Wolfgang Friedl aus Gutenberg: Landessieg mit July
„Sie sind charakterstark und gutmütig – einfach wunderbare Tiere“, schwärmt Wolfgang Friedl von seinen Norikern. Die besondere Liebe zu diesen Pferden ist wohl auch die Basis dafür, dass er bei Bewerben immer wieder Spitzenplätze holt. Jetzt ist gerade die dreijährige July sein großes Aushängeschild: „Sie hat 2021 beim Fohlenchampionat den Bundesreserve-Sieg geholt, heuer ist sie bei der Landeseliten-Stutenschau (Seite 9)Landessiegerin geworden – im Herbst tritt sie bei der ARGE Norika Bundesjungstuten-Schau an“, erzählt der erfolgreiche Züchter voll Stolz.
Er hat den elterlichen Betrieb 2019 übernommen, die Milchwirtschaft eingestellt, den Stall entsprechend umgebaut und den Schwerpunkt auf die Pferdezucht verlegt. Aktuell gibt es 18 Noriker – sechs verschiedene Farben in fünf verschiedenen Blutlinien. „Die Pferde werden für Kutschenfahrten eingesetzt, etwa bei Hochzeiten oder Adventmärkten. Wir betreiben zudem eine Deckstation; unser Premiumhengst PrH. Zolli Schaunitz hat heuer bereits 32 Stuten gedeckt“, erzählt Friedl. Sein Ziel: „gutmütige, leistungsbereite, starke und qualitätsvolle Pferde züchten und weitere Erfolge bei Bewerben einzufahren. Daher ist es wichtig, die Stute zunächst einmal mit einem entsprechenden Hengst zusammenzubringen, der das ausgleicht, was die Stute braucht, um ein wirklich ansprechender Noriker zu sein. Dann gilt es, mit der Vorbereitung auf Bewerbe früh genug zu beginnen und die Fohlen an Gebiss, Geschirr und Sattel zu gewöhnen“, gibt der passionierte Züchter Einblick.
Als größte Herausforderung bei seiner Arbeit nennt Friedl Wetter und Bürokratie: „Die Heu-Ernte war heuer durch den vielen Niederschlag äußerst schwierig. Aber auch die hohen Kosten und Nebenkosten sind für mich als Nebenerwerbslandwirt durchaus eine Herausforderung. Da wäre es zum Beispiel sehr hilfreich, wenn man gewisse Fixkosten für Nebenerwerbslandwirte, etwa die doppelte Krankenversicherung, reduzieren würde. Und ganz grundsätzlich wäre überhaupt weniger Bürokratie wünschenswert.“
Ein Norikerzüchter mit Leib und Seele wird er dennoch weiterhin bleiben – denn seine größte Motivation liegt im Stall: „Wenn ich da reingehe und ein gesundes Fohlen auf die Welt kommt – dann ist das einfach wunderbar.“