Familie Lackner, Söding-St. Johann
Klein aber fein könnte man sagen, wenn man den Betrieb der Familie Lackner in Söding-St. Johann nach herkömmlichen Kriterien betrachtet. Groß und hochinnovativ im Denken, Handeln und in Sachen Qualität muss man jedoch sagen, wenn man etwas genauer auf den Betrieb schaut. Denn was die Lackners schon seit vielen Jahren an visionärer Arbeit leisten ist beeindruckend – obwohl der Generationen-Betrieb „nur“ im Nebenerwerb geführt wurde. „Mein Vater war Nebenerwerbsbauer, auch ich habe den Hof zunächst neben meiner Arbeit geführt. Mit Sohn Clemens, 21, gibt es jetzt allerdings den ersten Vollerwerbsbauer am Hof. Seit Juli des Vorjahres ist er auch Betriebsführer,“ erzählt Wilfried Lackner, der an der TU Graz Telematik studierte. Mittlerweile hat er seinen IT-Job jedoch an den Nagel gehängt und widmet sich ganz dem zweiten Standbein des Betriebes, der Ölmühle: „Es war nicht zuletzt die enorm hohe Wertschätzung für unsere Art des landwirtschaftliches Arbeitens, die zu diesem Schritt geführt hat. Ich bin hier mit Leib und Seele bei der Arbeit.“ Und von dieser gibt es bei den Lackners nicht zu knapp. Immerhin wird eine enorme Vielfalt an Ölfrüchten und Getreidesorten angebaut. „Wir haben allein heuer 15 verschiedene Ackerkulturen. Bei den Ölfrüchten reicht die Palette vom klassischen Ölkürbis über Raps und Sonnenblumen bis hin zu Leinsamen, Mohn und Hanf. Beim Getreide bauen wir etwa Weizen, Roggen, Dinkel und auch Durum an.“ Vermarktet wird direkt über den eigenen Hofladen, der 2018 neu eröffnet wurde sowie über verschiedene Partnerbetriebe, Märkte und über den Webshop. „Mein Vater ist mit seinen 77 Jahren nach wie vor leidenschaftlicher Marktfahrer und mit unseren Produkten am Grazer Lendplatz zu finden“, setzt der innovative Landwirt ganz stark auf Kundennähe. Und das wird auch in Zukunft so bleiben: „Wir wollen die Produkte, so wie wir sie machen, direkt verkaufen. Dabei bemühen wir uns um höchste Qualität und um möglichst nachhaltiges Wirtschaften.“ Deshalb sind Humusaufbau, Bodenbegrünung usw. bei den Lackners ganz großes Thema. „Wir sind da dauernd am Tüfteln, Lernen und Probieren“, betont Wilfried Lackner. Seine IT-Leidenschaft lebt indes Sohn Paul, 18, weiter, der in Kaindorf die HTBLA besucht.