Rinder und Schweine vor Hitze schützen
Unabhängig davon, ob Rinder im Stall oder auf der Weide gehalten werden, suchen sie beschattete oder kühlere Plätze auf. Erste Anzeichen sind eine leicht erhöhte Atemfrequenz (über 30 Atemzüge pro Minute), eine verminderte Futteraufnahme und erste Auswirkungen auf die Milchleistung. Steigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit weiter, kommt es zu einer erhöhten Speichelproduktion. Die Atemfrequenz ist deutlich erhöht (über 60 Atemzüge pro Minute). Die Tiere liegen kaum und stehen vermehrt in Gruppen zusammen. Die Futteraufnahme sinkt deutlich und die Wasseraufnahme steigt. In weiterer Folge ist ein deutlicher Leistungseinbruch (Milchmenge und Milchfett) erkennbar, Eutergesundheit und Fruchtbarkeit werden problematisch. Beginnen die Tiere zu pumpen und mit offenem Maul und heraushängender Zunge regelrecht zu hecheln ist absolut Gefahr im Verzug.
Gegenmaßnahmen
Werden die ersten Anzeichen von Hitzestress rechtzeitig erkannt, können Gegenmaßnahmen gesetzt werden. Hitzestress kann abgeschwächt werden. Als erste und wichtigste Maßnahme gilt es eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen.
Als nächstes muss die Luftwechselrate erhöht werden. Im Sommer soll eine Luftwechselrate von 60 Mal pro Stunde erreicht werden. Daher muss im Sommer alles geöffnet werden, was zu öffnen geht, um die natürliche Luftbewegung zu fördern. Zusätzlich ist der Einsatz von Ventilatoren absolut empfehlenswert. Sie sorgen für Abfuhr der verbrauchten Stallluft, ausreichend Zufuhr frischer Luft, Senkung der Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchte.
Ventilatoren
Bei der Installation von Ventilatoren ist zu beachten:
- Ziel ist es die größtmögliche Körperoberfläche anzublasen und zu kühlen.
- Positionierung schräg über den Liegeboxen.
- Ventilator nach vorne neigen, maximal um zehn Grad.
- Die Unterkante des Ventilators soll etwa 2,5 Meter über dem Boden sein.
- Der Ventilator muss frische und kühle Luft ansaugen und verbrauchte Luft aus dem Stall abtransportieren.
- Ventilator bereits ab einer Temperatur von 20 Grad Celsius einschalten.
- An Hitzetagen auch in den Abendstunden laufen lassen.

Schweine vor Hitze schützen
Ab zirka 25 Grad sinkt die Futteraufnahme bei Sauen und Mastschweinen. Als Faustzahl kann angenommen werden, dass ein Temperaturanstieg um einen Grad die tägliche Futteraufnahme um 100 Gramm reduziert. Damit wird durch Stoffwechsel- und Verdauungsvorgänge erzeugte Wärme reduziert. Mastschweine reagieren in der Folge mit geringeren Tageszunahmen. Säugende Sauen mobilisieren Körperreserven zur Sicherstellung der Milchbildung und magern verstärkt ab. Seit einigen Jahren wird Hitzestress auch mit einer durchlässigeren Darm-Blut-Schranke und folglich einer höheren Anfälligkeit gegenüber Krankheiten diskutiert. Die negativen Auswirkungen auf Leertage, Aborte und Anzahl lebend geborener Ferkel fallen laut Arbeitskreisauswertungen nicht mehr so hoch aus wie früher. Die Umrauscherrate ist aber sehr wohl noch betroffen – mit allen finanziellen Auswirkungen. Ein Umrauscher verursacht je nach Betriebsleistung Kosten von etwa 50 Euro.
Gegenmaßnahmen
Wichtig bei hohen Temperaturen ist, dass die Schweine aller Altersgruppen ausreichend Wasser bekommen. So kann Körperwärme über den Harn abgegeben werden. Der tägliche Wasserbedarf für säugende Sauen liegt bei etwa 40 und für tragende bei etwa 20 Litern pro Tag. Trogfluter oder Tränker mit einer Durchflussrate von zwei bis vier Litern pro Minute erfüllen diese Anforderung. Mit Messbecher und Stoppuhr sollte regelmäßig nachkontrolliert werden. Um die geringere Futteraufnahme zu kompensieren, kann die Nährstoffdichte beispielsweise mit Futterölen oder Eiweißträgern erhöht werden. Auch der Zusatz von synthetischen Aminosäuren oder die Verwendung hochwertiger Mineralstoffe erfüllen diesen Zweck. Soll die Verdauungswärme vermindert werden, kann in der Säugezeit statt auf bakteriell fermentierbare Rohfaser teilweise auf rohfaserreiche Lignocellulose zurückgegriffen werden. Dadurch wird in der Ration Platz frei, der mit nährstoffreichen Komponenten aufgefüllt werden kann. Wird die säugende Sau mindestens drei Mal täglich gefüttert, kann über kleinere Portionen die Futteraufnahme gesteigert werden. Die Fütterungszeiten sollten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Alternativ kann über einen Automaten eine Ad-libitum-Fütterung erfolgen. Erfahrungen zeigen, dass sich die Futtermenge steigert, wenn sich die Sau ihre Fresszeiten selbst aussucht.
Stress vermeiden
Zur Entlastung der Tiere sollten stressintensive Tätigkeiten wie Impfungen, Umstallen, Absetzen und Mastschweine kennzeichnen in kühlere Tageszeiten verlegt werden. Fliegen und Parasiten sollten weiter intensiv bekämpft werden. Das Belegmanagement sollte ohnehin ganzjährig optimal gestaltet sein.
Aktive Kühlung
Wenn über eine Kühlung eines Schweinestalls nachgedacht wird, sollten zwei wichtige Fragen beantwortet werden: Wurde die Lüftungsanlage für den Sommer richtig eingestellt und welche Maßnahmen wurden getroffen, damit die Hitze gar nicht erst in den Stall gelangt? Mit sehr einfachen Lösungen, wie dem Vorhängen von Netzen vor Wand- oder Fensterflächen, Jalousien oder langfristig mit dem Pflanzen von Sträuchern und Bäumen, kann man das Stallgebäude vor einer zusätzlichen Erwärmung schützen.
Schon kleine Maßnahmen, wie das Versprühen von Wasser im Ansaugbereich der Luft, vor dem Stall oder im Zentralgang sowie das Kühlen mit einem Cool Pad führen zu einem Kühleffekt von bis zu fünf Grad Celsius und haben den Vorteil, dass weniger Feuchtigkeit ins Abteil getragen wird. Als wirksam erwiesen hat sich die Verdunstungskühlung zum Beispiel durch Hochdrucksprühkühlung im Abferkel-, Deck- und Wartebereich sowie in den Maststallungen. Bei Vernebelung im Abteil mit Nieder-, Mittel- oder Hochdruckanlagen, sollte auf jeden Fall ein Feuchtesensor zum Einsatz kommen, um schwüle Luft rechtzeitig zu erkennen. Bei Niederdruckanlagen gibt es die Möglichkeit einer Kombidüse, zum Kühlen und Einweichen. Sind diese Anlagen jedoch schlecht eingestellt (Boden und Schweine werden nass) werden die Tiere krank und es entsteht ein Tropenklima. Mit Mittel- und Hochdruckanlagen wird durch feinste Vernebelung ein Kühleffektvon bis zu acht Grad erreicht. Bei erhöhtem Gehalt an Eisen, Mangan oder Kalk im Wasser sind jedoch entsprechende Filteranlagen vorzuschalten, damit die feinen Düsen nicht verstopfen.
Eine Alternative ist das „Cool Pad“ – wabenförmige Zellulose- oder Kunststoffwände, die mit kaltem Wasser berieselt werden und durch die Zuluft in den Stall strömt. Der Kühleffekt kann bis zu fünf Grad Celsius betragen. Allerdings muss die Anlage regelmäßig gereinigt werden, da sich sonst Keime und Pilzsporen in den Stall gelangen. Die Kosten für dieses System hängen von der zu kühlenden Luftmenge ab. Soll nur die Zuluft für die Abferkelabteile gekühlt werden, ist diese Variante günstiger als die Hochdruckkühlung. Wird der gesamte Zuchtsauenbereich inklusive der Ferkelaufzucht gekühlt, ist es teurer. Beide Systeme lassen sich in eine bestehende Stallanlage nachrüsten.
Schon kleine Maßnahmen, wie das Versprühen von Wasser im Ansaugbereich der Luft, vor dem Stall oder im Zentralgang sowie das Kühlen mit einem Cool Pad führen zu einem Kühleffekt von bis zu fünf Grad Celsius und haben den Vorteil, dass weniger Feuchtigkeit ins Abteil getragen wird. Als wirksam erwiesen hat sich die Verdunstungskühlung zum Beispiel durch Hochdrucksprühkühlung im Abferkel-, Deck- und Wartebereich sowie in den Maststallungen. Bei Vernebelung im Abteil mit Nieder-, Mittel- oder Hochdruckanlagen, sollte auf jeden Fall ein Feuchtesensor zum Einsatz kommen, um schwüle Luft rechtzeitig zu erkennen. Bei Niederdruckanlagen gibt es die Möglichkeit einer Kombidüse, zum Kühlen und Einweichen. Sind diese Anlagen jedoch schlecht eingestellt (Boden und Schweine werden nass) werden die Tiere krank und es entsteht ein Tropenklima. Mit Mittel- und Hochdruckanlagen wird durch feinste Vernebelung ein Kühleffektvon bis zu acht Grad erreicht. Bei erhöhtem Gehalt an Eisen, Mangan oder Kalk im Wasser sind jedoch entsprechende Filteranlagen vorzuschalten, damit die feinen Düsen nicht verstopfen.
Eine Alternative ist das „Cool Pad“ – wabenförmige Zellulose- oder Kunststoffwände, die mit kaltem Wasser berieselt werden und durch die Zuluft in den Stall strömt. Der Kühleffekt kann bis zu fünf Grad Celsius betragen. Allerdings muss die Anlage regelmäßig gereinigt werden, da sich sonst Keime und Pilzsporen in den Stall gelangen. Die Kosten für dieses System hängen von der zu kühlenden Luftmenge ab. Soll nur die Zuluft für die Abferkelabteile gekühlt werden, ist diese Variante günstiger als die Hochdruckkühlung. Wird der gesamte Zuchtsauenbereich inklusive der Ferkelaufzucht gekühlt, ist es teurer. Beide Systeme lassen sich in eine bestehende Stallanlage nachrüsten.