Gregor Reicher, Pöls-Oberkurzheim
Es ist die Leidenschaft für die Landwirtschaft, die er von seinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen hat, die Gregor Reicher motiviert, als Nebenerwerbsbauer stets neue Schritte zu gehen. Eigentlich ist der 25-jährige Pölser Maschinenbautechniker. „Aber ich habe vor zwei Jahren den Hof meiner Eltern übernommen und betreibe dort jetzt im wesentlichen zwei Standbeine. Eine Rindermast – Ochsen und Kalbinnen werden über Almo vermarktet. Und ich halte Weidegänse. Diese Schiene habe ich in den letzten Jahren sukzessive aufgebaut“, gibt der Jungbauer Einblick in seine Arbeit. Auf die Idee, Weidegänse zu halten wurde Reicher übrigens von seiner Schwester, die einen Geflügelbetrieb führt, gebracht. „Ich habe mich dann bei der Landwirtschaftskammer informiert und beraten lassen. Mit 30 Gänsen habe ich zunächst klein begonnen, vor zwei Jahren hatte ich dann schon 50 und heuer liege ich bereits bei 70 Tieren“, erzählt der Nebenerwerbslandwirt stolz von der erfolgreichen Entwicklung. Und: „Bis auf wenige Stück sind auch bereits alle verkauft.“ Vermarktet werden die Tiere ab Hof. Heuer setzt Reicher erstmals auch auf einen mobilen Geflügelschlachtanhänger. Gehalten werden die Weidegänse konventionell, aber: „Wir arbeiten quasi bio. Wer uns kennt, weiß das und unsere Käufer schätzen das auch,“ setzt der junge Vorbichler, so der Vulgoname, ganz auf Kundennähe und Mundpropaganda. Und zeigt sich optimistisch für die Zukunft: „Die Weideganshaltung möchte ich unbedingt weiterführen und ausbauen. Mir ist auch ganz wichtig, unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft zu erhalten. Ich möchte den Hof gut aufgestellt an die nächste Generation weitergegeben.“ Dabei wird Gregor Reicher von seinen Eltern und der 87-jährigen Oma tatkräftig unterstützt. Auch Freundin Tanja geht ihm zur Hand.
Und auch wenn der leidenschaftliche Jungbauer die bekannten Herausforderungen, wie Teuerungen rund um Strom oder Treibstoff natürlich auch zu spüren bekommt, ist sein Blick in erster Linie auf die positiven Seiten gerichtet: „Corona hat mir als Kleinbauern sicher in die Hand gespielt. Das Bewusstsein für das, was wir machen und leisten ist bei den Menschen deutlich gestiegen – das merke ich gerade jetzt bei den Weidegänsen.“