Andrea und Bernhard Luckner, Kraubath an der Mur
Ein Bauer ist mittlerweile ein Unternehmer geworden, der über Wissen auf vielen unterschiedlichen Gebieten verfügen muss – von Fach- und technischem Wissen bis zur Büroarbeit“, betont Andrea Luckner, der es ein Herzensanliegen ist, Begeisterung und Verständnis für die Landwirtschaft zu erzeugen.
Was sie und ihre Familie betrifft, herrscht jedenfalls alles andere als Mangel an Leidenschaft für die bäuerliche Arbeit: „Wir sind ein typischer Generationen- und Familienbetrieb, wo alle anpacken.“ Dass dafür gute Rahmenbedingungen herrschen, dafür haben Andrea und Bernhard Luckner in den vergangenen Jahren mit intensiven Investitionen gesorgt - sie haben laufend erweitert und verbessert. Zurzeit gibt es 45 Milchkühe und an die 110 Stück Nachzucht. Die Milch wird über die Obersteirische Molkerei vermarktet. Bei der Tierhaltung setzen die Luckners auf einen tierfreundlichen Laufstall, die jüngeren Kälber tummeln sich im Obstgarten und die älteren werden auf die eigene Niederalm gebracht. Auf 26 Hektar Ackerfläche wird abwechselnd Klee, Getreide, Mais und Ölkürbis angebaut. Damit gibt es für die Tiere hochwertiges Futter aus eigener Produktion.
Den Wald bewirtschaften die Rauchs, so der Vulgoname, soweit es sich um „kleinere“ Arbeiten handelt selbst, die großen Forstarbeiten werden vergeben.
Zu den großen Herausforderungen für ihren Betrieb sowie generell die Landwirtschaft meint Andrea Luckner: „Wir brauchen eine Gesellschaft und eine Politik, die hinter der Landwirtschaft steht. Wir sind nur mehr zwei Prozent der Bevölkerung, die etwas produziert, was alle auf dem Tisch haben wollen.“ Und auch die Teuerung nennt die engagierte Landwirtin als Problemfaktor.
Ihrer Freude und Leidenschaft für ihre Arbeit tut das dennoch keinen Abbruch – so wünscht sie sich neben Gesundheit für sich und ihre Familie: „dass die Kleinbauern nicht ,umgebracht‘ werden“. Ihr Appell: „Sich nicht leichtfertig von der Landwirtschaft verabschieden. Wenn die Stalltür einmal zu ist, dann ist sie zu.“ Am eigenen Betrieb, wo auch Schwiegervater Alfred noch kräftig mithilft, ist mit den Kindern Franziska, 21, Mathias, 18 und den Zwillingen Lorenz und Leo, 16, die Zukunft jedenfalls gesichert.