Alois Kiegerl, Deutschlandsberg
Wenn Alois Kiegerl von seiner Familie und seiner Arbeit am Hof erzählt, klingt zunächst einmal ganz viel Zufriedenheit heraus. „Man muss auch einmal die Früchte seiner Arbeit ernten und genießen“, betont der Landwirt. Und erklärt: „Wir haben jetzt zwei Jahrzehnte intensiv Investiert. Ja, wir haben uns da voll reingekniet. Jetzt läuft der Betrieb gut und wir sind sogar in den Vollerwerb gegangen – mit den Standbeinen Mutterkuhhaltung, Styria Beef, Urlaub am Bauernhof und Wald.“
Herzensanliegen sind dem Priegl-Bauer dabei vor allem die Alm- und Weidewirtschaft und die Fleischerzeugung aus Grünland. Alle 70 Rinder sind reinrassige Murbodner – da kann Kiegerl auch auf beachtliche Zuchterfolge verweisen.
Und: „Rund 20 Rinder treiben wir auf die Hochalm Bärental. Jedoch befürchte ich, dass die Alm- und Weidewirtschaft früher oder später unter die Räder kommen könnte. Sie wird leider als nicht so produktiv wie andere Sparten angesehen. Aber für eine klimafreundliche, nachhaltige und hochwertige Fleischproduktion sehe ich die Almhaltung einfach als unverzichtbar. Das versuchen wir auch unseren Kunden immer wieder zu erklären.“
Aufklärung über die landwirtschaftliche Arbeit sieht der Almbauer übrigens als ganz wichtige Arbeit der Bäuerinnen und Bauern an: „Auch mit unseren Urlaub-am-Bauernhof-Gästen führen wir immer wieder informative Gespräche.“
Und weil es ganz grundsätzlich sein Anliegen ist, sich zu engagieren und einzubringen, ist Kiegerl auch politisch tätig – als Landeskammerrat: „Ich will nicht nur zu Hause sitzen und die Dinge beklagen; ich will mitgestalten.“
Als eine der größten Herausforderung für die Landwirtschaft sieht der Vollerwerbsbauer übrigens die hohe Geldentwertung: „Das ist ein riesiges Thema. Wir Bauern können unsere Preise einfach nicht in diesem Maße anheben, wie das Geld weniger Wert wird. Aber auch mit noch höherer Produktivität wird das nicht mehr auszugleichen sein.“
Seinen Betrieb will Kiegerl mit Ehefrau Alexandra möglichst wirtschaftlich in die Zukunft führen. Vielleicht mag eine der drei Töchter – Anna, Florentina und Philomena – den Prieglhof eines Tages übernehmen.