Abteilung Pflanzen - Biologischer Landbau 2023
Bio-Beratung
Die Ökologisierung der Landwirtschaft ist ein zentrales Anliegen von Bio Ernte Steiermark. Wichtigste Maßnahme zur Zielerreichung ist ein umfassendes Beratungs- und Bildungsangebot, das allen Betrieben zur Verfügung steht. Dieses Angebot konnte auch 2023 durch die Zusammenarbeit mit dem LFI Steiermark sowie der Landwirtschaftskammer auf hohem Niveau und in enormem Umfang angeboten werden. Fachlich wurden alle Produktionszweige erreicht. Die behandelten Themen ergaben sich dabei sowohl aus den Anliegen der Betriebe, als auch aus Ideen, die das Beratungsteam durch Kontakte und Vernetzung mit anderen Ländern für die Steiermark entwickelte.
Die qualitativ hochwertige Arbeit des Bio-Teams wird inzwischen auch durch ein elektronisches Rückmeldesystem zur Beratungsarbeit dokumentiert. Jeder Betrieb, der aktiv ein Beratungsangebot in Anspruch nimmt, wird elektronisch zur Zufriedenheit befragt. Die Auswertung stellt dem Bio-Team ein sehr gutes Zeugnis aus. Sowohl die fachliche Kompetenz als auch die rasche Erreichbarkeit und Bearbeitung werden überwiegend mit sehr gut bewertet. Die elektronischen Bio Austria-Info´s gibt es für insgesamt 10 Fachbereiche. Hierdurch haben alle interessierten Betriebe Zugang zu fachspezifischen Informationen. Diese Beratungsangebote, wie auch die große Zahl der Seminare, dienen nicht zuletzt dazu, den Erfahrungsaustausch der Betriebe untereinander zu fördern. Denn ganz viel Wissen liegt auf den einzelnen Betrieben bereits vor und muss nur mehr weitergegeben bzw. mit anderen Erfahrungen verknüpft werden.
Die qualitativ hochwertige Arbeit des Bio-Teams wird inzwischen auch durch ein elektronisches Rückmeldesystem zur Beratungsarbeit dokumentiert. Jeder Betrieb, der aktiv ein Beratungsangebot in Anspruch nimmt, wird elektronisch zur Zufriedenheit befragt. Die Auswertung stellt dem Bio-Team ein sehr gutes Zeugnis aus. Sowohl die fachliche Kompetenz als auch die rasche Erreichbarkeit und Bearbeitung werden überwiegend mit sehr gut bewertet. Die elektronischen Bio Austria-Info´s gibt es für insgesamt 10 Fachbereiche. Hierdurch haben alle interessierten Betriebe Zugang zu fachspezifischen Informationen. Diese Beratungsangebote, wie auch die große Zahl der Seminare, dienen nicht zuletzt dazu, den Erfahrungsaustausch der Betriebe untereinander zu fördern. Denn ganz viel Wissen liegt auf den einzelnen Betrieben bereits vor und muss nur mehr weitergegeben bzw. mit anderen Erfahrungen verknüpft werden.
Bio-Bildung
Das Erstellen und Umsetzen eines umfangreichen Bildungsangebotes für die Biobäuerinnen und Biobauern ist eine zentrale Aufgabe von Bio Ernte Steiermark. Auch im Jahr 2023 konnten mit unseren Seminarangeboten alle landwirtschaftlichen Sparten erreicht
werden. Der überwiegende Teil wurde als Präsenzveranstaltung umgesetzt. Die
Möglichkeit Webinare zu veranstalten, blieb aber fixer Bestandteil im Bildungsprogramm.
Auch bei den bewährten Regionalveranstaltungen gab es zwei Termine, die online durchgeführt wurden. Neben dem Wissen der Vortragenden ist der Erfahrungsaustausch unter den Betrieben stets wichtiger Bestandteil bei den Veranstaltungen.
In der laufenden ÖPUL-Periode ist es wiederum wichtig, dass die Bio-Betriebe die notwendige Weiterbildungsverpflichtung effizient und sinnvoll erfüllen können. Auch darauf wurde in der Kursplanung wert gelegt. Neben den ÖPUL-Stunden konnten bei vielen Veranstaltungen auch Bildungsnachweise für den TGD oder für die Sachkunde im Pflanzenschutz erbracht werden. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 68 Veranstaltungen mit 1.657 Teilnehmenden organisiert und abgehalten. Das preiswerte Seminarangebot für unsere Mitgliedsbetriebe ist nicht zuletzt durch eine gelungene Kooperation mit dem LFI Steiermark und der dadurch möglichen Förderung des Kursbeitrages über die Ländliche Entwicklung möglich.
In der laufenden ÖPUL-Periode ist es wiederum wichtig, dass die Bio-Betriebe die notwendige Weiterbildungsverpflichtung effizient und sinnvoll erfüllen können. Auch darauf wurde in der Kursplanung wert gelegt. Neben den ÖPUL-Stunden konnten bei vielen Veranstaltungen auch Bildungsnachweise für den TGD oder für die Sachkunde im Pflanzenschutz erbracht werden. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 68 Veranstaltungen mit 1.657 Teilnehmenden organisiert und abgehalten. Das preiswerte Seminarangebot für unsere Mitgliedsbetriebe ist nicht zuletzt durch eine gelungene Kooperation mit dem LFI Steiermark und der dadurch möglichen Förderung des Kursbeitrages über die Ländliche Entwicklung möglich.
Bio-Grünland
Im Unterschied zu den vorangegangenen drei eher trockenen Jahren konnte sich das Grünland aufgrund von ausgewogenem und ausreichendem Niederschlag in diesem Jahr gut entwickeln. Bestände, die durch Trockenheit geschwächt waren oder sich auf mageren Standorten befanden, konnten sich bei der passenden Wahl des Schnittzeitpunktes gut regenerieren. An vielen Orten wurden überdurchschnittlich hohe Erträge eingefahren. Allerdings gehen mit höheren Erträgen auch verringerte Inhaltsstoffe einher, wobei der Zeitpunkt der Nutzung einen bedeutenden Einfluss ausübt. Die häufigeren Niederschläge führten oft dazu, dass mit der Mahd zugewartet werden musste, was wiederum zu Verlusten von Eiweiß und Energie im Futter führte. Die gestiegenen Erträge führten zu höheren
Nährstoffentzügen, die in der Düngeplanung für 2024 berücksichtigt werden müssen.
Die Bio-Grünlandberatung bietet mit dem Spezialberatungsprodukt „Fachberatung Bio-Grünland“ ein umfassendes Angebot an. Die Anfragen gehen von der Weideplanung über die Grünlandrekultivierung bis zur Düngeplanung mit feldbodenkundlicher Analyse sowie Pflanzenbestandserhebungen am Feld. Für Mitglieder von Bio Ernte Steiermark ist eine Hofberatung im Jahr frei. Im Rahmen des Bildungsprogramms wurden im Mai Wiesen- und Weidebegehungen in allen Regionen der Steiermark durchgeführt.
Die Bio-Grünlandberatung bietet mit dem Spezialberatungsprodukt „Fachberatung Bio-Grünland“ ein umfassendes Angebot an. Die Anfragen gehen von der Weideplanung über die Grünlandrekultivierung bis zur Düngeplanung mit feldbodenkundlicher Analyse sowie Pflanzenbestandserhebungen am Feld. Für Mitglieder von Bio Ernte Steiermark ist eine Hofberatung im Jahr frei. Im Rahmen des Bildungsprogramms wurden im Mai Wiesen- und Weidebegehungen in allen Regionen der Steiermark durchgeführt.
Bio-Milch
- Obersteirische Molkerei: 47 Mio. kg, 430 Betriebe; seit 01.01.2018 werden nur noch Laufstallbetriebe aufgenommen
- Ennstal Milch: 23,78 Mio. kg, 245 Betriebe; Neuaufnahme nur über Antrag beim Vorstand
- Berglandmilch: 19,8 Mio. kg, derzeit Aufnahmestopp
- NÖM: 4,03 Mio. kg, 26 Betriebe
- Bio-Milch Steiermark gesamt: 94,61 Mio. kg, Bio-Zuschläge zwischen 5,3 Cent und 14,20 Cent netto
Bio-Rindfleisch:
Die Nachfrage nach Bio-Schlachtrindern war im Jahr 2023 stark, die Marktverhältnisse waren bis zum Jahresende stabil. 2023 wurden 3.236 Bio-Schlachtrinder und 314 Bio-Lebendrinder über die Rind Steiermark GmbH vermarktet. Die Preise befinden sich zum Jahreswechsel auf einem hohen Niveau, das Qualitätsprogramm Ja! Natürlich Weidejungrind
hob den jährlichen Fixpreis sogar mit Jahreswechsel an. Beim Bio-Jungrind ist die Nachfrage sehr hoch, Lieferanten werden dringend gesucht. In alle Lieferprojekte ist nach wie vor ein Einstieg möglich.
Kleine Wiederkäuer – Bio-Schafe und Bio-Ziegen
Im Jahr 2023 wurden biologische wirtschaftende Schaf- und Ziegen-Betriebe vielfältig beraten. Es wurden Einzelberatungen zur Umstellung auf biologischen Landbau, Beratungen rund um Bio-Grundlagen (Richtlinien, VIS-Anträge etc.) und Spezialberatungen zu Bio-Grünland und Bio-Ackerbau durchgeführt. Die Beratungen fanden vorwiegend vor Ort auf den Bio-Betrieben statt. Es wurden aber auch einige Beratungen via Mail oder Telefon abgewickelt.
Der Großteil der Bio-Tiere wurde auch 2023 über den steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverband, sowie über die Weizer Schafbauern (1,00 Euro/kg SG BIO AUSTRIA-Zuschlag). Im Schafbauernzentrum in Öblarn wurden insgesamt 3.566 Schafe und Lämmer übernommen, davon waren 714 Bio-Lämmer. 514 von diesen konnten über die Eigenmarke „Ja! Natürlich“ von REWE vermarktet werden. Tiere, die nicht den Qualitätskriterien der Abnehmer:innen entsprachen, mussten allerdings konventionell vermarktet werden. Vielfach genutzt wird auch die Direktvermarktung als Absatzschiene von Bio-Schaf- und Ziegenprodukten, auch im Bereich Milch. Besonders gefragt sind außerdem Bio-Zuchttiere ausgewählter Rassen (beispielsweise Merino Landschaf), da bestehende Bio-Betriebe lieber Schafe und Widder von einem bio-zertifizierten Betrieb beziehen, diese jedoch derzeit noch eher schwierig zu bekommen sind. Eine größere Herausforderung ist nach wie vor die Vermarktung von Bio-Kitzfleisch.
Beschlossen durch den Vorstand, will Bio Ernte Steiermark schafhaltendende Betriebe, welche ohne die Fütterung von Kraftfutter arbeiten, bestmöglich in der Direktvermarktung unterstützen um eine grünlandbasierte Fleischproduktion zu etablieren. Dazu fand am 1. September 2023 eine Informationsveranstaltung mit dem Titel „Fleisch aus Gras – Lämmermast ohne Kraftfutter“ am Biohof Schneider in Eggersdorf bei Graz statt. Bei dieser Veranstaltung wurden die Fachgruppe „Fleisch aus Gras – Schafhaltung ohne Kraftfutter“ ins Leben gerufen, ein erfahrener Direktvermarktungsbetrieb besichtigt und Unterstützungsmöglichkeiten durch Bio Ernte Steiermark vorgestellt.
In weiterer Folge wurde ein eigener Folder zu diesem Thema ausgearbeitet und eine Unterseite der BIO AUSTRIA-Website erstellt. Auf dieser Unterseite sind die Kontaktdaten der teilnehmenden Betriebe angeführt. Der Folder und die Website sollen den Konsument:innen die Produktionsweise der Betriebe näher bringen und somit auch bei der Vermarktung der Produkte unterstützen.
Der Großteil der Bio-Tiere wurde auch 2023 über den steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverband, sowie über die Weizer Schafbauern (1,00 Euro/kg SG BIO AUSTRIA-Zuschlag). Im Schafbauernzentrum in Öblarn wurden insgesamt 3.566 Schafe und Lämmer übernommen, davon waren 714 Bio-Lämmer. 514 von diesen konnten über die Eigenmarke „Ja! Natürlich“ von REWE vermarktet werden. Tiere, die nicht den Qualitätskriterien der Abnehmer:innen entsprachen, mussten allerdings konventionell vermarktet werden. Vielfach genutzt wird auch die Direktvermarktung als Absatzschiene von Bio-Schaf- und Ziegenprodukten, auch im Bereich Milch. Besonders gefragt sind außerdem Bio-Zuchttiere ausgewählter Rassen (beispielsweise Merino Landschaf), da bestehende Bio-Betriebe lieber Schafe und Widder von einem bio-zertifizierten Betrieb beziehen, diese jedoch derzeit noch eher schwierig zu bekommen sind. Eine größere Herausforderung ist nach wie vor die Vermarktung von Bio-Kitzfleisch.
Beschlossen durch den Vorstand, will Bio Ernte Steiermark schafhaltendende Betriebe, welche ohne die Fütterung von Kraftfutter arbeiten, bestmöglich in der Direktvermarktung unterstützen um eine grünlandbasierte Fleischproduktion zu etablieren. Dazu fand am 1. September 2023 eine Informationsveranstaltung mit dem Titel „Fleisch aus Gras – Lämmermast ohne Kraftfutter“ am Biohof Schneider in Eggersdorf bei Graz statt. Bei dieser Veranstaltung wurden die Fachgruppe „Fleisch aus Gras – Schafhaltung ohne Kraftfutter“ ins Leben gerufen, ein erfahrener Direktvermarktungsbetrieb besichtigt und Unterstützungsmöglichkeiten durch Bio Ernte Steiermark vorgestellt.
In weiterer Folge wurde ein eigener Folder zu diesem Thema ausgearbeitet und eine Unterseite der BIO AUSTRIA-Website erstellt. Auf dieser Unterseite sind die Kontaktdaten der teilnehmenden Betriebe angeführt. Der Folder und die Website sollen den Konsument:innen die Produktionsweise der Betriebe näher bringen und somit auch bei der Vermarktung der Produkte unterstützen.
Bio-Ackerbau
Das Anbaujahr 2023 hatte es in sich. Konnten die Wintergetreidebestände noch zeitgerecht und unter günstigen Witterungsbedingungen angelegt werden, so war dies im Frühjahr 2023 kaum mehr möglich. Abgesehen von zeitig gesäten Sommergetreidebeständen wurde nur verzögert und unter grenzwertigen Bodenverhältnissen gesät. Die feuchte Witterung im April und im Mai erschwerte aber auch die Pflegearbeiten bei den Hackkulturen Mais, Soja, Sonnenblume und Kürbis. Selbst die Getreidebestände zollten dem hohen Infektionsdruck von Pilzkrankheiten Tribut und sowohl Erntemengen als auch Qualitäten beim Getreide waren 2023 unterdurchschnittlich. Wo Mais und Co. unter trockenen Bedingungen gesät wurden, erlaubte die warme Witterung im Sommer bis in den Herbst eine gute Pflanzenentwicklung. Es zeigte sich, dass trockenes Arbeiten am Acker wichtiger ist, als den optimalen Anbauzeitpunkt einzuhalten.
Trotz niedriger Erträge in ganz Österreich kam es auch am Markt zu Verwerfungen. Nach Spitzenpreisen 2022 wurde 2023 eines der niedrigsten Niveaus der letzten 20 Jahre erreicht. Lediglich Mais, Soja und Sonnenblume konnten einigermaßen wirtschaftlich auch über den Großhandel vermarktet werden. Auf niedrigstem Niveau verblieb der Preis für Dinkel oder auch für Futtergerste. Gut und fair funktionierte wiederum die Vermittlung von Futtergetreide von Betrieb zu Betrieb. Hier konnten die teils beträchtlichen Handelsspannen der Getreidebündler zwischen Ackerbau- und Veredelungsbetrieb zum Vorteil beider Seiten aufgeteilt werden. Die EZG Bio-Getreide mit der Lagerstelle in Ilz konnte im dritten Jahr ihrer Arbeit keine nennenswerten Mengenzuwächse verzeichnen. Die Auszahlungspreise zeugen aber von der guten Arbeit der Gemeinschaft.
Trotz niedriger Erträge in ganz Österreich kam es auch am Markt zu Verwerfungen. Nach Spitzenpreisen 2022 wurde 2023 eines der niedrigsten Niveaus der letzten 20 Jahre erreicht. Lediglich Mais, Soja und Sonnenblume konnten einigermaßen wirtschaftlich auch über den Großhandel vermarktet werden. Auf niedrigstem Niveau verblieb der Preis für Dinkel oder auch für Futtergerste. Gut und fair funktionierte wiederum die Vermittlung von Futtergetreide von Betrieb zu Betrieb. Hier konnten die teils beträchtlichen Handelsspannen der Getreidebündler zwischen Ackerbau- und Veredelungsbetrieb zum Vorteil beider Seiten aufgeteilt werden. Die EZG Bio-Getreide mit der Lagerstelle in Ilz konnte im dritten Jahr ihrer Arbeit keine nennenswerten Mengenzuwächse verzeichnen. Die Auszahlungspreise zeugen aber von der guten Arbeit der Gemeinschaft.
Bio-Schweinehaltung
Auch in der Steiermark hat das Angebot an Bio-Ferkeln 2023 meist einen leichten Überhang gezeigt. Einerseits wurden mehr Bio-Ferkel angeboten, andererseits führten die hohen Futterkosten dazu, dass Mastbetriebe eher verhalten Ferkel zukauften. Auch die Tatsache, dass der Bio-Markt die Bio-Mastschweine nicht mehr uneingeschränkt aufnehmen konnte, begünstigte dieses Verhalten. In der Wirtschaftlichkeit schlug sich die erstmals angebotene ÖPUL-Maßnahme "Tierwohl Schwein" mit den Zusatzoptionen „Verzicht Schwanzkupieren“ und „GVO-freie europäische Eiweißfütterung“ positiv zu Buche. Bei der Dokumentationspflicht kommen hingegen neue Auflagen in der Schweinehaltung hinzu. Um der Forderung nach einer generellen Schweinehaltung mit unkupierten Schwänzen bei Mastschweinen müssen nun auch Bio-Betriebe Aufzeichnungen über Bissverletzungen an den Ringelschwänzen und an den Ohren führen. Insgesamt zeigte sich bei Fachveranstaltungen eine gute Stimmung bei den Bio-Schweinebetrieben.
Bio-Geflügel
Die Bio-Geflügelsparte stand auch 2023 großen Herausforderungen gegenüber. Die Mischfutterpreise gingen zwar langsam zurück, aber die Preissituation bei anderen Rohstoffen, wie Energie, ist weiterhin angespannt. In der Vermarktung hat sich die Lage großteils wieder stabilisiert. Gerade in der Eiervermarktung war die Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel seit 2022 stark rückläufig. Mittlerweile hat sich die Situation wieder entspannt und die Nachfrage nach Bio-Eiern steigt. Eine Herausforderung bleiben aber nach wie vor die hohen Produktionskosten.
Auch bei der Bio-Masthendlvermarktung hat sich der Absatz wieder eingependelt. Kritisch gestaltete sich allerdings im Vorjahr die Bio-Putenvermarktung. Bio-Pute wird fast ausschließlich nach Deutschland vermarktet. Dieser Markt ist allerdings hart umkämpft und die österreichische Bio-Pute im dortigen Handel vielfach aus dem Sortiment genommen worden. Daher ist aktuell die Situation der heimischen Bio-Putenbetriebe schwierig. Lange Leerstehzeiten oder Umstellung auf Masthühnerhaltung waren die Folge. Eine Entspannung der Situation ist noch nicht absehbar.
Auch bei der Bio-Masthendlvermarktung hat sich der Absatz wieder eingependelt. Kritisch gestaltete sich allerdings im Vorjahr die Bio-Putenvermarktung. Bio-Pute wird fast ausschließlich nach Deutschland vermarktet. Dieser Markt ist allerdings hart umkämpft und die österreichische Bio-Pute im dortigen Handel vielfach aus dem Sortiment genommen worden. Daher ist aktuell die Situation der heimischen Bio-Putenbetriebe schwierig. Lange Leerstehzeiten oder Umstellung auf Masthühnerhaltung waren die Folge. Eine Entspannung der Situation ist noch nicht absehbar.
Bio-Obstbau
Die gesamte Bio-Erwerbsobstfläche (inkl. anderes Obst) in Österreich beträgt laut AMA-Daten 2023 etwas über 4.200 ha - davon sind ca. 2.060 ha in der Steiermark zu finden.
Der auffallende Rückgang im Vergleich zu 2022 ist durch die Walnuss-Flächenbereinigung
zu erklären; die meisten übrigen Obstkulturen wurden vergleichsweise sogar leicht ausgeweitet. So ist bei den Apfel-, Birnen-, Zwetschken-, Pfirsich- und Strauchbeerenflächen in der Steiermark ein leichter Zuwachs zu verzeichnen.
Wie in den letzten Jahren leider regelmäßig zu beobachten, haben auch 2023 die Frühjahresfröste die Erntemengen negativ beeinflusst. Das Steinobst war diesmal am meisten betroffen und beim Kernobst hat es zwar zu Beginn der Saison noch vielversprechend ausgesehen, jedoch haben die außergewöhnlich hohen Niederschlagsmengen die Produktion einer qualitativ hochwertigen Ware erschwert bzw. die Erntemengen auch nach unten korrigiert. So wurde 2023 über die Hauptvermarktungsorganisationen (OPST, Meleco) nur eine Bio-Apfelmenge (Tafelware) von 17.000 t bzw. 500 t Bio-Birnen in Österreich geerntet.
Jedoch hat die Vermarktung der vorhandenen Äpfel mit hohen Preisen gestartet und durch eine kaum vorhandene Streuobstware war im Herbst auch gleich ein positiver Absatz zu verzeichnen. Diese Saison hat wieder sehr deutlich gezeigt, wie wichtig Flächen mit regelmäßigen und stabilen Erträgen für eine zukunftsorientierte Produktion sind.
Daher ist es umso wichtiger die Flächen auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen und dementsprechende Maßnahmen zu setzen, denn nur dann wird man auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein und bleiben.
Wie in den letzten Jahren leider regelmäßig zu beobachten, haben auch 2023 die Frühjahresfröste die Erntemengen negativ beeinflusst. Das Steinobst war diesmal am meisten betroffen und beim Kernobst hat es zwar zu Beginn der Saison noch vielversprechend ausgesehen, jedoch haben die außergewöhnlich hohen Niederschlagsmengen die Produktion einer qualitativ hochwertigen Ware erschwert bzw. die Erntemengen auch nach unten korrigiert. So wurde 2023 über die Hauptvermarktungsorganisationen (OPST, Meleco) nur eine Bio-Apfelmenge (Tafelware) von 17.000 t bzw. 500 t Bio-Birnen in Österreich geerntet.
Jedoch hat die Vermarktung der vorhandenen Äpfel mit hohen Preisen gestartet und durch eine kaum vorhandene Streuobstware war im Herbst auch gleich ein positiver Absatz zu verzeichnen. Diese Saison hat wieder sehr deutlich gezeigt, wie wichtig Flächen mit regelmäßigen und stabilen Erträgen für eine zukunftsorientierte Produktion sind.
Daher ist es umso wichtiger die Flächen auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen und dementsprechende Maßnahmen zu setzen, denn nur dann wird man auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein und bleiben.
Bio-Weinbau
Das Vegetationsjahr 2023 hat die Herausforderungen des Jahres 2022 überboten: Die hohen Niederschlagsmengen in Mai und Juni führten früh zu einer massiven Infektionsdynamik von Peronospora und die fehlende Befahrbarkeit verunmöglichte in vielen Fällen die passende Terminierung der Pflanzenschutzmaßnahmen. Im Unterschied zum Vorjahr beruhigte sich die Situation über den Sommer kaum.
Von der Bio-Weinbauberatung wurden persönliche Einzelberatung (telefonisch/am Hof), vier Erfahrungsaustausche und zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. Neben mehreren Präsenzveranstaltungen fand im März mit den österreichischen Bio-Winzer:innentagen eine Online-Veranstaltung statt, die mit mehr als 110 Teilnehmenden sehr gut besucht war. Mehrere Schwerpunkte wurden in Projekten bearbeitet: Begrünungs- und Bodenmanagement, Förderung von Biodiversität und technische Innovationen. Das österreichweite BeeP!-Projekt („Stärkung der Biodiversität im Obst- und Weinbau: langfristige und wirtschaftliche Umsetzung“) verfolgt einen umfassenden Zugang zu Biodiversität. Im Jahr 2023 fanden fünf Kurstage statt; Themen waren z.B. Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen, Applikationstechnik, Unterstockpflege und Bodenprobennahme.
Zum Thema Biodiversität konnte Sabrina Dreisiebner-Lanz in der EU CAP Network Fokusgruppe 'Enhancing the biodiversity on farmland through high-diversity landscape features' mitwirken und sich mit Expertinnen und Experten aus der EU austauschen. Die Ergebnisse der Fokusgruppe sind auf der EU CAP Website verfügbar (https://eu-cap-network.ec.europa.eu/enhancing-biodiversity-farmland-through-high-diversitylandscape-features_en).
Von der Bio-Weinbauberatung wurden persönliche Einzelberatung (telefonisch/am Hof), vier Erfahrungsaustausche und zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. Neben mehreren Präsenzveranstaltungen fand im März mit den österreichischen Bio-Winzer:innentagen eine Online-Veranstaltung statt, die mit mehr als 110 Teilnehmenden sehr gut besucht war. Mehrere Schwerpunkte wurden in Projekten bearbeitet: Begrünungs- und Bodenmanagement, Förderung von Biodiversität und technische Innovationen. Das österreichweite BeeP!-Projekt („Stärkung der Biodiversität im Obst- und Weinbau: langfristige und wirtschaftliche Umsetzung“) verfolgt einen umfassenden Zugang zu Biodiversität. Im Jahr 2023 fanden fünf Kurstage statt; Themen waren z.B. Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen, Applikationstechnik, Unterstockpflege und Bodenprobennahme.
Zum Thema Biodiversität konnte Sabrina Dreisiebner-Lanz in der EU CAP Network Fokusgruppe 'Enhancing the biodiversity on farmland through high-diversity landscape features' mitwirken und sich mit Expertinnen und Experten aus der EU austauschen. Die Ergebnisse der Fokusgruppe sind auf der EU CAP Website verfügbar (https://eu-cap-network.ec.europa.eu/enhancing-biodiversity-farmland-through-high-diversitylandscape-features_en).
Bio-Imkerei
Der BIO AUSTRIA Bienentag fand am 26. Jänner 2023 wieder mit vielen abwechslungsreichen Themen, als Präsenzveranstaltung vor Ort in Puchberg bei Wels statt. Es wurden neue Beratungsblätter verfasst: Zum Thema „Beutenanstriche“ sind Informationen zur Innen- und
Außenbehandlung der Beuten sowie zulässige Beutenanstriche zusammengefasst.
Das Beratungsblatt „Herstellung von Bio-Propoliscreme“ liefert wichtige Hinweise zur Herstellung von Bio-Kosmetik, zur Kennzeichnung und zu weiteren Voraussetzungen. Wie erst im Jahresverlauf allgemein bekannt wurde, ist „B401“ (Präparat mit Bacillus thuringiensis zur Bekämpfung der Wachsmotte in der Imkerei) in Österreich nicht zugelassen und dessen Wirkstoff wurde EU-weit für die biozide Anwendung zur Bekämpfung der Wachsmotte nicht genehmigt. Das Bienenjahr zeigte sich großteils leider sehr ungünstig: Während und nach der Obstblüte herrschte dauerhaft Schlechtwetter. Nach der teilweise rekordverdächtigen Ernte an Robinienhonig 2022 wurde hier großteils ein Totalausfall verzeichnet. Die Waldhonigernte war dann durchaus zufriedenstellend, konnte aber das katastrophale Frühjahr nicht mehr ausgleichen. Die großteils notwendige Notfütterung im Frühjahr machte die Bedeutung unserer Zuckereinlagerungsaktion wieder sichtbar: So wurden alleine an der Lagerstelle in Fehring fast 500 kg Bio- Zucker ausgegeben und dank der vorausschauenden Einlagerung war die Ware auch schon im zeitigen Frühjahr verfügbar. Es wird auch weiterhin an der Einrichtung neuer Verteilstellen für Kleinabnehmer gearbeitet, aktuelle Details dazu findet man unter https://biozucker.biovermarktung.at/
Zum ersten Mal bestritt FA WL Maga. Monika Track den alljährlichen Einführungskurs in die biologische Bienenhaltung am 3. November 2023. Unser Fachgruppenleiter Imker Anton Gruber hat uns beim zeitgleich stattfindenden österreichischen Bio-Imker-Referententreffen in Salzburg vertreten. Bereits auf dem Radar haben wir Meldungen über das Auftreten der Asiatischen Hornisse „Vespa Velutina“ aus unseren Nachbarländern. Natürlich war dieses Schadinsekt bereits Thema beim aktuellen Bienentag, die Bio-Imkerei kann aber nur ihren Teil etwa in Form intensiver Fluglochbeobachtung zur gesamteuropäischen Bekämpfungsstrategie beitragen.
Das Beratungsblatt „Herstellung von Bio-Propoliscreme“ liefert wichtige Hinweise zur Herstellung von Bio-Kosmetik, zur Kennzeichnung und zu weiteren Voraussetzungen. Wie erst im Jahresverlauf allgemein bekannt wurde, ist „B401“ (Präparat mit Bacillus thuringiensis zur Bekämpfung der Wachsmotte in der Imkerei) in Österreich nicht zugelassen und dessen Wirkstoff wurde EU-weit für die biozide Anwendung zur Bekämpfung der Wachsmotte nicht genehmigt. Das Bienenjahr zeigte sich großteils leider sehr ungünstig: Während und nach der Obstblüte herrschte dauerhaft Schlechtwetter. Nach der teilweise rekordverdächtigen Ernte an Robinienhonig 2022 wurde hier großteils ein Totalausfall verzeichnet. Die Waldhonigernte war dann durchaus zufriedenstellend, konnte aber das katastrophale Frühjahr nicht mehr ausgleichen. Die großteils notwendige Notfütterung im Frühjahr machte die Bedeutung unserer Zuckereinlagerungsaktion wieder sichtbar: So wurden alleine an der Lagerstelle in Fehring fast 500 kg Bio- Zucker ausgegeben und dank der vorausschauenden Einlagerung war die Ware auch schon im zeitigen Frühjahr verfügbar. Es wird auch weiterhin an der Einrichtung neuer Verteilstellen für Kleinabnehmer gearbeitet, aktuelle Details dazu findet man unter https://biozucker.biovermarktung.at/
Zum ersten Mal bestritt FA WL Maga. Monika Track den alljährlichen Einführungskurs in die biologische Bienenhaltung am 3. November 2023. Unser Fachgruppenleiter Imker Anton Gruber hat uns beim zeitgleich stattfindenden österreichischen Bio-Imker-Referententreffen in Salzburg vertreten. Bereits auf dem Radar haben wir Meldungen über das Auftreten der Asiatischen Hornisse „Vespa Velutina“ aus unseren Nachbarländern. Natürlich war dieses Schadinsekt bereits Thema beim aktuellen Bienentag, die Bio-Imkerei kann aber nur ihren Teil etwa in Form intensiver Fluglochbeobachtung zur gesamteuropäischen Bekämpfungsstrategie beitragen.