Barbara und Harald Trippl, Kapfenberg
Die Trippls in Kapfenberg führen ihre Landwirtschaft zwar „nur“ im Nebenerwerb, stecken deswegen aber um nichts weniger Leidenschaft, Energie und vor allem auch Innovationsgeist in ihren Betrieb. „Das dürfte bei uns im Blut liegen, denn schon mein Schwiegervater, von dem wir den Hof übernommen haben, hat sehr zeitgeistige Akzente gesetzt“, betont Barbara Trippl. Und erzählt: „Als er 1997 von der Milchvieh- auf die Mutterkuhhaltung umgestellt hat, wurde in diesem Zusammenhang auch gleich ein sehr moderner Laufstall errichtet. Zu einer Zeit, als das noch nicht wirklich großes Thema war.“ Diesen Pioniergeist hat vermutlich auch Sohn Harald, er ist Musiklehrer, geerbt – vor allem die Energieunabhängigkeit hat es ihm angetan. „Dass über unsere Wiese eine Gasleitung geführt wurde, hat uns sehr weh getan. Das war eigentlich der Anstoß dafür, dass wir uns mit Alternativen zu beschäftigen begonnen haben. Das Geld, das wir als Ablöse erhalten haben, wurde deshalb in eine Photovoltaikanlage investiert. Und 2015 haben wir unser erstes E-Auto gekauft“, gibt die engagierte Landwirtin, die auch als Buchhalterin tätig ist, Einblick in die Bestrebungen nach Energieautarkie. Und so wurden am Hof alte Geräte sukzessive durch E-Geräte ersetzt, mittlerweile ist beispielsweise auch ein E-Hoflader im Einsatz. „Momentan ist unser Engagement jedoch etwas gebremst worden, weil einfach keine entsprechenden Materialien zu bekommen sind.“ Dass sie auf der E-Welle weiterschwimmen werden, ist für die Trippls jedoch gewiss. Ebenso wie die Tatsache, dass sie den Bio-Nebenerwerbshof für die Nachkommen erhalten wollen. „Wir haben drei Töchter, Anna, 22, Theresa, 16 und Maria, 15 – wer hier jedoch einmal was und in welcher Form machen wird, ist völlig offen.“
Was Barbara Trippl wichtig ist zu betonen: „Ohne meine Schwägerin Petra, die den Hof souverän schupft, wäre es nicht möglich, dieses Nebenerwerbs-Modell zu leben.“
Und wovon die Trippls überzeugt sind: „Auch wenn manche meinen, Investitionen in Sachen Photovoltaik und E-Mobilität rechnen sich nicht und bringen nichts, meinen wir doch, dass jeder noch so kleine Beitrag zur Energiewende wichtig und wertvoll ist. Und da kann einfach jeder in seinem Bereich etwas ändern.“