Mathias Leitner und Lena Höller aus Hohentauern: Arbeit hinter der Idylle
In einem idyllischen Seitental bei Hohentauern auf 1.100 Metern Seehöhe führen Mathias Leitner und seine Lebensgefährtin Lena Höller einen Hof wie aus dem Bilderbuch: 15 Bio-Milchkühe, Nachzucht am Hof, die Ochsen werden selbst gemästet, Alm, Eigenjagd, Forstwirtschaft und dazu noch Schweine, Ziegen, Hühner, Kaninchen, Pferde, Hund und Katz. Das schönste daran ist, dass die Familie, vulgo Braun, diese Hofidylle seit Ewigkeiten mit Gästen teilt. „Wir haben vier Zimmer mit insgesamt zehn Betten. Unsere Gäste kommen aus der ganzen Welt“, so Höller. Sie bieten aber auch Führungen für andere Urlauber der Region an. Es gibt auch immer wieder bemerkenswerte Situationen: „Manche Gäste machen bei uns Homeoffice und freuen sich, dass das Internet so gut funktioniert. Auf der Alm müssen sie den Empfang aber suchen. Viele Gäste waren schon als Kind bei uns und kommen jetzt mit ihren Kindern, um ihnen zu zeigen, wie Lebensmittel entstehen. Und einmal fragte mich ein Herr, warum wir noch Kühe haben – wir hätten ja Heumilch. Er dachte, die Heumilch wird aus Heu herausgepresst“, schmunzelt Höller. Die Corona-Flaute nutzten sie, um das Stockwerk der Gäste neu zu gestalten. „Wir sind nun auf Vier-Blumen-Standard. Und Bio sind wir seit 2022 auch“, erklärt Leitner, der den Hof seiner Eltern 2016 übernahm. Lena maturierte in St. Florian (OÖ), kam als Praktikantin auf den Hof und blieb. Seit 2018 sind die beiden ein Paar. „Urlaub am Bauernhof ist eines von drei wichtigen Standbeinen unseres Hofs“, zählt Leitner auf, „Forstwirtschaft auf 100 Hektar, Heumilch-Wirtschaft auf 30 Hektar Grünland und die Gästebeherbergung, die es Lena ermöglicht, auch Vollzeit am Betrieb zu sein.“ Tendenziell bleiben die Gäste immer kürzer. Dennoch ist die Familie gut ausgelastet. Im Sommer locken Alm und Landschaft, im Winter ist das Gebiet bei Skitourengehern und Langläufern beliebt. Mutter Helene produziert selbst Frischkäse, Joghurt und einen mozzarellaartigen Käse. Aus zwei Rindern jährlich, den Schweinen und Wildbret werden auch selbst Fleischwaren gemacht. Vater Ignaz machte den Hof energieautark. Ein Kleinwasserkraftwerk versorgt den Braunhof seit heuer mit Strom. Der wird in Zukunft auch dringend gebraucht werden, denn die derzeitige Heu-Kaltbelüftung ist zu klein geworden und soll durch eine modernere, größere Anlage ausgetauscht werden.