Kalb rosé Mast - eine attraktive Einkommensquelle
Das Qualitätskalbfleisch-Programm “Kalb rosé Austria“ mit dem AMA-Gütesiegel ist die Antwort auf mehrere Herausforderungen in der Tierhaltung. Zusätzliche Wertschöpfung und Einkommensmöglichkeit für bäuerliche Betriebe, Reduktion von Lebendtiertransporten ins Ausland sowie verringerte Importe von Kalbfleisch nach Österreich. Die Erzeugung von Qualitätskalbfleisch mit nachvollziehbarer Herkunft unter dem AMA-Gütesiegel und neue Absatzmöglichkeiten für männliche Milchrassekälber sind Ziele des “Kalb rosé“-Programms.
Was ist Kalb Rosé?
“Kalb Rosé“ ist ein AMA-Gütesiegel Qualitätskalbfleisch-Programm, welches von der Arbeitsgemeinschaft Rind initiiert wurde. Die Produktionsweise erfolgt gemäß den Kriterien der AMA-Gütesiegel-Richtlinie. Das Fleisch stammt von sechs bis maximal acht Monate alten Kälbern, vornehmlich von männlichen Milchrasse-Kälbern. Es ist rosa, weil die Kälber nach einer ausgeklügelten Futtermixtur mit Maissilage, Kraftfutter und Raufutter wie Stroh gefüttert werden. Die spezielle Fleischqualität, die zwischen Vollmilchkalb und Jungrind einzuordnen ist, bietet kulinarisches und wirtschaftliches Potenzial.
Für wen ist die Kalb rosé Produktion interessant?
Neben spezialisierten Mastbetrieben, kann die Kalb rosé Produktion auch für Milchbauern eine interessante Möglichkeit sein, um eine höhere Wertschöpfung für die Tiere zu erzielen. Die Kälber verbleiben eine längere Aufzuchtphase (bis zu 8 Lebensmonat) am Hof.
Die Kalb rosé Mast ist auch für Bäuerinnen und Bauern attraktiv, die bestehende Stallungen nutzen möchten und mit der Flächenausstattung (landwirtschaftliche Nutzfläche) begrenzt sind.
Beispiel: Verbrauch Grundfutter Silomais je aufgezogenem Rosé Kalb ca. 700 - 900 kg (Vergleich Maststier ca. 7.000 kg Silomaisbedarf)
Die Kalb rosé Mast ist auch für Bäuerinnen und Bauern attraktiv, die bestehende Stallungen nutzen möchten und mit der Flächenausstattung (landwirtschaftliche Nutzfläche) begrenzt sind.
Beispiel: Verbrauch Grundfutter Silomais je aufgezogenem Rosé Kalb ca. 700 - 900 kg (Vergleich Maststier ca. 7.000 kg Silomaisbedarf)
Was sind die Produktionsziele?
Die Produktionsziele für das Qualitätskalbfleisch-Programm “Kalb Rosé“ sind neben einer spezialisierten Fütterung (Verzicht auf Grassilage; Maissilage Stroh als Strukturfutter und Kraftfutter sind die Hauptkomponenten einer intensiven Ration nach der Tränkephase), unter anderem ein Schlachtgewicht von mind. 160 kg (rund 290 - 320 kg Lebendgewicht), einem Schlachtalter von knapp 8 Monaten (ein höheres Schlachtalter ist nicht möglich), Handelsklasse E,U,R,O, Fettklasse 2 - 3, sowie einer Fleischfarbe im Bereich von 3 - 6. Eine entsprechende Gruppengröße ist von Vorteil, aber auch kleinere Gruppen werden bei den festgelegten Vermarktungstagen gerne übernommen.
Wichtige Produktionsgrundlagen:
1. Kälberaufzucht/Einstallen:
2. Tränkephase :
3. Aufzuchtphase:
Stallklima und Haltungsbedingungen:
- einheitliche und vitale Partien
- intensive Tierbetreuung und -beobachtung
- Grippeschutzimpfung (in Abstimmung mit dem TGD-Tierarzt; zumind. eine Impfung wird empfohlen)
2. Tränkephase :
- qualitativ hochwertiger Milchaustauscher 3.
3. Aufzuchtphase:
- Maissilage, Kraftfutter und Stroh (keine Grassilage)
Stallklima und Haltungsbedingungen:
- Rein-Raus Verfahren
- Helle, luftige Ställe mit hoher Luftwechselrate Trockene, weiche Liegeflächen
Rechnet sich Kalb rosé?
Aktueller Kalkulationsansatz für die Produktion:
Von Seiten der ARGE Rind ist mit dem Abnehmer aktuell eine Absatz- und Preisgarantie gegeben.
- durchschnittlicher Kälbereinkaufspreis: 130 -160 Euro,- exkl. UST
- durchschnittliche Mastdauer: ca. 220 Tage
- angestrebtes Schlachtgewicht kalt: 160 kg
- derzeitiger Verkaufspreis: 5,0 - 5,50 Euro netto/kg Schlachtgewicht kalt (je nach Qualität)
Von Seiten der ARGE Rind ist mit dem Abnehmer aktuell eine Absatz- und Preisgarantie gegeben.
Wie kann ich in das Qualitätskalbfleisch-Programm “Kalb rosé“ einsteigen?
Der erste Schritt ist die Kontaktaufnahme mit den Erzeugergemeinschaften der ARGE Rind, die Partner beim Bezug der Kälber sind und die Abholung der schlachtfertigen Tiere organisieren. Mitarbeiter der Erzeugergemeinschaften besprechen mit interessierten Bäuerinnen und Bauern die Produktionsrichtlinien. Die AMA-Gütesiegel-Richtlinien und Anträge sind unter www.amainfo.at abrufbar. Die Einsteiger stimmen in weiterer Folge den Bezug der Kälber mit der Erzeugergemeinschaft ab, planen die Fütterung und die Haltung der Tiere und vereinbaren die Abholtermine der fertigen Kälber.
Anfragen bitte an die regionale Rindererzeugergemeinschaft oder per E-Mail: arge@rinderboerse.at.
Anfragen bitte an die regionale Rindererzeugergemeinschaft oder per E-Mail: arge@rinderboerse.at.
Kalb rosé als Schwerpunkt im neuen LFI Bildungsprojekt “Tiergesundheit und Tierhaltung“
Im neuen LFI Bildungsprojekt “Tiergesundheit und Tierhaltung“ wird in den nächsten Monaten ein Schwerpunkt “Kalb rosé“ gesetzt. Neben einer “Kalb rosé“ Umfrage, um den Bedarf an Bildungs- und Beratungsangebote zu erheben, werden Broschüren zu den Themen Produktionsgrundlagen und Gesundheitsmanagement entwickelt und Multiplikatoren geschult. Ziel des Projektes ist, grundlegendes Wissen für die Produktionssparte “Kalb rosé“ bei Bäuerinnen und Bauern und bei Multiplikator:innen aufzubauen.