Anna und Harald Ertl, Greinbach
Die Geschichte der Greinbachkollers in Greinbach bei Hartberg geht weit in die 1920er Jahre zurück. „Damals hat mein Urgroßvater die Flächen angekauft und mit der Landwirtschaft begonnen. Meine Großeltern haben das weitergeführt und 1990 habe ich den Betrieb übernommen“, blickt Harald Ertl zurück. Für die Milchwirtschaft haben er und seine Frau Anna jedoch wenig Erfolg gesehen und nachdem der Vater Obstbaumeister war hat man sich dazu entschlossen, auf Obstbau umzustellen – und zwar im Nebenerwerb. „Nachdem die ersten Versuche auf etwa einem Hektar sehr gut funktioniert haben, wurde sukzessive erweitert. Bald kam auch eine Holunderproduktion dazu. Heute produzieren wir rund 40 bis 66 Tonnen Tafelobst in der Saison – vorwiegend Golden Delicious, Gala und Idared“, gibt Ertl Einblick in die erfolgreiche Entwicklung. Auf Streuobstwiesen gibt es auch alte Sorten für den Eigenbedarf. Besonders fasziniert hat ihn jedoch die Brennerei: „Das hat mein Großvater schon gemacht und wir haben das jetzt Stück für Stück ausgebaut. 1999 wurde dafür beispielsweise eine 110-Liter-Anlage gekauft. Die jüngste Investition ist diesbezüglich in die moderne Gär-Technologie geflossen.“ Das Ergebnis aus Leidenschaft, Know-how und zeitgemäßer Technologie schlägt sich übrigens in zahlreichen Auszeichnungen nieder. Die Edelbrände der Ertls haben in den vergangenen Jahren viele Stockerlplätze bei der Edelbrand-Prämierung der Landwirtschaftskammer geholt. Bereits im Jahr 2000 stand man erstmals am Stockerl. In den folgenden Jahren hat sich der Betrieb insbesondere mit der Hirschbirne zum Seriensieger entwickelt – übrigens auch heuer wieder. Und es zeichnet sich bereits ab, dass diese Erfolgsgeschichte auch in Zukunft weitergeschrieben wird. Sohn Alexander, 23, hat nämlich ebenfalls seine Leidenschaft für die Brennerei entdeckt. Wie Schwester Karin-Theresa, 21, arbeitet auch er am elterlichen Familienbetrieb tatkräftig mit. „Meine Eltern sind zwar schon in Pension und wohnen in Pischelsdorf, aber auch sie unterstützen uns immer wieder tatkräftig“, freut sich Ertl, dass durch den großen Zusammenhalt der Familie der Betrieb erfolgreich im Nebenerwerb geführt werden kann.