Stefan Holzegger, vulgo Krall, Kobenz: Nebenerwerbsforstwirt
Der Wald ist Stefan Holzeggers große Leidenschaft. 33 Hektar bewirtschaftet er durch Zukauf mittlerweile. „Mir taugt es, durch meinen Wald zu spazieren und zu schauen, wie es der Verjüngung, den gepflanzten Bäumchen, den Durchforstungen und älteren Beständen geht“, deutet Holzegger auf die abwechslungsreiche Arbeit im Wald hin. Sein pensionierter Vater Josef hilft ihm dabei. 300 bis 400 Festmeter nachhaltigen Einschnitt erntet er mit Motorsäge, Seilwinde und seit dem Vorjahr auch per Bagger mit Prozessorkopf. „Den habe ich mir gemeinsam mit anderen Waldbauern gekauft, denn in den vergangenen Jahren haben verschiedene Gewitterstürme bei mir acht Hektar Wald geworfen.“ Das schwere Gerät erhöht Schlagkraft und Sicherheit bei Windwürfen. Und für die Wegerhaltung ist der Bagger auch sehr nützlich. Sein Holz vermarktet Holzegger selbst. „Um die Stabilität und Vitalität zu fördern, durchforste ich, um den Fichten mehr Stand- und Wurzelraum zu geben. Meine Erfahrung zeigt, dass man dabei eher zuwenig macht. Ich bin daher dazu übergegangen, bei 15 bis 20 Meter Baumhöhe kräftig einzugreifen. Fünf bis zehn Jahre danach wird wieder durchforstet. Nach zwei Dritteln der Umtriebszeit stehen die Bäume im Endbestand da – so der Plan“, schmunzelt Holzegger. Waldwirtschaft ist eben eine langfristige Sache. Mit dieser Weitsicht verjüngt Holzegger auch seinen Wald. „Ich habe schon 16 Laubbaumarten gepflanzt. Ich will alles da haben und dann aussuchen, was mir gefällt.“ Fichten, Tannen, Lärchen und Douglasien bilden aber weiterhin die wirtschaftliche Basis seines Waldes, der zwischen 640 und 900 Metern Höhe liegt. Derzeit dominiert die Fichte mit kleinen Anteilen an Lärche und Birke. „Die Waldpower-Ausbildung war sehr spannend für mich“, sagt der Nebenerwerbs-Forstfacharbeiter. Dabei lernte er viel über die Laubholzpflege. „Auch Jungwuchs- und Dickungspflege mache ich selber. Ich möchte die Wertschöpfung bei mir haben“, macht Holzegger klar. Die Landwirtschaft ist untergeordnet: „Auf den Wiesen mache ich Pferdeheu in Kleinballen, auf den Äckern baue ich Getreide an. Ich arbeite viehlos.“
- Forst- und Landwirtschaft im Nebenerwerb
- 33 Hektar Forst zwischen 640 bis 900 Meter Seehöhe. 300 bis 400 Festmeter jährlicher Einschlag.
- Klimafitter Bestandesumbau von überwiegenden Fichtenbeständen hin zu Mischwäldern mit Fichten, Tannen, Lärchen, Douglasien und 16 Laubbaumarten
- Pferdeheuproduktion und Getreideanbau