Bernhard und Nikola Schützenhöfer, Grafendorf
Milchkühe und Wagyurinder sind die Standbeine, auf denen der Betrieb von Bernhard und Nikola Schützenhöfer in Grafendorf fußt. Konkret gibt es am Hoada-Hof zurzeit 34 Stück Milchvieh und 45 Wagyurinder. „Auf letztere bin ich aufgrund meiner Grillleidenschaft gekommen. Ich habe immer nach speziellem Fleisch Ausschau gehalten und als ich einmal eine Dokumentation über Wagyus gesehen habe, ist vor rund zehn Jahren der Entschluss gefallen, es selbst mit diesen Tieren zu versuchen. Seither wird die Zucht sukzessive ausgebaut“, erzählt der innovative Landwirt. Und die ist, trotz grundsätzlich einfacher Haltung, durchaus mit einigen Herausforderungen verbunden: „Allen voran ist die Wagyurinderzucht eine relativ kostspielige Sache. Für gute Genetik muss man schon tief in die Tasche greifen. Auch das Wissen um die Blutlinien ist eine besondere Herausforderung. Und es gilt auch darauf zu achten, dass die Tiere nicht zu schnell verfetten“, gibt Schützenhöfer Einblick. Und setzt nach: „Gutes Marketing steht jedoch über allem. Mein Fleischer hat da zum Glück gute Kontakte. Aber auch wir selber sind dabei, da einiges auf die Beine stellen. Für das nächste Jahr ist der Schritt in die Direktvermarktung geplant, das wird über einen Online-Shop laufen.“ Professionelle Unterstützung bekommt Bernhard Schützenhöfer dabei unter anderem von Tochter Franziska, 16, die sich gerade in der Marketing-HAK in Fürstenfeld das nötige Rüstzeug dafür holt. Neben Franziska macht übrigens Sohn Leonhard, 14, das Familienglück der Schützenhöfers komplett.
Apropos Glück: Der leidenschaftliche Landwirt, der den Traditionsbetrieb 2008 von seinen Eltern übernommen hat, würde sich fürs wirtschaftliche und glückliche Bauernleben so einiges wünschen. Etwa: „Ich sehe es als sehr problematisch, dass die Gesellschaft immer weniger darüber Bescheid weiß, was auf einem Hof tatsächlich passiert. Manchmal ist man regelrecht perplex über die Vorstellungen, die da kursieren. Und ich würde mir wünschen, dass man die Bauern arbeiten lässt. Wir sind ja nicht blöd. Wir brauchen nicht dauernd irgendwelche zeitlichen oder andere Vorgaben und Vorschriften. Auf unser Wissen und Können, auf unsere Erfahrungen und unseren Hausverstand könnte durchaus mehr vertraut werden.“