Forstliches Marktwesen
Holzmarktbericht
Die Berichterstattung für Waldbesitzer und für Interessierte erfolgt auf Monatsbasis. Über die Homepage der LK Steiermark werden neben einem kurzen Abriss der Marktlage, auch die Preisstatistiken ausgewählter Rundholzsortimente abgebildet.
Die aktuellen Darstellungen des Holzmarktes auf der von der LK - Österreich betriebenen Web - Seite www.holz-fair-kaufen.at beinhaltet auch die aktuellsten Marktentwicklungen aus der Steiermark. Zusätzlich zu diesen digitalen Informationen werden die Marktgeschehnisse in den kammerinternen Printmedien abgedruckt.
Die Medien „Neues Land“, sowie der bundesweite Bericht der Landwirtschaftskammer Österreich rundeten das Informationsspektrum ab.
Holzeinschlag
Zu Beginn jedes Jahres - am Ende des ersten Quartals - wird die Holzeinschlagsmeldung vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft veröffentlicht. Diese Daten geben eine gute Übersicht der zwischen 1. Jänner und 31. Dezember auf Holzboden geschlägerten Holzmengen des Vorjahres.
Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Einschlagszahlen in der Steiermark mit -2,87 % etwas stärker als im Österreichschnitt mit -1,76%. Wurden 2022 landesweit 5,395 Mio. Efm (Ö: 19,358 Mio. Efm) geerntet, verringerten sich die steirischen Holzmengen 2023 um 2,87% (Ö: - 1,76%) auf 5,241 Mio. Efm (Ö: 19,018 Mio. Efm).
Die Aufteilung in Sägerundholz, Industrieholz (Schleifholz, Faserholz) und Energieholz stellt sich wie folgt dar:
Steiermark | Österreich | |||
Sortiment | 2023 (Efm) | Anteil am Einschlag 2023 (%) | 2023 (Efm) | Anteil am Einschlag 2023 (%) |
Sägerundholz | 3,006 | 57,36 | 10,037 | 52,78 |
Industrieholz | 0,988 | 18,86 | 3,31 | 17,4 |
Energieholz | 1,246 | 23,79 | 5,671 | 29,82 |
Gegenüber 2022 ist der Schadholzanteil um, 587.000 fm gestiegen, was mit einer Veränderung von 28,64% knapp mehr als die Hälfte des Gesamteinschlages ausmacht. Somit liegt der Schadholzanteil 2023 über dem Österreichschnitt, der 47,41% beträgt.
Holzmarktentwicklungen
Die Unwetter aus den Wintermonaten, aber auch die Sturmereignisse rund um das letzte Osterwochenende verursachten in den heimischen Wäldern nennenswerte Schadholzmengen. Die Sorge eines steigenden Borkenkäferrisikos wurde groß, nachdem sich das Wetter - vor allem seit Jahresbeginn - von seiner überdurchschnittlich milden Seite zeigte. Nach dem sonnigen Jänner brach der Februar mit mehr als 5 Grad über dem langjährigen Mittel alle Temperaturrekorde der bisherigen Messgeschichte. Nachdem die Temperaturen im März ähnlich über dem Durchschnitt verliefen, wurden in Bruck an der Mur bereits am 7. April die 30 Grad Marke erreicht.
Diese Rahmenbedingungen: Einerseits ein überaus großes Angebot an bruttauglichem Material, andererseits die sehr frühen, sehr hohen Temperaturen stellten die Grundlage für eine Massenvermehrung der Borkenkäfer - folglich für die nächste Kalamität dar.
Mitte April brachte ein Wetterumschwung jedoch eine Erleichterung für die Waldbesitzer.
Durch die nasse, wechselnd warme Witterung verzögert sich zum einen die Käferentwicklung, zum anderen haben Gegenspieler der Borkenkäfer, wie beispielsweise Pilze oder Nematoden optimale Entwicklungsbedingungen. Diese Antagonisten befallen die Brutsysteme und stoppen somit die Käferentwicklung. Bei der Aufarbeitung der Schadhölzer zeigte sich, wie schlagkräftig die heimische Forstwirtschaft sein kann, wenn es darum geht, ein weiteres Kalamitätsrisiko zu minimieren. Binnen vier Monaten war es möglich, einen Gutteil der gebrochenen und geworfenen Stämme aufzuarbeiten und an der Forststraße abfuhrbereit für die Sägewerke bereitzustellen. Da sich jedoch weite Teile der Industrie, sowie die Bauwirtschaft seit längerem in einer Rezession befinden, ist die Nachfrage nach Schnittholz stark rückläufig. Dies spiegelt sich sowohl im Mengenabsatz als auch in den Schnittholzpreisen wider. Das große Rundholzangebot gepaart mit den schwachen Absatzmärkten für das Schnittholz machte eine überregionale Vermarktung des Sägerundholzes via Bahntransport unerlässlich. Knappe Fracht-Ressourcen und reduzierte Zufuhrmöglichkeiten zu den Werken führten zum Aufbau von Waldlagern. Trotz der widrigen Bedingungen werden die so entstandenen Waldlager beim Sägerundholz in Kürze fertig abgefrachtet sein. Auch für Industrieholzsortimente - deren Abtransport oftmals nach dem Sägerundholz erfolgt - ist der Zeitraum für die Abfrachtung gut überschaubar. Die teils intensiven Niederschläge erschwerten die Befahrbarkeit der Forststraßen zusätzlich. Die gute Ganzjahresbefahrbarkeit der Forststraßen ist bei der Waldbewirtschaftung unerlässlich. Bei Sanierungen und beim Neubau ist hier unbedingt ein verstärktes Augenmerk zu legen. Durch die immer enger werdende Schere zwischen Bereitstellungskosten und Holzerlösen ist auf die Qualität der Holzernte und des Holztransportes verstärkt Augenmerk zu legen. Um wirklich höchstmögliche Erlöse für das vermarktete Holz zu erhalten, sind die korrekte Ausformung und die richtige Sortierung der Stämme der Garant, dass auch das richtige Holz ins richtige Werk geliefert wird. Aus stichprobenartigen Datenanalysen zeigt sich, dass hier Verbesserungspotenzial hinsichtlich Erlössteigerung gegeben ist. Die absatzseitigen Prognosen zum weiteren Verlauf des Holzmarktes verlaufen eher gedämpft, da vor allem für die Bauwirtschaft noch keine Anzeichen für eine nahe Belebung zu erwarten sind.
Schnittholzseitig trifft ein hohes Angebot auf eine verhaltene Nachfrage. Auch am für die heimische Holzindustrie wichtigen Exportmarkt konnten sich bis dato die notwendigen Mengen- und Preiszugeständnisse nicht umgesetzt lassen. Beinah alle Produkte sind kurzfristig verfügbar und werden meist projektbezogen geordert, da die Verarbeiter weiterhin auf geleichbleibende bis sinkende Schnittholzpreise setzen. Sofern weitere nennenswerte Kalamitäten ausbleiben, und die gute Waldhygiene bei der Aufarbeitung bzw. bei der Entfernung von Schadholz gut vorankommen, sind grobe Veränderungen am Holzmarkt nicht zu erwarten. Die Werke der Papier- und Zellstoffindustrie sind weitgehend gut versorgt, woraus sich ein schleppender Absatz ergibt. Teilweise werden hier bereits Außenlager zum Abpuffern der Holzmengen angelegt. Für Marktbelebungen im Herbst werden die Anreize der Industrie mit Spannung erwartet.
Durch die nasse, wechselnd warme Witterung verzögert sich zum einen die Käferentwicklung, zum anderen haben Gegenspieler der Borkenkäfer, wie beispielsweise Pilze oder Nematoden optimale Entwicklungsbedingungen. Diese Antagonisten befallen die Brutsysteme und stoppen somit die Käferentwicklung. Bei der Aufarbeitung der Schadhölzer zeigte sich, wie schlagkräftig die heimische Forstwirtschaft sein kann, wenn es darum geht, ein weiteres Kalamitätsrisiko zu minimieren. Binnen vier Monaten war es möglich, einen Gutteil der gebrochenen und geworfenen Stämme aufzuarbeiten und an der Forststraße abfuhrbereit für die Sägewerke bereitzustellen. Da sich jedoch weite Teile der Industrie, sowie die Bauwirtschaft seit längerem in einer Rezession befinden, ist die Nachfrage nach Schnittholz stark rückläufig. Dies spiegelt sich sowohl im Mengenabsatz als auch in den Schnittholzpreisen wider. Das große Rundholzangebot gepaart mit den schwachen Absatzmärkten für das Schnittholz machte eine überregionale Vermarktung des Sägerundholzes via Bahntransport unerlässlich. Knappe Fracht-Ressourcen und reduzierte Zufuhrmöglichkeiten zu den Werken führten zum Aufbau von Waldlagern. Trotz der widrigen Bedingungen werden die so entstandenen Waldlager beim Sägerundholz in Kürze fertig abgefrachtet sein. Auch für Industrieholzsortimente - deren Abtransport oftmals nach dem Sägerundholz erfolgt - ist der Zeitraum für die Abfrachtung gut überschaubar. Die teils intensiven Niederschläge erschwerten die Befahrbarkeit der Forststraßen zusätzlich. Die gute Ganzjahresbefahrbarkeit der Forststraßen ist bei der Waldbewirtschaftung unerlässlich. Bei Sanierungen und beim Neubau ist hier unbedingt ein verstärktes Augenmerk zu legen. Durch die immer enger werdende Schere zwischen Bereitstellungskosten und Holzerlösen ist auf die Qualität der Holzernte und des Holztransportes verstärkt Augenmerk zu legen. Um wirklich höchstmögliche Erlöse für das vermarktete Holz zu erhalten, sind die korrekte Ausformung und die richtige Sortierung der Stämme der Garant, dass auch das richtige Holz ins richtige Werk geliefert wird. Aus stichprobenartigen Datenanalysen zeigt sich, dass hier Verbesserungspotenzial hinsichtlich Erlössteigerung gegeben ist. Die absatzseitigen Prognosen zum weiteren Verlauf des Holzmarktes verlaufen eher gedämpft, da vor allem für die Bauwirtschaft noch keine Anzeichen für eine nahe Belebung zu erwarten sind.
Schnittholzseitig trifft ein hohes Angebot auf eine verhaltene Nachfrage. Auch am für die heimische Holzindustrie wichtigen Exportmarkt konnten sich bis dato die notwendigen Mengen- und Preiszugeständnisse nicht umgesetzt lassen. Beinah alle Produkte sind kurzfristig verfügbar und werden meist projektbezogen geordert, da die Verarbeiter weiterhin auf geleichbleibende bis sinkende Schnittholzpreise setzen. Sofern weitere nennenswerte Kalamitäten ausbleiben, und die gute Waldhygiene bei der Aufarbeitung bzw. bei der Entfernung von Schadholz gut vorankommen, sind grobe Veränderungen am Holzmarkt nicht zu erwarten. Die Werke der Papier- und Zellstoffindustrie sind weitgehend gut versorgt, woraus sich ein schleppender Absatz ergibt. Teilweise werden hier bereits Außenlager zum Abpuffern der Holzmengen angelegt. Für Marktbelebungen im Herbst werden die Anreize der Industrie mit Spannung erwartet.
Holzeinschlag in der Steiermark in 1.000 Festmeter
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
Gesamtholzeinschlag | 4.608 | 3.938 | 3.854 | 5.122 | 5.395 | 5.241 |
Schadholz | 1.911 | 1.864 | 1.492 | 1.348 | 2.049 | 2.636 |
Holzpreise Fichte ABC, 2b+
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
Durchschnitt in Euro | 91,59 | 82,77 | 78,96 | 104,88 | 115,16 | 104,97 |
Holzpreise (€/Festmeter)
2023 | Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez |
Sägerundholz | 104,97 | 120,00 | 119,90 | 119,00 | 110,80 | 102,90 | 92,60 | 92,10 | 92,60 | 95,10 | 97,30 | 99,10 |
Schleifholz | 56,50 | 56,00 | 56,00 | 56,00 | 56,00 | 55,00 | 51,00 | 50,50 | 50,00 | 50,00 | 48,50 | 48,50 |
Faserholz | 47,00 | 47,00 | 48,00 | 47,00 | 47,00 | 47,00 | 42,50 | 40,00 | 40,00 | 40,00 | 39,50 | 39,50 |
Im Laubholzbereich ist die Eiche nach wie vor das die gefragteste Baumart. Lediglich bei den schlechteren Eichenqualitäten beginnt die Nachfrage leicht zu sinken. Die häufigste heimische Laubbaumart - nämlich die Rotbuche lässt sich hinsichtlich Mengenabsatz als zufriedenstellend zu beurteilen, wenn auch kaum preisliche Anreize zu verspüren sind.
Holzübernahme
Auch 2023 wurde intensiv an Arbeiten zur Steigerung der Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Übernahme von Sägerundholz gearbeitet.
Dabei werden quantitative und qualitative Merkmale erfasst. Die Gebräuche werden in den Österr. Holzhandelsusancen definiert. Diese verweisen auf die Ö-Norm L1021.
Die Umsetzung der „neuen Eichung“ – das bedeutet, die geeichte Messung der Werte für Krümmung, Abholzigkeit, sowie der Durchmesser am Zopf läuft ist gut vorangeschritten. Basisarbeiten zur Einsetzung neuer Technologien bei der Holzübernahme werden vor allem von der Forstseite forciert. Eine gute Darstellung der Übernahmeprozesse ist Grundvoraussetzung dafür. Aktuelle und zukünftige Arbeitsschwerpunkte bei der Schnittstelle der Holzübernahme liegen im Bereich der Prozessorientierung und der Datenübertragung. Transparenz und Nachvollziehbarkeit ist ein Muss bei der Übernahme. Neue technische Entwicklungen machen es möglich, in Kooperation zwischen Forst und Industrie den Übernahmeprozess umfassend zu beleuchten und exakte Abläufe zu definieren. Zur weiteren Steigerung der Transparenz und der Nachvollziehbarkeit, bzw. zur Erfüllung der EUDR - Kriterien wäre die Einführung des neuen Datenstandards - „DRM Dat“ überaus hilfreich.