Michael Gerstl, Markt Hartmannsdorf
„Am Familientisch fiel der Entschluss: probieren wir es mit Mandeln“, erzählt Michael Gerstl wie es dazu kam, dass der Schwerpunkt des landwirtschaftlichen Betriebs in Pöllau auf dieses exotische Produkt gelegt wurde. Denn grundsätzlich haben sich die Eltern in den vergangenen 30 Jahren dem Weinbau gewidmet. „Das ist aber nicht ganz mein Metier – vor allem nicht die Kellerarbeit. Deshalb haben wir nach einer Alternative gesucht“, gesteht der engagierte Nebenerwerbslandwirt ein, der den Betrieb heuer zu Jahresende übernehmen wird. Mit ihm ist nun die vierte Generation am Ruder. Und die plant, den Mandelanbau noch weiter zu forcieren. „Die ersten Bäumchen haben wir im Jahr 2017 gepflanzt. In den ersten drei Jahren haben wir rasch gemerkt, wie frostempfindlich die Mandelbäumchen sind. Mittlerweile liegen wir aber bei einer Ernte von rund 200 Kilo pro Hektar. Unser Ziel ist aber natürlich der Vollerwerb mit 500 Kilo pro Hektar“, gibt der Weinbaufacharbeiter und Obstbaumeister Einblick. Und nennt die Fröste im Frühjahr als die größte Herausforderung im Mandelanbau. Grundsätzlich sind die Bäume aber sehr robust. Gefordert ist der Mandelbauer aber auch, was die speziellen Maschinen angeht: „Die sind alle auf große Flächen hin ausgerichtet. Da heißt es selbst kreativ sein und sich die Geräte selber bauen.
Die Mandeln werden übrigens großteils verarbeitet – zu gebrannten Mandeln. Es gibt sie aber auch geröstet und gesalzen. Und natürlich auch ganz natur zum sofortigen Verzehr oder zum Keksebacken, wo ja jetzt wieder die Hochsaison bevorsteht. Dieses Angebot soll in Zukunft erweitert werden.“ Gerstl plant, auch Mandelöl, Mandelmus oder Knuspermüsli mit Mandeln herzustellen. Mit der größeren Produktpalette soll dann der Markt noch stärker beliefert werden. Denn zusätzlich zu den Mandeln werden am Bio-Betrieb ja auch noch andere Produkte wie Frucht-Sirup, Apfelsaft und Most hergestellt und auch Hochstammrosen sind dort zu haben. Bei allem, was die Gerstls anpacken, stehen am Naturgut Achtung und Respekt vor der Natur an oberster Stelle. Und das Bemühen um ein zufriedenes Leben mit erfüllender Arbeit, die sich lohnt und mit Familienglück. Dazu tragen Gattin Maria sowie die Kinder Matteo, 12, Samuel 7 und Sophie 5 bei. Und auch die Eltern sind nach wie vor eine große Stütze am Hof.