Lukas und Bianca Bernhart aus Wald am Schoberpass: Zurück in den Vollerwerb
Wenn man Lukas Bernhart von seiner Arbeit am Hof erzählen hört, dann ist seine große Leidenschaft für die Land- und Forstwirtschaft unüberhörbar. Das zeigt aber auch der Weg, den er genommen hat, um heute Vollerwerbslandwirt zu sein. Denn eigentlich ist Bernhard gelernter Maschinenschlosser und nicht in der Landwirtschaft aufgewachsen. Aber: „Meine Großeltern hatten einen Hof. Und mich hat die bäuerliche Arbeit irgendwie auch immer interessiert. Darum habe ich den Betrieb zunächst gepachtet und im Nebenerwerb bewirtschaftet“, gibt Bernhard Einblick in die sukzessive Annäherung ans Bauernleben. Dafür hat er auch den Facharbeiter sowohl für Land- als auch Forstwirtschaft gemacht und sich so viel an Rüstzeug geholt.
Auch am Betrieb gab es einiges anzupassen, Bernhart hat die komplette Außenmechanisierung installieren und eine Jauchengrube bauen müssen. Im Stall mit Kombihaltungen wurden grundlegende Adaptierungen vorgenommen. Vor allem aber hat der leidenschaftliche Landwirt wieder mit der Milchwirtschaft begonnen: „Wir haben mittlerweile an die 20 Milchkühe.“ Land- und Forstwirtschaft werden konventionell betrieben, wenngleich Bernhard Neuerungen wie etwa einen Laufstall im Hinterkopf hat. Jetzt will er aber einmal das Bestehende auf guten wirtschaftlichen Beinen sehen, denn: „In dieser schnelllebigen Zeit hat man als kleiner Betrieb ganz schön zu tun, um am Ball zu bleiben und mit den Großen Schritt zu halten.“ Das sieht er übrigens auch als eine der großen Herausforderungen für die Zukunft an – abgesehen von generellen Problemen wie den wachsenden Wetterkapriolen.
Was den engagierten Land- und Forstwirt manchmal schmerzt: „Dass wir Bauern oftmals nur als Förderbezieher abgestempelt und nicht als Landschaftspfleger und Lebensmittelproduzenten gesehen werden. Da würde ich mir mehr Bewusstsein von den Menschen wünschen. Ebenso was den Umgang mit Wald und Wiesen angeht, die immer mehr als Allgemeingut gesehen werden.“ Ziel seines Engagements ist es jedenfalls, „dass ein Nachfolger den Betrieb mit gleichviel Herzblut weiterführt.“ Mit Philipp, 9, Johanna, 6, und Magdalena, 3, die mit ihm, Ehefrau Bianca und der Oma am Hof leben, stehen bereits potenzielle Nachfolger in den Startlöchern.