Abteilung Pflanzen - Referat Landwirtschaft und Umwelt 2023
Umsetzung Grundwasserschutzprogramm von Graz bis Bad Radkersburg
Mit der Novelle zum ‚Grundwasserschutzprogramm Graz bis Bad Radkersburg 2016‘ (LBG. 39/2015 vom 29.05.2015) wurden die Vorgaben für die Stickstoffdüngung der landwirtschaftlichen Ackerkultu-ren neu geregelt. Ziel der Verordnung ist die Sicherung und Erhaltung des guten Zustandes der Grundwasservorkommen von Graz bis Bad Radkersburg. Die Berücksichtigung des relevanten Bo-denparameters (Feldkapazität) für die Ausrichtung der zulässigen Stickstoffdüngung wurde anhand der Düngeklassen normiert. Die Vermittlung dieser rechtlichen Vorgaben ist Beratungsschwerpunkt und wird bei den einzelbetrieblichen Informationsveranstaltungen umgesetzt (nähere Ausführungen hierzu siehe nachfolgendes Kapitel). Die Grundwasserqualitäten der einzelnen Grundwasserkörper sind für das gesamte Bundesgebiet abrufbar.
Die Vorgaben für die Aufstellung von Überwachungsprogrammen für Oberflächengewässer und Grundwasser sind in der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) geregelt.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Nitrat-Mittelwerte an den GZÜV-Messpegeln.
Die Vorgaben für die Aufstellung von Überwachungsprogrammen für Oberflächengewässer und Grundwasser sind in der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) geregelt.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Nitrat-Mittelwerte an den GZÜV-Messpegeln.
Schlagbezogene Düngeplanerstellung
Bei der Düngung von Kulturen im Ackerbau sind die zulässigen jahreswirksamen Stickstoffdüngemengen pro Hektar und Jahr - gemäß Anlage 3 - für die jeweilige Düngeklasse einzuhalten. Dabei sind bei der schlagbezogenen Düngeberechnung die Stickstoffnachlieferung des Bodens aus Vorfrucht und Ernterückständen und bei Bewässerungen/Beregnungen zusätzlich der im Gießwasser enthaltene Stickstoff zu berücksichtigen.
Im Berichtsjahr 2023 wurden 515 einzelbetriebliche, schlagbezogene Düngeberatungen (LUB Düngeplaner) bzw. 117 gesamtbetriebliche Düngeberatungen (LK Düngerechner) durchgeführt. Der Beratungsaufwand für die schlagbezogene Düngeplanerstellung betrug 322,96 Stunden, jener für die gesamtbetriebliche Düngeplanerstellung 88,97 Stunden. Mit der Novelle zur Nitrataktionsprogrammverordnung (NAPV 2023) wurden auch einige Änderungen schlagend. So musste für Ölkürbis als Vorfrucht eine Stickstoffrücklieferung von 10 kg/ha berücksichtigt werden.
Im Berichtsjahr 2023 wurden 515 einzelbetriebliche, schlagbezogene Düngeberatungen (LUB Düngeplaner) bzw. 117 gesamtbetriebliche Düngeberatungen (LK Düngerechner) durchgeführt. Der Beratungsaufwand für die schlagbezogene Düngeplanerstellung betrug 322,96 Stunden, jener für die gesamtbetriebliche Düngeplanerstellung 88,97 Stunden. Mit der Novelle zur Nitrataktionsprogrammverordnung (NAPV 2023) wurden auch einige Änderungen schlagend. So musste für Ölkürbis als Vorfrucht eine Stickstoffrücklieferung von 10 kg/ha berücksichtigt werden.
Gewässerschutzberatung - Bewirtschaftung nahe Oberflächengewässer
Ein wichtiger Bestandteil in der Umsetzung von Boden- und Gewässerschutzmaßnahmen ist die betriebsbegleitende Betreuung der Betriebe im Grundwasserschutzgebiet Graz bis Bad Radkersburg. Dabei werden optimale Düngemaßnahmen für Fruchtfolgeglieder besprochen oder gesetzte Maßnahmen hinsichtlich der Düngung, Erosionsschutz und Bodenfruchtbarkeit beurteilt. Eine optimale Nährstoffversorgung hinsichtlich Humus, pH-Wert, Stickstoff, Phosphor, Kalium und Stickstoff-Nachlieferungsvermögen der Böden fließt in die Beurteilung mit ein. Mit der Einführung der neuen GLÖZ Standards wurden bereits 2022 insgesamt 30 Informationsveranstaltungen angeboten. Diese Informationsoffensive wurde 2023 mit 16 weiteren Veranstaltungen fortgeführt.
Umsetzung ÖPUL vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen
Die Zielvorgaben im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sehen vor, dass die Wassernutzung nachhaltig und umweltverträglich zu gestalten ist. Mit der neuen Förderperiode wurde die ÖPUL-Maßnahme „Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen“ ausgedehnt. Neu hinzu kamen der GWK Sulmtal bzw. der GWK Hügelland zwischen Mur und Raab. Im Herbst 2023 wurden daher in den relevanten Bezirken Informationsveranstaltungen betreffend die Umsetzung der Förderungsvoraussetzungen angeboten. Die Präsentationen wurden bundesweit abgestimmt. Koordination: LK Österreich und LFI Österreich.
Neu hinzu kam die Ausarbeitung einer Vorlage für das Gewässerschutzkonzept, welches bei den Informationsveranstaltungen vorgestellt wurde. Die Umsetzung des Gewässerschutzkonzeptes ist von jedem teilnehmenden Betrieb mit den spezifischen Betriebsdaten eigenständig zu führen. In der Steiermark nehmen rund 180 Betriebe an dieser Maßnahme teil. Drei Infoveranstaltungen wurden im November 2023 durchgeführt, 39 Betriebe haben daran teilgenommen.
Neu hinzu kam die Ausarbeitung einer Vorlage für das Gewässerschutzkonzept, welches bei den Informationsveranstaltungen vorgestellt wurde. Die Umsetzung des Gewässerschutzkonzeptes ist von jedem teilnehmenden Betrieb mit den spezifischen Betriebsdaten eigenständig zu führen. In der Steiermark nehmen rund 180 Betriebe an dieser Maßnahme teil. Drei Infoveranstaltungen wurden im November 2023 durchgeführt, 39 Betriebe haben daran teilgenommen.
Nitratstickstoffuntersuchungen im Frühjahr und im Herbst bei Mais
Die Brunnen Mureck und St. Georgen wiesen auch 2023 erhöhte Nitratwerte auf. Während in Mureck der Grenzwert knapp überschritten wurde, erreichten die Nitratwerte im Brunnen I St. Georgen/Stiefing doch wesentlich höhere Werte.
Die Umweltberatung setzte bereits 2022 im Einzugsbereich der Brunnen Mureck und St. Geor-gen/Stiefing verstärkte Aktionen. 2023 wurden diese Aktionen auf die Grundwasserkörper Leibnitzer Feld und Unteres Murtal fortgeführt. Sowohl im Frühjahr wie auch im Herbst wurden Nmin-Messungen vorgenommen. Flächenerhebung, Bodenprobennahme und Auswertung der Bodenproben erfolgte durch die Umweltberatung. Die beprobten Ackerflächen lagen im Einzugsbereich ausgewählter Messpegel der Grundwasserzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV). Es wurden ausschließlich Maisflächen beprobt, die im 2 bis 6 Blattstadium waren. Aufgrund des nassen und kühlen Frühjahrs wurden die Bodenproben erst Mitte Juni gezogen. In einem normalen Jahr wird diese Aktion meist Mitte Mai durchgeführt. Insgesamt nahmen an der Aktion 18 Betriebe mit 29 Feldstücken teil (siehe nachfolgende Graphik). Die Bodenprobenahme erfolgte in zwei Bodenschichten: 0 bis 30 cm und 30 bis 60 cm.
Die Umweltberatung setzte bereits 2022 im Einzugsbereich der Brunnen Mureck und St. Geor-gen/Stiefing verstärkte Aktionen. 2023 wurden diese Aktionen auf die Grundwasserkörper Leibnitzer Feld und Unteres Murtal fortgeführt. Sowohl im Frühjahr wie auch im Herbst wurden Nmin-Messungen vorgenommen. Flächenerhebung, Bodenprobennahme und Auswertung der Bodenproben erfolgte durch die Umweltberatung. Die beprobten Ackerflächen lagen im Einzugsbereich ausgewählter Messpegel der Grundwasserzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV). Es wurden ausschließlich Maisflächen beprobt, die im 2 bis 6 Blattstadium waren. Aufgrund des nassen und kühlen Frühjahrs wurden die Bodenproben erst Mitte Juni gezogen. In einem normalen Jahr wird diese Aktion meist Mitte Mai durchgeführt. Insgesamt nahmen an der Aktion 18 Betriebe mit 29 Feldstücken teil (siehe nachfolgende Graphik). Die Bodenprobenahme erfolgte in zwei Bodenschichten: 0 bis 30 cm und 30 bis 60 cm.
Aktion gemeinsamer Saatguteinkauf für Zwischenfrüchte
Der gemeinsame Saatguteinkauf für Zwischenfrüchte war auch 2023 ein Erfolg. Insgesamt wurden fast 10.000 kg Begrünungssaatgut über die Landwirtschaftliche Umweltberatung bestellt. Damit konnten ca. 550 ha Ackerfläche begrünt werden.
Am häufigsten wurde die Mischung ÖPULFIT mit den Komponenten Buchweizen, Senf und Ölrettich bestellt (49 % Anteil der gesamten Bestellmenge). Diese Mischung eignet sich besonders für den Anbau im Spätsommer z. B. nach Ölkürbis oder Sojabohnen. Sie stellt nur geringe Ansprüche an das Saatbett, kann bei feuchter Witterung auch übergesät werden und wächst rasch an. Somit konnte noch gut Pflanzenmasse gebildet und Reststickstoff aus dem Boden aufgenommen werden.
Am häufigsten wurde die Mischung ÖPULFIT mit den Komponenten Buchweizen, Senf und Ölrettich bestellt (49 % Anteil der gesamten Bestellmenge). Diese Mischung eignet sich besonders für den Anbau im Spätsommer z. B. nach Ölkürbis oder Sojabohnen. Sie stellt nur geringe Ansprüche an das Saatbett, kann bei feuchter Witterung auch übergesät werden und wächst rasch an. Somit konnte noch gut Pflanzenmasse gebildet und Reststickstoff aus dem Boden aufgenommen werden.
Versuchstätigkeiten zum Boden- und Gewässerschutz
Im Rahmen der Versuchstätigkeiten wurden für das Berichtsjahr 2023 u.a. - mit Fokus auf den Bo-den- u. Gewässerschutz - folgende Aktivitäten gesetzt:
Der Versuchsbericht liegt in der Abteilung Pflanzen auf.
- Weiterführung des Erosionsschutzprojektes, Jagerberg
- Düngeversuch zu Kartoffeln, Premstätten
- Begrünungsversuch Pflug/Grubber, Neustift bei Sebersdorf
- Teilflächenspezifische Düngung zu Mais, Weitersfeld
- Begrünungsversuch-Untersaatenversuch zu Ölkürbis, Zwaring-Pöls und Straden
- Sickerwassermengen, Nitratkonzentrationen im Sickerwasser und N-Austräge an den Versuchsstandorten von Graz bis Bad Radkersburg
Der Versuchsbericht liegt in der Abteilung Pflanzen auf.
Beratung zur Verringerung der Ammoniakemissionen
Ammoniak (NH3) zählt neben Schwefeldioxid (NO2), Stickoxiden (NOx), flüchtigen organischen Verbindungen sowie Feinstaub zu den Luftschadstoffen, welche sich in hohen Mengen negativ auf die Umwelt (Eutrophierung, Ozonbelastung etc.) und die menschliche Gesundheit auswirken können.
Mit einem Anteil von 94 % ist nach wie vor die Landwirtschaft der Hauptverursacher der NH3- Emissionen. Insgesamt kam es von 1990 bis 2021 zu einem Rückgang von 7,0 % (-4.639 t) der Ammoniakemissionen.
Im Berichtjahr 2023 haben die Umweltberater:innen 194 einzelbetriebliche Beratungen durchgeführt. Der Beratungsaufwand betrug 236,96 Arbeitsstunden.
Am 28. November 2023 wurde in der Hügellandhalle St. Margarethen an der Raab ein Güllefachtag abgehalten, welcher sich mit der Reduktion der Ammoniakemissionen in der Schweinehaltung befasste. Ziel war die Erhöhung der betrieblichen Stickstoffeffizienz in der Schweinehaltung, um Kosten zu optimieren und die Umwelt zu schonen. Bestehende und künftige Emissionsziele aus der NEC-Richtlinie und Anforderungen der Ammoniakreduktionsverordnung wurden vorgestellt.
Der Fachtag erläuterte, eingebettet in einen rechtlichen Rahmen, verschiedene Tierhaltungs-, Fütterungs- und Güllemanagementsysteme. An einem emissionsarmen Tierwohlstall in unmittelbarer Nähe wurden verschiedene Maßnahmen praxisnah vor Ort aufgezeigt.
Mit einem Anteil von 94 % ist nach wie vor die Landwirtschaft der Hauptverursacher der NH3- Emissionen. Insgesamt kam es von 1990 bis 2021 zu einem Rückgang von 7,0 % (-4.639 t) der Ammoniakemissionen.
Im Berichtjahr 2023 haben die Umweltberater:innen 194 einzelbetriebliche Beratungen durchgeführt. Der Beratungsaufwand betrug 236,96 Arbeitsstunden.
Am 28. November 2023 wurde in der Hügellandhalle St. Margarethen an der Raab ein Güllefachtag abgehalten, welcher sich mit der Reduktion der Ammoniakemissionen in der Schweinehaltung befasste. Ziel war die Erhöhung der betrieblichen Stickstoffeffizienz in der Schweinehaltung, um Kosten zu optimieren und die Umwelt zu schonen. Bestehende und künftige Emissionsziele aus der NEC-Richtlinie und Anforderungen der Ammoniakreduktionsverordnung wurden vorgestellt.
Der Fachtag erläuterte, eingebettet in einen rechtlichen Rahmen, verschiedene Tierhaltungs-, Fütterungs- und Güllemanagementsysteme. An einem emissionsarmen Tierwohlstall in unmittelbarer Nähe wurden verschiedene Maßnahmen praxisnah vor Ort aufgezeigt.