Beratung und Dienstleistung, Forstförderung LE 2014 - 2020
Forstliche Förderung - Waldfonds
Seit Februar 2021 stehen im Rahmen des Waldfonds für die Steiermark 25,3 Mio. Euro zur Verfügung: 18,48 Mio. Euro davon sind für die Unterstützung wichtiger Waldbaumaßnahmen reserviert. Mit einer deutlichen Anhebung der Standartkostensätze bei der Aufforstung, der Jungbestandspflege und der Erstdurchforstung wird es nun möglich die hohen Kosten, die bei der Waldbewirtschaftung für diese Maßnahmen entstehen, deutlich abzupuffern. Die Förderabwicklung erfolgt digital. Die Beratung dazu wird von den Förstern der Bezirkskammern und der Bezirksforstinspektionen geleistet.
Rund 3000 Anträge mit einer Fördersumme von 11,6 Mio. Euro wurden bewilligt.
Für die Maßnahme 1 – Wiederaufforstung nach Schadereignissen - wurden 860 Anträge in einer Größenordnung von 2,8 Mio. Euro gestellt. 360 Anträge in einem Ausmaß von 0,9 Mio. Euro wurden von den Förstern der Bezirkskammern bearbeitet – das entspricht 43 % aller Anträge. Unter der Maßnahme Waldpflege und Forstgenetik für klimafitte Wälder wurden rund 2.200 Anträge mit einem Kostensatz von 8,6 Mio. Euro beantragt, 820 davon mit einem Kostensatz von rund 2,8 Mio. Euro wurden von den Förstern der Bezirkskammern bearbeitet. Während vom Landesforstdienst 51 Bezirksförster und 8 Waldfondsförster für die Abwicklung zur Verfügung stehen, sind in den Bezirkskammern 21 Förster mit der Waldfondsförderung beschäftigt.
Hofwegebau
Im Jahr 2016 startete die Hofwegebauförderung im Rahmen der Ländlichen Entwicklung LE 14-20 unter der Verantwortung der Landeskammer Steiermark. Insgesamt stehen nach mehreren Aufstockungen 22,6 Mio. Euro für den Hofwegebau zur Verfügung.
2021 gab es einen Auswahlstichtag für Förderbewilligungen bei dem neun Wegebauprojekte mit 4,9 Millionen Euro Kosten und rund 3,2 Mio. Euro Förderung bewilligt werden konnten.
Bis Ende 2020 wurden 133 Förderanträge mit rund 28,9 Mio. Euro Kosten, das entspricht 18,6 Mio. Euro an Förderungen, bearbeitet. 98 Hofwegeprojekte mit 11,8 Mio. Euro Förderung wurden fertiggestellt und abgeschlossen. Bei 7 Förderprojekten, die noch nicht fertiggestellt sind, wurden bis jetzt 1,8 Mio. Euro ausbezahlt.
Damit konnten rund 200 Kilometer Hofzufahrten neu errichtet oder nach den neuesten technischen Erfordernissen umgebaut werden.
Smart Forest Tools
In Kooperation mit dem LFI Österreich und den Landwirtschaftskammern Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Kärnten ist es geplant, für Beratung und Planung der Mitarbeiter Geodaten auf mobilen Tablets einzusetzen. Deshalb wird mit der „Fa. Umweltdata“ die Applikation „Smart Forest Tools“ entwickelt. Damit kann die Beratung aller Waldbesitzer effizienter, qualitativ besser und rascher durchgeführt werden. Die Verwendung des digitalen Werkzeugs bringt neben einer Effizienzsteigerung in der Beratung auch einen direkten Nutzen für die Bewirtschafter land- und forstwirtschaftlicher Flächen. Die ersten Tablets wurde Ende 2021 geliefert und befinden sich derzeit im Probebetrieb. In einer zweiten Phase ist geplant, sich wiederholende Abläufe in der Beratung zu automatisieren und damit rascher Beratungsunterlagen für die Waldbewirtschaftung bereitstellen zu können.
Digitalisierung für die Waldbesitzer - Forstprogramme zur Beratung und Planung im Wald
Zu Beratungs- und Planungszwecken stehen im Internet unter der Adresse www.lko.at/forstprogramme kostenfrei digitale Angebote zur Verfügung, die von Dr. Gerhard Pelzmann entwickelt wurden.
- Ziel des „Waldbauberaters“ ist es, Praktiker bei ihren waldbaulichen Entscheidungen zu unterstützen. Er wird pro Tag durchschnittlich 60-mal aufgerufen. Ausgehend vom Waldstandort oder vom vorhandenen Waldbestand gibt der Waldbauberater Antworten auf die Fragen: "Welche nächsten Schritte sind in diesem Waldbestand zu tun und wohin kann er sich nachhaltig entwickeln?" Der digitale Waldbauberater gibt ortsbezogene Waldbauinformationen auf ökologischer Grundlage in ganz Österreich. Die räumliche Lage kann einfach durch Klicken auf die Österreichkarte festgelegt werden. Damit werden nur die örtlich zutreffenden Fakten aus der Fülle der Möglichkeiten als Orientierungshilfe für die Praxis angezeigt. Räumliche Lage, Geologie, Boden und Klima bilden die von der Natur vorgegebenen Wuchsbedingungen für Bäume und Wälder. Sie finden ihre Ausprägung im jeweiligen Standort. Diese ökologischen Standortseinheiten sind Basis für die waldbaulichen Empfehlungen.
- Den "Praxisplan Waldwirtschaft" haben bis jetzt rund 5.200 Betriebe verwendet und rund 42.000 ha Wald damit geplant und wissen damit, was ihr Wald leisten kann.
- Der „Managementplan Forst“ ist ein internetgestütztes Werkzeug für Forsteinrichtungen mit bestandesweiser Taxation. Er steht kostenfrei als Planungs- und Controllinginstrument für alle Waldbesitzer, die jährlich nachhaltig ihre Waldflächen bewirtschaften wollen, empfohlen ab einer Betriebsgröße von 30 Hektar, zur Verfügung. Rund 1.100 Betriebe haben auf rund 30.000 ha Wald Winkelzählproben ausgewertet und Wirtschaftspläne erstellt. Aufgrund der Herausforderung Klimawandel und der Chance von verfügbaren Geodaten wird das Programm Managementplan Forst u.a. durch die Integration von Waldwachstumsmodellen adaptiert. Damit ist es nun möglich Bonitätsverschiebungen durch den Klimawandel abzuschätzen, Wahrscheinlichkeiten für Zufallsnutzungen zu ermitteln, verbesserte Zuwachsberechnungen durchzuführen und Veränderungen im Waldaufbau einfach nachzuvollziehen. Des Weiteren wird ein GIS-Viewer zur Verfügung gestellt. Damit lassen sich digitale Forstkarten zum Orientieren, Navigieren und Auswählen hochladen.
Schulungen und Seminare
Wegen der Corona-Pandemie war der Schulungs- und Seminarbetrieb nur sehr eingeschränkt möglich. 2021 wurden nur 4 Schulungen und Seminare in den Forstlichen Ausbildungsstätten Pichl, Ossiach und Traunkirchen über die Ermittlung von Kennzahlen im Wald, zur Erstellung von Waldwirtschaftsplänen für die Forstwirtschaftsmeister und GIS-Seminare abgehalten. Weiters wurde gemeinsam mit dem LFI Österreich ein Webinar „Online-Kurs mit Quantum GIS“ aufgenommen. Es besteht aus 5 Modulen. Das rund 17 stündige Webinar mit 5 Praxisübungsstunden ist seit Herbst 2021 auf https://elfi.at/Start aufrufbereit.
Bewertung und Gutachten
Für die Rahmenübereinkunft 110 kV Soboth-Bergla der Energie Steiermark mit einer Länge von ca. 23 km, davon 10 km Wald wurde die forstliche Expertise eingebracht. Rund 135 Grundeigentümer waren davon betroffen. Neben dem Grundsatzübereinkommen wurden noch eine Dienstbarkeitseinräumung und erstmalig eine pauschale Abgeltung für eine zeitlich befristete Lagerung von Aushub- und Baumaterial im Wald vereinbart.
12 Gutachten zur Waldbewertung (Waldkauf, Waldtausch, Veräußerungsgewinn) wurden 2021 erstellt