Familie Herbst aus Krottendorf: Weingut und Hochzeits-Location
Wenn Franz Herbst von seinem Betrieb, seiner Arbeit und seiner Familie erzählt, könnte man pausenlos sagen: wie schön! Schön ist etwa, dass die Landwirtschaft schon seit dem Jahr 1870 von Generation zu Generation weitergegeben wird. Vor sechs Jahren hat Franz Herbst den Betrieb übernommen und den Schwerpunkt auf den Wein verlegt: „Wir bauen die gesamte steirische Palette, insgesamt elf Sorten, an. Leitsorten sind der Blaue Wildbacher und der Sauvignon Blanc.“ Dazu hat der Weinbauer auch noch ein besonderes Steckenpferd: Rotwein! Die Ergebnisse rund um Merlot, Zweigelt und St. Laurent finden dank seines guten Fingerspitzengefühls großen Anklang; sogar im renommierten Magazin Fallstaff. Besonderes Fingerspitzengefühl beweist Franz Herbst übrigens auch, wenn es um die Vermarktung geht: „Dass die Qualität passt ist ja heute schon fast eine Selbstverständlichkeit. Aber man muss dem Kunden auch seinen Kopf mitverkaufen. Der persönliche Kontakt ist das Um und Auf. Dafür nehme ich mir Zeit. Der Kunde kauft dann mit meinem Wein immer auch ein Stück von mir, meinem Betrieb, meiner Philosophie mit.“ Diese lautet übrigens: „Aus einer Sorte möglichst viele verschiedene Produkte machen – und diese möglichst vom Fleck weg verkaufen!“ Ein Konzept, das sich bei „Herbstwein“ bewährt. Wie auch jenes, den Hof zur Hochzeitsbühne zu machen. „Bei uns können standesamtliche Trauungen gefeiert werden; das kommt sehr gut an, weil das Ambiente und die Aussicht einfach mehr als einladend dafür sind.“ Und weil Familie Herbst wie bei allen ihren Arbeiten mit besonderer Leidenschaft dahintersteht. „Egal, ob man Wein anbaut oder Erdäpfel oder was auch immer – wenn eine gute Idee dahintersteckt, das Marketing passt, dann ist alles möglich“, zeigt sich Herbst, der in den vergangenen fünf Jahren viel investiert und den Betrieb quasi völlig umgekrempelt hat, optimistisch und motiviert. Trotz so mancher Herausforderungen: „Den Arbeitskräftemangel bekommen wir natürlich zu spüren, ebenso den Klimawandel. Und die Bürokratie lässt uns manchmal mehr Zeit im Büro als auf dem Feld verbringen.“ Dennoch überwiegt am Hof, wo auch die Eltern noch voll mitanpacken, die Begeisterung – und die ist auch schon auf die Kinder Katharina, 8, und Maximilian, 11, übergesprungen. Max’s Plan: Die Weinbauschule besuchen!