Familie Friedrich, St. Stefan/Stainz
Die Augen ihrer Hoheit, Sophie I. glänzen nur so, wenn sie von „ihrem“ Blauen Wildbacher erzählt. „Eine unvergleichbare, einzigartige und unglaublich vielfältige Rebsorte, die unverkennbar mit der Steiermark verbunden ist“, schwärmt Sophie Friedrich aus St. Stefan ob Stainz, die seit Juli dieses Jahres auch steirische Weinkönigin ist. Die Liebe zum Wein wurde der 22-Jährigen quasi in die Wiege gelegt: „Meine Eltern haben zunächst im Nebenerwerb eine kleine Fläche bewirtschaftet und die Trauben verkauft. Dann hat mein Vater aus einer Not eine Tugend gemacht und damit den Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung gelegt. Als nämlich der Abnehmer keine Trauben gebraucht hat, hat er damit begonnen, diese selbst einzupressen.“ Dass der Silberberg-Absolvent dafür ein absolutes Händchen hat bewiesen gleich drei Landessieger in Serie. Der Newcomer Christian Friedrich pachtete dann Weingärten hinzu und zählt mittlerweile zu den Top-Schilcherproduzenten des Landes.
„Wir machen aus dem Blauen Wildbacher inzwischen 16 verschiedene Weine “, erzählt Sophie und nennt damit das Credo des Betriebes: „Immer auf der Suche nach neuen innovativen Produkten sein und sich laufend weiterentwickeln.“ So hat etwa Mama Isabella in der Coronazeit ein Schilcherbier , ein naturtrübes Zwickel, „erfunden.“
Jetzt die Botschafterin für die gesamte steirische Weinpalette sein zu dürfen, ist für Sophie I. „eine absolute Ehre und macht ganz viel Spaß. Man lernt viele Menschen kennen, man darf Weinwissen unter die Leute bringen – und das über die Grenzen der Steiermark hinaus.“ Über die Grenzen blickt sie übrigens immer wieder gerne; ganz begeistert erzählt Sophie etwa von einem Praktikum auf einem Weingut in Südschweden und Kalifornien steht „irgendwann auf meinem Plan.“ Denn: „Es ist enorm wichtig über den Tellerrand zu schauen, um Inspirationen und frischen Wind auf den eigenen Betrieb zu bringen.“ Ob sie diesen einmal fortführen wird? „Ich habe noch sehr junge Eltern und zwei Schwestern, Katharina und Theresa – da ist alles offen und alles möglich. Jetzt wird einmal die Regentschaft genossen. Die Krone liegt immer am Nachtkastl“, schmunzelt die sympathische Weinkönigin.