Rinderhaltung in der Steiermark 2023
Rind Steiermark
Kompetenzzentrum Rind
Bei der außerordentlichen Generalversammlung der Rinderzucht Steiermark am 15. Mai 2023 wurde ein historischer Schritt in der steirischen Rinderwirtschaft gesetzt. Mit der einstimmigen Annahme der neuen Satzungen wurde die Rinderzucht Steiermark eG in die Rind Steiermark eG umbenannt. Die Rind Steiermark eG ist nun das neue Dach über die gesamte bäuerlich organisierte Rinderwirtschaft in der Steiermark. Die Erzeugergemeinschaft Steirisches Rind war bisher die starke bäuerliche Vermarktungsorganisation für die steirischen Rindererzeuger und vermarktete über ihre Tochtergesellschaft EZG Steirisches Rind Vertriebs GmbH über 25.000 Rinder jährlich. Sie war der Motor für die Entwicklung von Qualitätsprogrammen als Basis für die Erzielung besserer Erlöse für die Landwirte. Die Rinderzucht Steiermark eG wurde 2002 gegründet und bündelte erstmals alle Rassen in einer starken Zuchtorganisation. In ihrem bisherigen 20-jährigen Bestehen setzte die Rinderzucht Steiermark markante Entwicklungsschritte hinsichtlich internationaler Konkurrenzfähigkeit der Genetik und Infrastruktur der Vermarktung. 5.400 Mitglieder nutzen diese Organisation in der Zucht, Vermarktung, Besamung und Beratung. Die Rinderzucht Steiermark Service GmbH führte als 100%-Tochter den Rinderexport durch. Die Vermarktungszentren in Greinbach und Traboch sind moderne Umschlagplätze für Zucht- und Nutzrinder. Der Landeskontrollverband Steiermark ist nun Mitglied der Rind Steiermark eG und wird künftig in allen Entscheidungsgremien vertreten sein. Mit der Zusammenführung von Rindererzeugern und Rinderzucht wurden auch die jeweiligen Tochtergesellschaften zur Rind Steiermark GmbH zusammengefasst. Die Rind Steiermark GmbH wird künftig die gesamte Rindervermarktung außerhalb der Nutzrindermärkte sowie den Rinderexport verantworten.
Vermarktung
2023 wurden insgesamt 49.848 Rinder mit einem Nettoumsatz von 57,5 Mio. Euro vermarktet. Davon wurden 21.669 Kälber und Nutzrinder über die wöchentlichen Märkte in Greinbach und Traboch, 19.590 Schlachtrinder und 5.002 Lebendrinder über die Rind Steiermark GmbH sowie 3.587 Zuchtrinder über 12 Versteigerungen in Greinbach und Traboch sowie über Zuchtrinderexportankäufe vermarktet.
Der neue Handels- und Sortierstall am Standort in Traboch hat sich zu einer wichtigen Drehscheibe in der Organisation entwickelt. Damit wurde die Marktposition der Rinderbauern in der Steiermark wesentlich gefestigt. 2024 wird im Bereich des Handelsstalles die Notschlachtstätte in Betrieb genommen.
Bei der außerordentlichen Generalversammlung der Rinderzucht Steiermark am 15. Mai 2023 wurde ein historischer Schritt in der steirischen Rinderwirtschaft gesetzt. Mit der einstimmigen Annahme der neuen Satzungen wurde die Rinderzucht Steiermark eG in die Rind Steiermark eG umbenannt. Die Rind Steiermark eG ist nun das neue Dach über die gesamte bäuerlich organisierte Rinderwirtschaft in der Steiermark. Die Erzeugergemeinschaft Steirisches Rind war bisher die starke bäuerliche Vermarktungsorganisation für die steirischen Rindererzeuger und vermarktete über ihre Tochtergesellschaft EZG Steirisches Rind Vertriebs GmbH über 25.000 Rinder jährlich. Sie war der Motor für die Entwicklung von Qualitätsprogrammen als Basis für die Erzielung besserer Erlöse für die Landwirte. Die Rinderzucht Steiermark eG wurde 2002 gegründet und bündelte erstmals alle Rassen in einer starken Zuchtorganisation. In ihrem bisherigen 20-jährigen Bestehen setzte die Rinderzucht Steiermark markante Entwicklungsschritte hinsichtlich internationaler Konkurrenzfähigkeit der Genetik und Infrastruktur der Vermarktung. 5.400 Mitglieder nutzen diese Organisation in der Zucht, Vermarktung, Besamung und Beratung. Die Rinderzucht Steiermark Service GmbH führte als 100%-Tochter den Rinderexport durch. Die Vermarktungszentren in Greinbach und Traboch sind moderne Umschlagplätze für Zucht- und Nutzrinder. Der Landeskontrollverband Steiermark ist nun Mitglied der Rind Steiermark eG und wird künftig in allen Entscheidungsgremien vertreten sein. Mit der Zusammenführung von Rindererzeugern und Rinderzucht wurden auch die jeweiligen Tochtergesellschaften zur Rind Steiermark GmbH zusammengefasst. Die Rind Steiermark GmbH wird künftig die gesamte Rindervermarktung außerhalb der Nutzrindermärkte sowie den Rinderexport verantworten.
Vermarktung
2023 wurden insgesamt 49.848 Rinder mit einem Nettoumsatz von 57,5 Mio. Euro vermarktet. Davon wurden 21.669 Kälber und Nutzrinder über die wöchentlichen Märkte in Greinbach und Traboch, 19.590 Schlachtrinder und 5.002 Lebendrinder über die Rind Steiermark GmbH sowie 3.587 Zuchtrinder über 12 Versteigerungen in Greinbach und Traboch sowie über Zuchtrinderexportankäufe vermarktet.
Der neue Handels- und Sortierstall am Standort in Traboch hat sich zu einer wichtigen Drehscheibe in der Organisation entwickelt. Damit wurde die Marktposition der Rinderbauern in der Steiermark wesentlich gefestigt. 2024 wird im Bereich des Handelsstalles die Notschlachtstätte in Betrieb genommen.
Landeskontrollverband Steiermark
84 Prozent aller Milchkühe in der Qualitätssicherung
2.524 Betriebe waren 2023 der Milchleistungsprüfung angeschlossen. Das entspricht einem Rückgang an Betrieben von 2,8 % (72 Betriebe). Mit 65.802 MLP-Kühen gab es auch einen leichten Rückgang an Kühen in der Qualitätskontrolle (-0,4 %). Die durchschnittliche Herdengröße stieg auf 26,1 Kühe je Betrieb (+0,7 %). Damit ist ein Anteil von 84,2 % aller Milchkühe in der Steiermark der Qualitätssicherung und Leistungsprüfung angeschlossen und liefert somit die Basis für die Weiterentwicklung von Tiergesundheit, Milchqualität und Genetik. Dieser Anteil ist nun schon seit einigen Jahren konstant.
Leistung auf sehr hohem Niveau
Nach einem enormen Leistungsanstieg im Vorjahr konnte sich das Leistungsniveau 2023 auf diesem hohen Niveau stabilisieren. Aufgrund einer mäßigen Grundfutterqualität in diesem Jahr waren weitere Leistungsfortschritte schwer möglich. Bei allen Rassen liegt die Steiermark in der Leistung in der Spitzengruppe im Vergleich der Bundesländer. Der Leistungsfortschritt bei den drei großen Rassen in der Steiermark ist beachtlich: Seit dem Jahr 2007 steigerte sich Brown Swiss um 922 kg Milch, Holstein um 1.117 kg und Fleckvieh um 1.262 kg. Gleichzeitig konnten die Milchinhaltsstoffe Fett und Eiweiß auf gleichem Niveau gehalten oder sogar ganz leicht verbessert werden. Der wirkliche Zuchtfortschritt zeigt sich aber erst bei Miteinbeziehung der Fitnessmerkmale, die bei allen Rassen positive genetische Trends zeigen.
Zeitenwende in der Melktechnik
Mittlerweile melken bereits über 20 Prozent aller MLP-Kühe in der Steiermark in Roboterbetrieben. Dieser Anteil wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Diese Entwicklung wird die Leistungsprüfung verändern und neue Merkmale in der Zucht erforderlich machen.
LKV Steiermark als Partner
Der LKV Steiermark ist der Partner für die Betriebe in der Qualitätssicherung und liefert mit 75 Kontrollassistenten Daten und Berichte für das Herdenmanagement und die Zucht. Im Jahr 2023 wurden 24.849 Betriebsbesuche gemacht und insgesamt 630.000 Milchproben auf Inhaltsstoffe analysiert.
2.524 Betriebe waren 2023 der Milchleistungsprüfung angeschlossen. Das entspricht einem Rückgang an Betrieben von 2,8 % (72 Betriebe). Mit 65.802 MLP-Kühen gab es auch einen leichten Rückgang an Kühen in der Qualitätskontrolle (-0,4 %). Die durchschnittliche Herdengröße stieg auf 26,1 Kühe je Betrieb (+0,7 %). Damit ist ein Anteil von 84,2 % aller Milchkühe in der Steiermark der Qualitätssicherung und Leistungsprüfung angeschlossen und liefert somit die Basis für die Weiterentwicklung von Tiergesundheit, Milchqualität und Genetik. Dieser Anteil ist nun schon seit einigen Jahren konstant.
Leistung auf sehr hohem Niveau
Nach einem enormen Leistungsanstieg im Vorjahr konnte sich das Leistungsniveau 2023 auf diesem hohen Niveau stabilisieren. Aufgrund einer mäßigen Grundfutterqualität in diesem Jahr waren weitere Leistungsfortschritte schwer möglich. Bei allen Rassen liegt die Steiermark in der Leistung in der Spitzengruppe im Vergleich der Bundesländer. Der Leistungsfortschritt bei den drei großen Rassen in der Steiermark ist beachtlich: Seit dem Jahr 2007 steigerte sich Brown Swiss um 922 kg Milch, Holstein um 1.117 kg und Fleckvieh um 1.262 kg. Gleichzeitig konnten die Milchinhaltsstoffe Fett und Eiweiß auf gleichem Niveau gehalten oder sogar ganz leicht verbessert werden. Der wirkliche Zuchtfortschritt zeigt sich aber erst bei Miteinbeziehung der Fitnessmerkmale, die bei allen Rassen positive genetische Trends zeigen.
Zeitenwende in der Melktechnik
Mittlerweile melken bereits über 20 Prozent aller MLP-Kühe in der Steiermark in Roboterbetrieben. Dieser Anteil wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Diese Entwicklung wird die Leistungsprüfung verändern und neue Merkmale in der Zucht erforderlich machen.
LKV Steiermark als Partner
Der LKV Steiermark ist der Partner für die Betriebe in der Qualitätssicherung und liefert mit 75 Kontrollassistenten Daten und Berichte für das Herdenmanagement und die Zucht. Im Jahr 2023 wurden 24.849 Betriebsbesuche gemacht und insgesamt 630.000 Milchproben auf Inhaltsstoffe analysiert.
Gesamtübersicht LKV 2023
Anzahl LKV Betriebe | Anzahl LKV Tiere | Anzahl Zuchtbetriebe | Anzahl HB-Tiere | |
Milchleistungsprüfung Kühe | 2.524 | 65.802 | 2.306 | 61.295 |
Fleischleistungsprüfung | 533 | 5.788 | 523 | 5.581 |
Aufzuchtbetriebe | 241 | 3.911 | 158 | 3.292 |
Milchleistungsprüfung Schafe/Ziegen | 15 | 813 | ||
3.313 | 76.314 | 2.987 | 70.168 |
Genostar Rinderbesamung GmbH
Die Kuhbestände nehmen Europaweit und somit auch in der Steiermark ab. Damit ist auch die Anzahl der Rinderbesamungen rückläufig. 2023 wurden in der Steiermark 168.642 Besamungen (-1,9 %) von 103 Tierärzten, drei Besamungstechnikern und 1.783 Eigenbestandsbesamern durchgeführt:
Erstmals wurden mehr Besamungen von Eigenbestandsbesamern als von Tierärzten durchgeführt.
Im Besamungsunternehmen GENOSTAR wurden mit Stichtag 31.12.2023 166 Stiere gehalten, davon 72 am Standort Gleisdorf. Aufteilung nach Rassen: 140 Fleckvieh, 10 Braunvieh, zwei Holstein und 14 Fleischrassen.
Die konsequente Implementierung der Genomselektion in das Zuchtprogramm bei gleichzeitiger intensiver Kooperation zwischen dem Besamungsunternehmen GENOSTAR und der Zuchtorganisation Rind Steiermark war die Basis für eine erfolgreiche Positionierung heimischer Genetik im internationalen Spitzenfeld. GENOSTAR kooperiert zudem mit den Besamungsunternehmen CRV Deutschland und der Besamungsstation Greifenberg (BSG), Bayern.
Neben der Versorgung der Rinderbetriebe mit Rindersamen bietet das Besamungsunternehmen GENOSTAR Serviceleistungen in der Anpaarungsberatung (Gratisnutzung der Anpaarungs-App für alle Zuchtbetriebe), in der Eigenbestandsbesamerausbildung (150 Teilnehmer jährlich) und in der Versorgung mit Besamungsmaterialien an.
Anzahl Rinderbesamungen 2023
Besamer | Anzahl Besamungen | Anteil Besamungen in Prozent |
Tierärzte | 83.357 | 49,43 % |
Besamungstechniker | 1.500 | 0,89 % |
Eigenbestansbesamer | 83.785 | 49, 68 % |
Summe | 168.642 |
Arbeitskreise Milch- und Rinderproduktion
Arbeitskreise sind Gruppen von zehn bis 20 Bäuer:innen mit gleichem Produktionsschwerpunkt, die alle ein Ziel verfolgen: Sie wollen wettbewerbsfähig sein und ihre Betriebe erfolgreich in die Zukunft führen.
2023 waren 330 Milchviehbetriebe in 18 regionalen Arbeitskreisen und 62 Rinderproduzenten in sieben überregionalen Arbeitskreisen organisiert. Die teilenehmenden Betriebe spiegeln die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft wider. Das Motto „Voneinander lernen“ stand bei allen Veranstaltungen im Mittelpunkt. Der offene und ehrliche Erfahrungsaustausch, die Analyse betriebseigener Kennzahlen sowie der Kennzahlenvergleich untereinander waren die Kernelemente der Arbeitskreisarbeit. Es wurden 120 Weiterbildungsveranstaltungen angeboten und von über 1.300 Teilnehmer:innen besucht. Mit einem Anteil von 28 Prozent hat sich das online Angebot bei den Arbeitskreistreffen etabliert. 80 Betriebschecks zu verschiedenen Frage- und Problemstellungen wurden vom AK-Team durchgeführt, um gemeinsam mit den bäuerlichen Familien angepasste Lösungen zu erarbeiten. Zudem wurden cirka 400 Grundfutterproben von 300 verschieden Betrieben gezogen. Darauf aufbauend konnten wiederum über 80 Betriebschecks speziell zur Rationsgestaltung und Fütterung durchgeführt werden. Die verpflichtende Teilkostenauswertung ermöglicht es den Mitgliedsbetrieben ihr Stärken und Potenziale zu erkennen.
2023 waren 330 Milchviehbetriebe in 18 regionalen Arbeitskreisen und 62 Rinderproduzenten in sieben überregionalen Arbeitskreisen organisiert. Die teilenehmenden Betriebe spiegeln die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft wider. Das Motto „Voneinander lernen“ stand bei allen Veranstaltungen im Mittelpunkt. Der offene und ehrliche Erfahrungsaustausch, die Analyse betriebseigener Kennzahlen sowie der Kennzahlenvergleich untereinander waren die Kernelemente der Arbeitskreisarbeit. Es wurden 120 Weiterbildungsveranstaltungen angeboten und von über 1.300 Teilnehmer:innen besucht. Mit einem Anteil von 28 Prozent hat sich das online Angebot bei den Arbeitskreistreffen etabliert. 80 Betriebschecks zu verschiedenen Frage- und Problemstellungen wurden vom AK-Team durchgeführt, um gemeinsam mit den bäuerlichen Familien angepasste Lösungen zu erarbeiten. Zudem wurden cirka 400 Grundfutterproben von 300 verschieden Betrieben gezogen. Darauf aufbauend konnten wiederum über 80 Betriebschecks speziell zur Rationsgestaltung und Fütterung durchgeführt werden. Die verpflichtende Teilkostenauswertung ermöglicht es den Mitgliedsbetrieben ihr Stärken und Potenziale zu erkennen.