Hirn: Das Landleben ist für mich ein Traumleben
Heidi Hirn ist eine Vollblutbäuerin. „Es gibt für mich nichts Schöneres als diesen Beruf und das Leben auf dem Land“, beteuert die engagierte Landwirtin und schwärmt auch während unseres Telefonats davon, wie herrlich die Wintersonne gerade die tiefverschneite Landschaft glitzern lässt. Um nichts in der Welt möchte sie den ganzen Tag über in geschlossenen Räumen arbeiten. Das war für sie schon sehr früh ganz klar und deshalb hat sie 2005 auch den Betrieb von ihren Eltern übernommen. Mit ihrem Partner Hermann bildet sie ein starkes Team, das in jeder Hinsicht innovative Wege geht: Er arbeitet vollzeitig außer Haus und unterstützt sie in der verbleibenden Zeit, wo es nur geht. Heidi schupft den Hof bravourös. Das heißt etwa, dass sie täglich 50 Milchkühe und rund 60 Stück Zuchtvieh betreut. Aber: „Seit wir 2011 einen neuen Stall gebaut haben, geht die Arbeit viel leichter von der Hand. Vor allem dank der modernen technischen Ausstattung. Die 20 Hektar Wald sind hingegen ganz das „Revier“ von Hermann Hopf.
Zu den 30 Hektar Grünland haben die beiden noch 12 Hektar Hutweide dazugepachtet. „Dort verbringt unser Jungvieh den Sommerurlaub“, lacht Heidi, der das Tierwohl und die enge Bindung an die Tiere ein ganz großes Anliegen sind. „Meine Tiere geben mir neben der Natur Kraft und Energie für meine Arbeit.“ Hilfe kommt zudem von ihrer Mutter und auch die Mädels Lena, 14, Hannah, 10, und Emma, 6, gehen immer gerne zur Hand. Sie sollen, das ist der Mama ganz wichtig, möglichst viel vom Landleben mitbekommen – ganz egal, was sie später einmal machen möchten.
Der Blick in die Zukunft stimmt Heidi Hirn durchaus zuversichtlich: „Uns steht zwar ein Baustellenjahr bevor, es wird unter anderem eine neue Maschinenhalle gebaut, aber wir haben den Luxus, diesbezüglich nicht unter Druck zu stehen.
Übrigens: Dass sie jetzt oft als Powerfrau vom Land und als Vorbild für junge Bäuerinnen genannt wird, freut Heidi Hirn durchaus: „Weil es hier oft falsche Vorstellungen gibt und viele glauben, dass das Bauernsein nur mit Arbeit verbunden ist. Es gibt aber auch viele Vorteile. Etwa, dass ich nicht pendeln muss, weil ich meinen Arbeitsplatz zuhause habe – und jetzt gerade in eine traumhafte Winterlandschaft hineinschauen kann.“
Betrieb und Zahlen
Heidi Hirn, Gai, 8793 Trofaiach
- Milchwirtschaft, Zuchtvieh-Vermarktung und Wald
- 50 Milchkühe, 60 Stück Zuchtvieh
- Insgesamt 50 Hektar Eigengrund, davon 30 Hektar Grünland und 20 Hektar Wald. 12 Hektar Almfläche wurden dazugepachtet.