Michael Windberger, Schladming: Alpiner Bio-Gemüsebau
Wenn ein studierter Filmproduzent als Quereinsteiger in der Landwirtschaft Fuß fassen will und das mit Bio-Gemüse in der alpinen Region, dann mag das so manchem vielleicht nicht mehr als ein zweifelndes Lächeln abverlangen. Der kennt jedoch Michael Windberger nicht! Denn was der Neo-Bauer mit Leidenschaft für die Landwirtschaft, Überzeugung von der Sache und fachlichem Know-how, das er unter anderem seiner Ausbildung zum Gemüse-Facharbeiter in Großwilfersdorf verdankt, auf die Beine gestellt hat, davor muss man den Hut ziehen! Sein „Garten am Berg“ in Schladming ist deshalb auch bereits weit über die Region hinaus in vieler Munde. Der innovative Landwirt, der 2021 sein erstes Betriebsjahr hatte, gilt mittlerweile als Pionier im alpinen Bio-Gemüsebau, dessen Wissen sehr gefragt ist: „Den Wissenstransfer möchte ich auch weiter ausbauen. Mir ist Bewusstseinsbildung nämlich ein ganz großes Anliegen,“ gibt Windberger Einblick in seine Zukunftspläne.
Ausgebaut wird im „Garten am Berg“ überhaupt einiges: „Ich habe mir zunächst einmal eine zwei Hektar große Pachtfläche in 960 Metern Seehöhe zugelegt, auf rund 3.000 Quadratmetern baue ich inzwischen 30 bis 40 Gemüsearten, insgesamt an die 120 Gemüsesorten, an. Mein Ziel ist es, nicht unbedingt größer zu werden, aber auf jeden Fall breiter im Angebot. Kartoffeln gibt es schon, Legehennen folgen demnächst, Getreide steht am Plan. Ich möchte den Lebensmittelbedarf meiner Kunden möglichst gut abdecken können.“ Diese wissen die regionale Qualität, die auf kurzen Transportwegen und in absoluter Frische zu ihnen kommt, mehr als zu schätzen. Die alpine Lage ist dabei übrigens eines der großen Qualitätsgeheimnisse. „Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, das insgesamt rauere Klima, die intensive Sonneneinstrahlung, all das sind Komponenten, die die Qualität fördern – der Geschmack ist intensiver, der Gehalt an Inhaltsstoffen, speziell der sekundären Pflanzenstoffe, ist höher, der Schädlingsdruck geringer“, betont der Vollerwerbsbauer. Vermarktet wird über Bio-Gemüsekisterl, Gastronomiebetriebe, Bioläden und am Bauernmarkt. Was die Saison nicht hergibt oder witterungsbedingt ausfällt, etwa durch Hagel, kompensiert der überzeugte Biobauer über einen Partnerbetrieb. Bleibt nur zu sagen: Die Saat ist aufgegangen!
- Zwei Hektar Pachtfläche auf 960 m Seehöhe
- Rund 3.000 m2 Gemüseanbaufläche
- 30 bis 40 Gemüsearten
- Bio-Kisterl,Gastro, Bauernläden, Bauernmarkt