.
Im Berichtszeitraum wurden in der Steiermark 8.049 Einzeltierprüfungen (73 Edelschwein- bzw. Landrasseeber, 286 Pietraineber, 16 Duroceber, drei Eber Schwäbisch-Hällisch und 7.671 Jungsauen) im Feld durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Einzeltierprüfungen. Zur Bestimmung des genomischen Zuchtwertes wurden in der Steiermark bei 229 Zuchttieren Gewebeproben entnommen.
Wichtige Entwicklungen in der Schweinezucht
Mit Beschluss in der Generalversammlung vom 14. Oktober 2019 ist die SchweineZucht Steiermark in die Schweinezucht Österreich eGen übergegangen.
Als operatives Unternehmen wurde die PIG-Austria GmbH installiert, die Zucht, Besamung und Zubehörhandel betreibt.
Von der Zuchtleitung werden in Zukunft für die Eberzüchter Genotypisierungpläne erstellt, damit das vorhandene genetische Potential noch besser genutzt werden kann.
Mit Unterstützung des Tiergesundheitsdienstes Steiermark konnte das Screening (drei Durchgänge je Herdebuchzuchtbetrieb) auf PRRS (Porzines Respiratorisches und Reproduktives Syndrom) auch 2020 in der Steiermark weitergeführt werden.
Leistungsprüfung Österreichweit
Die durchschnittlichen Zunahmen bei den Edelschwein-Prüftieren betrugen 1.005 Gramm und damit wurden die 1.000 Gramm erstmals überschritten. Auch bei den Pietrain-Prüftieren gab es eine Steigerung von 813 auf 845 Gramm. Weiters wurden nach vorgegebener Pietrain-Eberauswahl 20 Ebernachkommen geprüft (Zunahmen 968 Gramm). Insgesamt wurden 2.827 Prüftiere einer Mast- und Schlachtleistungsprüfung unterzogen.
Von der Zuchtleitung werden in Zukunft für die Eberzüchter Genotypisierungpläne erstellt, damit das vorhandene genetische Potential noch besser genutzt werden kann.
Mit Unterstützung des Tiergesundheitsdienstes Steiermark konnte das Screening (drei Durchgänge je Herdebuchzuchtbetrieb) auf PRRS (Porzines Respiratorisches und Reproduktives Syndrom) auch 2020 in der Steiermark weitergeführt werden.
Leistungsprüfung Österreichweit
Die durchschnittlichen Zunahmen bei den Edelschwein-Prüftieren betrugen 1.005 Gramm und damit wurden die 1.000 Gramm erstmals überschritten. Auch bei den Pietrain-Prüftieren gab es eine Steigerung von 813 auf 845 Gramm. Weiters wurden nach vorgegebener Pietrain-Eberauswahl 20 Ebernachkommen geprüft (Zunahmen 968 Gramm). Insgesamt wurden 2.827 Prüftiere einer Mast- und Schlachtleistungsprüfung unterzogen.