Christa und Rudolf Kainz, Unterlamm: Schweinemast, Direktvermarktung, Ackerbau
Wenn sich zwei Menschen mit großer Leidenschaft für die Landwirtschaft, Fleiß und Innovationsgeist treffen, kann das nur zu einem guten Ergebnis führen. Ein Paradebeispiel dafür sind Christa und Rudolf Kainz – das Power-Paar aus Unterlamm schupft zwei Betriebe und zeigt, was man mit Begeisterung und Engagement aus Höfen machen kann. „Ich habe den Betrieb meiner Eltern 1993 übernommen, als jüngstes von neun Kindern, weil ich einfach immer schon Bäuerin werden wollte“, erzählt Christa, die mit Schweinemast und Direktvermarktung zwei starke Standbeine aufgebaut hat. „Das Brotbacken habe ich von meiner Mutter gelernt, erst war es Hobby, mittlerweile backe ich sechs Mal in der Woche, insgesamt an die 350 Kilo – beliefere den Handel, Gastronomie, Hotellerie, Bauernläden, wir haben einen Online-Shop und einen 24-Stunden-ab-Hof-Laden. Neben Brot gibt’s auch Käferbohnen und hausgemachte Nudeln.“
Im Stall stehen momentan 1.590 Mastschweine: „Wir sind ein konventioneller Betrieb und setzen seit Jahren auf eiweißreduzierte Fütterung, verwenden nur mehr sehr, sehr wenig Soja. Dafür viel Weizenkleie und eine spezielle Mineralstoff-Mischung. Das hat sich absolut bewährt und schlägt sich auf die Fleischqualität, aber auch die Ammoniakbelastung sehr positiv nieder,“ gibt der innovative Landwirt Einblick. Futter für die Tiere kommt auch von den eigenen Ackerflächen, für die Rudolf Kainz zuständig ist: „Wir haben insgesamt 175 Hektar, bauen da beispielsweise auf 85 Hektar Körnermais und auf 21 Hektar Getreide an.“ Großes Thema ist da übrigens auch der Erosions- und Bodenschutz: „Da treffen wir nicht nur auf unseren Hanglagen, sondern auch auf den ebenen Flächen entsprechende Vorkehrungen – heißt: Schlagteilung und Wechselwiesen auf den Hanglagen; dazu Mulchsaat auf allen Flächen. Also auch auf den ebenen.“ Auch wenn das Klima zunehmend ein Thema wird, die größte Herausforderung ist für das Bauern-Paar, das zwei Töchter und mittlerweile drei Enkerl hat, jedoch die Bürokratie: „Wir sind lieber in der Natur und bei den Tieren statt im Büro. Wir machen unsere Arbeit nämlich wirklich mit großer Freude – natürlich ist das Geld, das wir dafür bekommen wichtig, aber wir leben auf, wenn wir gute Lebensmittel produzieren können und die Leute uns das auch mit Lob und Anerkennung bestätigen.“
- Schweinemast, Direktvermarktung, Ackerbau
- 1.590 Mastschweine, sehr stark eiweißreduzierte Fütterung
- 175 Hektar Ackerfläche – Mais, Getreide, Sojabohne, Grünbrache – 22 Hektar Wiese
- Intensiver Erosionsschutz