Konrad-Wolf: Wir arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie!
Der Azenbauerhof in Graz ist ein Kleinod am Rande der Stadt. Und genau so wollen Karl Konrad-Wolf und seine Frau Anna ihren Betrieb auch verstanden wissen. Ihr Credo: „Arbeiten und leben mit der Natur und nicht gegen die Natur. Nachhaltigkeit und Natürlichkeit sind unser oberstes Gebot.“
Seit 2005 führt Karl Konrad-Wolf den Betrieb, der bereits seit 1949 im Familienbesitz ist, im Vollerwerb. Seine große Leidenschaft gehört dem Streuobst: „Das ist unser wichtigster Betriebszweig und die Basis für alles andere, was wir hier machen.“ Auf knapp fünf Hektar stehen rund 400 Bäume, ausschließlich alte Apfelsorten wie Gravensteiner, Welschbruner oder Schafnasen. Das Obst wird zu Apfelsaft, sortenreinem Apfelmost und sortenreinen Edelbränden verarbeitet und ab Hof verkauft. Das bietet den Kunden auch die Möglichkeit, Einblick in die Arbeit zu nehmen. „Und“, so der ambitionierte Landwirt, „die Leute nehmen das immer mehr und sehr gerne in Anspruch. Sie wollen den Produzenten und seine Produkte kennen lernen. Wir sind dafür sehr offen, denn für uns ist es ohnehin grundlegend, ehrlich zu arbeiten. Da kann sich jeder gerne anschauen, was wir machen.“
Das gilt auch für das zweite große Standbein, die Zucht von Kamerunschafen: „Das ist eine ganz spezielle Fleischrasse, die in Österreich seit März dieses Jahres eine anerkannte Schafrasse ist. Das heißt, es gibt jetzt auch ein Zuchtprogramm für Kamerunschafe.“ Zurzeit stehen am Hof 40 Muttertiere und etwa 50 Lämmer. Die Tiere werden lebend verkauft. Zweimal im Jahr lässt Konrad-Wolf jedoch auch auf einem Schlachthof schlachten und verkauft das Fleisch auf Vorbestellung ab Hof – ebenso wie Kamerun-Lammwürstel. Neben Kamerunschafen werden auch spezielle Hühnerrassen gezüchtet, wie das Sulmtaler Huhn, das Brabanter Bauernhuhn und das Barbezieux. Ökostromerzeugung mittels Photovoltaik sowie „Zimmervermietung im Grünen“ machen das vielfältige Programm komplett. Die Teichwirtschaft, die so genannten Erlenteiche, wurde an einen gemeinnützigen Verein verpachtet. Was Karl und Anna Konrad-Wolf besonders freut: Dank Sohn Christian, 33, wird der Azenbauerhof in der nächsten Generation weitergeführt.
Bis dahin hat der „Senior“ aber noch einiges vor, zurzeit macht er gerade den Obstbaumeister.
Betrieb und Zahlen
Karl und Anna Konrad-Wolf, vlg. Azenbauerhof, Riesstraße 254, 8047 Graz
- 7,4 Hektar, davon 5 Hektar Streuobst-Wiesen
- 400 Obstbäume Insgesamt 90 Kameunschafe
- Ab Hof-Verkauf: Saft, Most, Edelbrände, Lammfleisch