Johannes und Karin Cornides aus Landl: Je bunter ein Wald, desto besser
„Ich bin einer, der viel probiert“, sagt Johannes Cornides und nennt damit auch gleich eines der Geheimnisse rund um seinen erfolgreichen Betrieb. „Mit der Zeit gehen, vorausdenken, investieren – die Zukunft vor Augen haben“. Vor 15 Jahren hat der leidenschaftliche Landwirt den Koasa-Hof von den Eltern übernommen und ihm eine neue Stoßrichtung verpasst. Von der Milchwirtschaft wurde auf Kalbinnenzucht umgestellt. Und da hat sich Cornides mit seinen Qualitätsstieren bereits weit über die Grenzen der Steiermark hinaus einen Namen gemacht.
Ebenso wie in der Forstwirtschaft, wo es der 54-Jährige schaffte, aus der Not eine Tugend zu machen. „Sturmschäden und Borkenkäfer haben unseren Forst, mit einem Fichtenanteil von mehr als 90 Prozent, auf weite Strecken vernichtet. Ich habe rasch gesehen, dass es mit der Fichte nicht weitergeht und deshalb rund 15 verschiedene Baumarten probiert“, erzählt der passionierte Forstwirt. Ein goldrichtiger Schritt, wie sich zehn Jahre später zu zeigen begann: „Vor allem Eichen und Lärchen gedeihen prächtig. Für einen gesunden, klimafitten Wald braucht es einfach die Vielfalt. Je bunter ein Wald gestaltet ist, umso besser. Man muss das Risiko vor Sturm, Schneebruch und Rehbiss so weit wie möglich streuen.“
Dieses frühe Erkennen und Handeln zeigt heute also überaus erfreuliche Ergebnisse, weshalb Cornides seinen Wald auch immer wieder für Praxiskurse zur Verfügung stellt. Wie er generell sein Wissen gerne weitergibt. Denn: „Es ist wichtig, der Bevölkerung zu erklären und zu zeigen, wie und warum gewisse Dinge in der Land- und Forstwirtschaft passieren. Das hilft, Vorurteile abzubauen.“
Leidenschaft und Motivation treiben aber nicht nur Cornides selbst an, das gibt er auch gerne weiter. Motto: „Du darfst nicht immer nur jammern, das schreckt vor allem auch die Jugend ab. Du musst motivieren und für Begeisterung sorgen.“ Auf seinem Betrieb ist diese Begeisterung jedenfalls schon übergesprungen; Sohn Julian, 22, fühlt sich vor allem im Wald sehr zuhause. Zur Freude des Vaters: „Es wäre schön, wenn mit dem, was ich mache, weitergemacht würde. Gerade Forstarbeit ist eine Generationenarbeit. Von den 15.000 Bäumen die ich gepflanzt habe, werden ja erst meine Enkerl profitieren.“