Veda Aliti aus Radisch: Powerfrau mit zwei Standbeinen
„Ich brauche Erde unter den Füßen und Platz um mich herum“, beschreibt Veda Aliti einen ihrer Beweggründe für ein Leben am Bauernhof. Und weil die Ergotherapeutin, die auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist, eine Frau ist, die gerne und rasch ins Tun kommt, hat sie sich auf die Suche nach einem Hof gemacht, wo sie ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft mit ihrem Beruf als Ergotherapeutin kombinieren kann. Den hat sie vor drei Jahren in Radisch gefunden. Seit drei Jahren betreibt sie mit dem Rohrberghof nun einen Betrieb, der auf mehreren Standbeinen fußt. Auf fünfeinhalb von ihren sieben Hektar baut die Neo-Landwirtin Mais, Kürbis und Triticale an, im nächsten Jahr ist dort Soja geplant. Denn: „Ich versuche möglichst bodenschonend mit Fruchtfolge zu arbeiten. Der Boden hier ist nämlich sichtlich müde, er braucht Zuwendung und Aufbau“, gibt Aliti Einblick in ihre Arbeitsweise. Die Arbeit stemmt sie weitgehend alleine und mit Unterstützung ihrer Mutter. Und: „Wo es an Kraft und noch an Know-how mangelt, hilft mir ein Nachbarbauer aus.“
Seit August diesen Jahres ist der Betrieb auch ein zertifizierter Green Care-Hof. „Wie aus Wolle ein Pullover“ wird und „Wie der Apfel in die Flasche kommt“ sind die Mottos, unter denen sie im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ Kindern Einblick in die Landwirtschaft gibt. „Da bemerke ich übrigens immer wieder, dass es eine sehr große Kluft zwischen dem was Kinder wissen und dem, was das Leben am Bauernhof tatsächlich ausmacht, gibt“, erzählt die engagierte Bäuerin.
Den Schwerpunkt ihrer Arbeit macht allerdings das Therapiezentrum aus, wo sie Trainingswochen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung anbietet. Zusammen mit den Therapeutinnen, die in ihrer Praxis angestellt sind, trainiert Aliti mit den jungen Menschen Alltags- und Gemeinschaftsleben. Für Erwachsene werden spezielle Kurse zur Sturzprävention angeboten. Warum ein Bauernhof dafür ideal ist? „Weil er ein Ort des Gedeihens ist. Ich sehe an mir selbst, wie gut mir das Leben und Arbeiten hier tut. Und deshalb schmiedet Aliti auch schon neue Zukunftspläne: „Ich möchte das Therapiezentrum weiter ausbauen und spiele mit dem Gedanken, in Richtung Agroforst zu gehen.“ Dass diese Pläne auch umgesetzt werden, daran zweifelt man bei dieser Powerfrau wohl nicht.