Stefan Kacsur, Kapfenberg
Es sind unterschiedliche Wege, die dazu geführt haben, dass Stefan Kacsur jetzt in die Fischzucht eingestiegen ist. „Zum einen habe ich jetzt schon mit Tieren zu tun, wenn auch mit ganz anderen“, lacht der gelernte Hufschmied. Und: „Ich finde, dass die heimische Landwirtschaft noch stärker forciert und die Bedeutung gesunder regionaler Lebensmittel noch mehr bewusst gemacht gehört. Dazu möchte ich jetzt einen Beitrag leisten.“ Zudem legt Kacsur selbst großen Wert auf Regionalität. „Ich kaufe alles in der Region, habe einen Freund, der Landwirt ist und beziehe von ihm etwa immer mein Rindfleisch. Bei einem Bekannten, der Fische züchtet, habe ich immer wieder ,geschnuppert‘ und dabei ist mein Interesse immer mehr gewachsen. Dann kam auch noch der Zufall ins Spiel: „Ich habe ein Haus gesucht und eines gefunden, auf dem bereits Fischteiche waren. In den letzten eineinhalb Jahren haben wir diese reaktiviert, alles neu gebaut. Vier Teiche können jetzt besetzt werden, dazu gibt es vier Rundstrombecken und einen Schönungsteich. Probeweise sind bereits zweihundert Kilo Forellen und Saiblinge eingesetzt worden.“ So richtig loslegen will der Quereinsteiger aber im Frühling: „Ausgelegt ist die Anlage auf zehn Tonnen, wir starten jetzt einmal mit fünf bis sieben Tonnen. Vermarktet wird der Fisch ab Hof, dafür wurde ein eigenes Gebäude mit einem Schlacht-, Verarbeitungs- und einem Verkaufsraum geschaffen.“
Plan ist, die Sache jetzt einmal gut anlaufen zu lassen, dann will man in einem nächsten Schritt auch veredelte Fischprodukte anbieten – von geräuchertem Fisch bis zu Fischpasteten. Auch wenn Kacsur ein Quereinsteiger in die Fischzucht ist, so hat er sich doch professionell auf dieses zweite Standbein, von dem er gerne auch einmal leben möchte, vorbereitet: „Ich habe bereits diverse Kurse besucht, um mir umfassendes Know-how in diesem Bereich anzueignen.“
Unterstützt wird der motivierte Neo-Fischzüchter übrigens von seiner Frau Irene und auch die Söhne Felix (8) und Jonas (41/2) sind schon vom „Fischfieber“ gepackt worden. Wenn alles gut läuft – und alle Vorzeichen deuten darauf hin – will Kacsur seinen Verkaufsraum drei Mal die Woche öffnen und die Fischfreunde mit frischer regionaler Ware versorgen.