Die BÄUERINNEN. engagiert.vielseitig.natürlich 2021
Die Bäuerinnenorganisation Steiermark ist eine kraft Gesetzes eingerichtete Interessenvertretung aller rund 36.000 steirischen Bäuerinnen, sie besteht seit 1955 und ist lt. Geschäftsordnung aus dem Jahr 2005 eine Organisation der steirischen Landwirtschaftskammer.
In 287 steirischen Gemeinden agieren neben 257 Gemeinde- auch 533 Ortsbäuerinnen und Stellvertreterinnen. Dieses Netzwerk, dem auch 12 Bezirksbäuerinnen sowie die Landesbäuerin angehören, bildet die größte flächendeckende Frauenorganisation der Steiermark.
Seit dem 1. Juli 2019 gestaltet sich die fachliche Begleitung der Bäuerinnen als überregionale Fachberatung, die im Referat Bäuerinnen, Landjugend und Konsumenten angesiedelt ist. Die Mitarbeiterinnen des Referates, die in den Bezirken die Bäuerinnenagenden wahrnehmen, sind an drei Standorten – in der BK Obersteiermark, der BK Graz-Umgebung und in der BK Hartberg-Fürstenfeld - vertreten.
Das Berufsbild der Bäuerin ist ein sehr differenziertes – je nach Alter, Herkunft, Ausbildung, Region und Betriebsstruktur sieht der Alltag einzelner Bäuerinnen sehr unterschiedlich aus. Die Bäuerin ist Unternehmerin und Drehscheibe für Familie und Betrieb, sie trägt aber auch sehr viel zum gesellschaftlichen Leben im ländlichen Raum bei. Der Idealfall ist, dass der Betrieb und auch das familiäre Leben auf unseren Höfen partnerschaftlich organisiert werden, allerdings tragen Bäuerinnen verstärkt Eigenverantwortung für das bäuerliche Unternehmen.
Die Bäuerinnenorganisation Steiermark setzte 2021 folgende Schwerpunkte:
Das Hauptaugenmerk 2021 lag auf der Durchführung der Bäuerinnenwahlen im Anschluss an die Landwirtschaftskammerwahl 2021, die sich coronabedingt sehr schwierig gestaltete.
Trotz widriger Umstände und mit größten Vorsichtsmaßnahmen wurden im Jänner sämtliche Gemeindebäuerinnenwahlen und im Februar und März die Wahlen der 12 Bezirksbäuerinnen durchgeführt. Von den 12 Bezirksbäuerinnen kamen vier Frauen erstmals in diese Funktion, acht Bezirksbäuerinnen wurden in ihrer Funktion bestätigt. Am 27. April 2021 fand am Steiermarkhof die Wahl der neuen Landesbäuerin statt, Viktoria Brandner löste Auguste Maier ab, die zwei Perioden lang steirische Landesbäuerin war.
Die Spitzenfunktionärinnen der steirischen Bäuerinnen haben schließlich im Juli 2021 in einer Klausurtagung über die zukünftige Schwerpunktsetzung der Bäuerinnenarbeit beraten.
Vereinsgründung/en
Sehr intensiv wurde von den steirischen Bäuerinnen auch an der Vorbereitung der Gründung von Bäuerinnenvereinen gearbeitet, die es den Bäuerinnen in einem klar definierten rechtlichen Rahmen ihre Veranstaltungen, insbesondere im Sinne der Konsumenteninformation durchzuführen.
Öffentlichkeitsarbeit – Facebookauftritt der steirischen Bäuerinnen
Seit dem ersten Lockdown im März 2020 sind die steirischen Bäuerinnen sehr intensiv auf Facebook vertreten. Es werden aktuelle Themen aufgegriffen und für Bäuerinnen, aber auch für Konsument*innen sichtbar gemacht. Im Schnitt werden ca. 10.000 Personen wöchentlich erreicht, davon 80% Frauen und 20% Männer, die Personen kommen aus 13 Nationen.
Darüber hinaus gibt es eine sehr enge Kooperation mit den Facebookauftritten der steirischen Landwirtschaftskammer – „Landwirtschaftskammer Steiermark“ und „Steirische Lebensmittel“.
Bäuerinnen stärken Bäuerinnen / Interessenvertretung
Nach der Landwirtschaftskammerwahl 2021 ist der Frauenanteil beispielsweise in der LK Vollversammlung auf 17% erhöht worden.
Neben der Landwirtschaftskammer haben in der Zwischenzeit zehn weitere agrarische Verbände und Organisationen diese Selbstverpflichtung unterzeichnet.
Bäuerinnen im Dialog mit der Gesellschaft / Konsumenteninformation
Bäuerinnen tragen durch ihr Tun sowohl auf den Höfen, bei Veranstaltungen oder auch im Zusammenleben im ländlichen Raum sehr wesentlich zu einem positiven Image der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit bei. Sie forcieren den Dialog mit der Gesellschaft und helfen dabei, vorhandene Vorurteile abzubauen.
Leider mussten 2021 coronabedingt sehr viele der geplanten Veranstaltungen abgesagt werden, insbesondere konnte auch das Kulinarikfest der Bäuerinnen im Rahmen des Aufsteirerns in Graz nicht durchgeführt werden. Trotzdem bemühten sich die Bäuerinnen in ihrem Wirkungsfeld um einen entsprechenden Dialog mit den Konsumenten*innen. Da der Ab Hof-Verkauf in der Coronazeit einen nicht unwesentlichen Aufschwung erlebte, konnte der direkte Draht zu den Konsument*innen gepflegt werden.
Bäuerinnen gehen in steirische Schulen
Kinder sind die Konsumenten von morgen, darüber hinaus kann über die Kinder sehr viel Bewusstseinsbildung auch bei den Erwachsenen erfolgen.
Leider konnte der Aktionstag der Bäuerinnen in ersten Volksschulklassen auch coronabedingt nicht stattfinden, in den Schulen waren externe Personen über das gesamte Jahr kaum zugelassen. Trotzdem konnten von den Seminarbäuerinnen auch 2021 zahlreiche Schulworkshops zu unterschiedlichen Themen abgehalten werden.
Von den steirischen Bäuerinnen wird außerdem die Forderung der ARGE Österr. Bäuerinnen nach einer Ausweitung des Schulfaches Ernährung und Konsumbildung unterstützt.
Bäuerinnen und Lebensqualität
Lebensqualität auf unseren Höfen hat einen wesentlichen Anteil am Erfolg der bäuerlichen Familienbetriebe. Generationen- oder Partnerschaftskonflikte führen neben vielen anderen Problemen oft zu fast unlösbaren familiären Auseinandersetzungen.
Und da sind es vor allem die Bäuerinnen, die in den Familien Schlüsselfunktionen übernehmen und mit der Vermittlung des Beratungs- und Bildungsangebotes der Landwirtschaftskammer Steiermark einen positiven Beitrag zu einem guten Miteinander leisten.
Bäuerinnen unterstützen weiters mit ihrem Engagement auch karitative Einrichtungen und Initiativen, wie die Aktion Steirer helfen Steirern.