Schwere Unwetter mit katastrophalen Folgen
Sintflutartige Niederschläge, Überschwemmungen und Sturzfluten, schwere Hagelschläge und Regen ohne Ende. Von vergangenem Freitag bis Sonntag wüteten schwere Unwetter in den Bezirken Leibnitz, Deutschlandsberg, Murtal, Graz-Umgebung, Weiz und Hartberg-Fürstenfeld. „Neben großen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen wurden auch landwirtschaftliche Gebäude, Wege und Brücken in Mitleidenschaft gezogen sowie Zäune und Schotterungen im Hofbereich weggerissen“, berichtet Herbert Lebitsch, Kammerobmann des Bezirks Hartberg-Fürstenfeld, der als ein Hotspot und Katastrophengebiet ausgewiesen wurde. Besonders tragisch dabei ist, dass tausende Puten zweier Betriebe knapp vor dem Verkauf den Fluten zum Opfer gefallen sind. In einem anderen Stall konnten Pferde noch rechtzeitig evakuiert werden. „Innerhalb von Minuten wurden Bäche zu reißenden Flüssen. In einer Stunde goss es teils mehr als 120 Liter pro Quadratmeter vom Himmel“, sagt Lebitsch, der in den vergangenen Tagen nahezu Tag und Nacht für die Bäuerinnen und Bauern im Bezirk im Einsatz war.
Schwierige Grünlandernte
Der anhaltende Regen hat bisher auch im steirischen Grünlandgebiet schlimme Spuren hinterlassen. Experte Wolfgang Angeringer vom Grünlandkompetenzzentrum der Landwirtschaftskammer blendet zurück: „Das letzte gute Erntefenster für die Mahd war zu Pfingsten. Und das konnten nur wenige Betriebe in Gunstlagen nutzen, mit dem Nachteil einer niedrigeren Ernte.“ Mit den problematischen Folgen, dass im Berggebiet vielerorts der erste Schnitt noch nicht eingebracht werden konnte. Vor allem die Heubauern auf Hanglagen haben aktuell keine Erntemöglichkeit, der Aufwuchs lagert, die Futterqualität sinkt.
Schlechtes Ackerbaujahr
„Von einem der schlimmsten Jahre für den steirischen Ackerbau, insbesondere für Mais und Soja auf schweren Böden“, spricht auch Experte Karl Mayer. Durch die Nässe leiden die Pflanzen an Luftmangel, es gibt so gut wie kein Wurzelwachstum und die Nährstoffe können nicht mehr aufgenommen werden, die Pflanzen wachsen nicht mehr. Ausgenommen davon sind Gebiete mit leichten, sandigen Böden. Getreide dürfte die Kurve einigermaßen gekratzt haben, so der Ackerbauexperte, „sofern es bei guter Kulturführung stehen geblieben ist“.
Sozialversicherung hilft
„Sehr wichtig ist, die im Mehrfachantrag beantragten Direktzahlungen und Prämien abzusichern“, so Kammerpräsident Franz Titschenbacher, der mit den von Unwettern betroffenen Bäuerinnen und Bauern mitfühlt. Bei diesbezüglichen Fragen und für die „Höhere Gewalt“-Meldung helfen die Bezirkskammern weiter. Wie im Vorjahr hilft auch die Sozialversicherung der Selbständigen. „Eine Soforthilfe von 800 Euro bei Schäden durch Naturkatastrophen kann unkompliziert beantragt werden“, betont Vizepräsidentin Maria Pein. Für nicht versicherbare Schäden hilft das Land Steiermark aus Mitteln des Katastrophenfonds. Die Hagelversicherung bemüht sich ebenfalls um rasche Auszahlung der gemeldeten Schäden.
Günstig für Wald
Extrem gut hingegen tut der Regen dem steirischen Wald. „Die Wasserversorgung ist optimal. Die Bäume fruktifizieren und stecken durch die gute Wasserversorgung ihre Kraft voll in die Zapfenbildung“, sagt Forstchef Stefan Zwettler. Auch dem Borkenkäfer hat der Regen das Handwerk gelegt. Teils sind Borkenkäferbruten sogar verpilzt.
Schwierige Grünlandernte
Der anhaltende Regen hat bisher auch im steirischen Grünlandgebiet schlimme Spuren hinterlassen. Experte Wolfgang Angeringer vom Grünlandkompetenzzentrum der Landwirtschaftskammer blendet zurück: „Das letzte gute Erntefenster für die Mahd war zu Pfingsten. Und das konnten nur wenige Betriebe in Gunstlagen nutzen, mit dem Nachteil einer niedrigeren Ernte.“ Mit den problematischen Folgen, dass im Berggebiet vielerorts der erste Schnitt noch nicht eingebracht werden konnte. Vor allem die Heubauern auf Hanglagen haben aktuell keine Erntemöglichkeit, der Aufwuchs lagert, die Futterqualität sinkt.
Schlechtes Ackerbaujahr
„Von einem der schlimmsten Jahre für den steirischen Ackerbau, insbesondere für Mais und Soja auf schweren Böden“, spricht auch Experte Karl Mayer. Durch die Nässe leiden die Pflanzen an Luftmangel, es gibt so gut wie kein Wurzelwachstum und die Nährstoffe können nicht mehr aufgenommen werden, die Pflanzen wachsen nicht mehr. Ausgenommen davon sind Gebiete mit leichten, sandigen Böden. Getreide dürfte die Kurve einigermaßen gekratzt haben, so der Ackerbauexperte, „sofern es bei guter Kulturführung stehen geblieben ist“.
Sozialversicherung hilft
„Sehr wichtig ist, die im Mehrfachantrag beantragten Direktzahlungen und Prämien abzusichern“, so Kammerpräsident Franz Titschenbacher, der mit den von Unwettern betroffenen Bäuerinnen und Bauern mitfühlt. Bei diesbezüglichen Fragen und für die „Höhere Gewalt“-Meldung helfen die Bezirkskammern weiter. Wie im Vorjahr hilft auch die Sozialversicherung der Selbständigen. „Eine Soforthilfe von 800 Euro bei Schäden durch Naturkatastrophen kann unkompliziert beantragt werden“, betont Vizepräsidentin Maria Pein. Für nicht versicherbare Schäden hilft das Land Steiermark aus Mitteln des Katastrophenfonds. Die Hagelversicherung bemüht sich ebenfalls um rasche Auszahlung der gemeldeten Schäden.
Günstig für Wald
Extrem gut hingegen tut der Regen dem steirischen Wald. „Die Wasserversorgung ist optimal. Die Bäume fruktifizieren und stecken durch die gute Wasserversorgung ihre Kraft voll in die Zapfenbildung“, sagt Forstchef Stefan Zwettler. Auch dem Borkenkäfer hat der Regen das Handwerk gelegt. Teils sind Borkenkäferbruten sogar verpilzt.
Hochwasser: Sozialversicherung hilft mit 800 Euro
Unvorhergesehene Naturkatastrophen können verheerende Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben. „Von Hochwasser betroffene Bauernfamilien unterstützt die Sozialversicherung der Selbständigen wie auch im Vorjahr mit 800 Euro“, sagt Vizepräsidentin Maria Pein. Die Antragstellung für den Zuschuss aus dem SVS-Unterstützungsfonds ist unkompliziert. Ein spezielles Antragsformular steht online zur Verfügung, welches ausgefüllt und eingereicht werden kann. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Schaden an Betriebsgebäuden, Maschinen oder sonstigen der land- und forstwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit zugehörigen Gütern aufgetreten sein muss und der Schaden die Mindesthöhe von 800 Euro erreicht. Das Vorliegen dieser Voraussetzungen muss vom Wohnsitzgemeindeamt am Antragsformular bestätigt werden. Antragsberechtigt sind alle in der SVS Pensionsversicherten. Das Formular kann von der Homepage der SVS (svs.at) in der Sektion „Formulare & Anträge“ unter der Bezeichnung „Hochwasser-Antrag auf Zuschuss aus dem SVS-Unterstützungsfonds“ heruntergeladen oder direkt unter www.svs.at/zuschusshochwasser abgerufen werden. Der ausgefüllte Antrag ist sodann entweder persönlich bei den SVS-Beratungstagen einzubringen beziehungsweise postalisch oder per E-Mail (gs@svs.at) an die SVS zu übermitteln.
Hilfe aus dem Katastrophenfonds
Das Land Steiermark leistet aus dem Katastrophenfonds Entschädigungen für privates Eigentum, das im Rahmen von Unwettern beschädigt oder vernichtet wurde. Betroffene können sich an ihre Wohnsitzgemeinde wenden und einen sogenannten „Privatschadensausweis“ einbringen oder dies per e-Government von zuhause aus erledigen. Umfasst sind Schäden an Gebäuden und Inventar, Ernte, Flur, Vieh und Wald, privaten Straßen und Forstwegen sowie Schäden durch Erdrutsche. Zu beachten ist:
- Vor den Aufräumarbeiten ist eine selbstständige fotografische Dokumentation/Beweissicherung anzufertigen.
- Schäden an Gebäuden, baulichen Anlagen, Inventar müssen innerhalb von zwei Monaten ab Eintritt des Schadens gemeldet werden.
- Alle anderen Schäden müssen innerhalb von sechs Monaten ab Eintritt des Schadens gemeldet werden.
- Der Katastrophenfonds wirkt subsidiär. Das heißt, Mittel aus dem Katastrophenfonds können für Schäden anteilig gewährt werden, deren Kosten nicht von Versicherungen übernommen werden. Informationen zum Katastrophenfonds finden sich im Internet unter www.agrar.steiermark.at.
- Das Antragsformular ist unter bit.ly/unwetter-privatschadensausweis abrufbar. Über weitere Unterstützungsmöglichkeiten wird derzeit intensiv beraten.
- „Als Landesregierung ist es uns wichtig, betroffene Steirerinnen und Steirer so gut es geht zu unterstützen. Das tun wir über den Katastrophenfonds und arbeiten aktuell auch noch an Soforthilfemaßnahmen“, so LH Christopher Drexler, LH-Stv. Anton Lang und Landesrätin Simone Schmiedtbauer.
Äcker: Was jetzt getan werden kann
Der anhaltende Regen hat besonders schwere Böden in Gebieten mit überdurchschnittlich hohen Niederschlägen an die Grenzen der Wasserverdaulichkeit gebracht. Die Böden leiden an Luftmangel – die Wurzeln wachsen nicht, weil Luft für Mineralisierungen und den Stoffwechsel fehlt. Die Pflanzen zeigen Mängel an fast allen Nährstoffen, weil die Aufnahme vor allem Mangan begünstigt und andere wichtige Nährstoffe blockiert. Es kommt zu einer „Mangantoxizität“. Weil diese Schäden bei Mais im wichtigen Stadium der Kolbenbildung stattfinden, sind Schäden leider nicht mehr zu vermeiden.
Blattdüngung
Nichtsdestotrotz sollten die Hände nicht in den Schoß gelegt, sondern durch Blattdüngungen versucht werden den Schaden zu reduzieren. Für Mais und Soja ist eine Blattdüngung mit zehn Kilo Bittersalz oder epsoTop (Magnesiumsulfat) plus drei bis vier Liter Wuxal P-Profi oder ein Produkt mit ähnlicher Zusammensetzung plus ein Liter Zinkchelat oder 1,2 Liter Agro Hi Amino Ultra Zink mit 200 Liter Wasser pro Hektar empfehlenswert. Die Ausbringung kann in sieben bis zehn Tagen wiederholt werden. Obwohl es keine exakten Versuche gibt, wird eine Blattdüngung empfohlen, sobald die Fläche befahrbar ist. Diese Blattdüngung zielt darauf ab die SOD (Superoxid-Dismutase) zu fördern, um Stress schneller abzubauen. Sollten die wasserrechtlich erlaubten Stickstoff-Düngermengen nicht ausgeschöpft sein, wäre eine weitere mineralische Stickstoffdüngung bis zum Erreichen dieser Grenzen noch möglich. Diese wirkt aber nur, wenn die Wurzel wieder funktionsfähig ist.
Neuanlage?
Vorausgesetzt die Böden lassen eine Bearbeitung zu, ist für Soja eine Aussaat bis Ende Juni und für Mais bis 20. Juni möglich. Bei günstigem Wetter sind Sojaerträge bis 3,5 Tonnen und bei Mais von acht Tonnen trockene Körnerware je Hektar möglich. Wobei Soja zuverlässigere Erträge liefert als Mais. Der Grund: Soja hat eine sehr kurze Vegetationszeit und ist nicht wie Mais aufgrund der späten Blüte der Gefahr ausgesetzt, dass es zu Narbenfraßschäden durch den Maiswurzelbohrer kommt. Versuche mit frühreiferen Hirsesorten, die eine Ausreife erzielten, haben leider keine hohen Erträge abgeworfen.
Höhere Saatstärken
Für eine Neuanlage kommen frühreifere Sorten in Frage – 000-Sorten bei Sojabohne und Reifezahlen von FAO 250 bis 320 bei Mais. Um die Erträge zu optimieren, sollten bei Sojabohne 60 bis 70 Pflanzen je Quadratmeter aufgehen. Über 80 Pflanzen je Quadratmeter sollten nicht gewählt werden, da damit die unteren Hülsenanlagen zu stark beschattet werden und die Pflanze zu sehr ins Längenwachstum investiert. Die Folge wären geringere Hülsenansätze und erhöhte Lagergefahr. Bei Mais sollten zwischen 85.000 und 90.000 Körner je Hektar ausgelegt werden. Die Ablagetiefe kann, aufgrund der höheren Bodentemperaturen durchaus bei vier Zentimeter bei Sojabohne und sechs Zentimeter bei Mais vorgenommen werden.
Anfang Juli nur Soja
Mit jedem Anbautag, der sich Richtung Juli verzögert, nimmt die Ertragschance für Soja deutlich ab. In der ersten Juliwoche sind in der Regel nur noch 2,5 Tonnen oder gar weniger möglich. Mais wird im Juli für eine Körnermaisernte nicht mehr möglich sein. Bestenfalls kann eine Silomaisernte in den Gunstlagen mit sehr großem Ertragsrisiko möglich sein, ist aber nicht mehr empfehlenswert.
Blattdüngung
Nichtsdestotrotz sollten die Hände nicht in den Schoß gelegt, sondern durch Blattdüngungen versucht werden den Schaden zu reduzieren. Für Mais und Soja ist eine Blattdüngung mit zehn Kilo Bittersalz oder epsoTop (Magnesiumsulfat) plus drei bis vier Liter Wuxal P-Profi oder ein Produkt mit ähnlicher Zusammensetzung plus ein Liter Zinkchelat oder 1,2 Liter Agro Hi Amino Ultra Zink mit 200 Liter Wasser pro Hektar empfehlenswert. Die Ausbringung kann in sieben bis zehn Tagen wiederholt werden. Obwohl es keine exakten Versuche gibt, wird eine Blattdüngung empfohlen, sobald die Fläche befahrbar ist. Diese Blattdüngung zielt darauf ab die SOD (Superoxid-Dismutase) zu fördern, um Stress schneller abzubauen. Sollten die wasserrechtlich erlaubten Stickstoff-Düngermengen nicht ausgeschöpft sein, wäre eine weitere mineralische Stickstoffdüngung bis zum Erreichen dieser Grenzen noch möglich. Diese wirkt aber nur, wenn die Wurzel wieder funktionsfähig ist.
Neuanlage?
Vorausgesetzt die Böden lassen eine Bearbeitung zu, ist für Soja eine Aussaat bis Ende Juni und für Mais bis 20. Juni möglich. Bei günstigem Wetter sind Sojaerträge bis 3,5 Tonnen und bei Mais von acht Tonnen trockene Körnerware je Hektar möglich. Wobei Soja zuverlässigere Erträge liefert als Mais. Der Grund: Soja hat eine sehr kurze Vegetationszeit und ist nicht wie Mais aufgrund der späten Blüte der Gefahr ausgesetzt, dass es zu Narbenfraßschäden durch den Maiswurzelbohrer kommt. Versuche mit frühreiferen Hirsesorten, die eine Ausreife erzielten, haben leider keine hohen Erträge abgeworfen.
Höhere Saatstärken
Für eine Neuanlage kommen frühreifere Sorten in Frage – 000-Sorten bei Sojabohne und Reifezahlen von FAO 250 bis 320 bei Mais. Um die Erträge zu optimieren, sollten bei Sojabohne 60 bis 70 Pflanzen je Quadratmeter aufgehen. Über 80 Pflanzen je Quadratmeter sollten nicht gewählt werden, da damit die unteren Hülsenanlagen zu stark beschattet werden und die Pflanze zu sehr ins Längenwachstum investiert. Die Folge wären geringere Hülsenansätze und erhöhte Lagergefahr. Bei Mais sollten zwischen 85.000 und 90.000 Körner je Hektar ausgelegt werden. Die Ablagetiefe kann, aufgrund der höheren Bodentemperaturen durchaus bei vier Zentimeter bei Sojabohne und sechs Zentimeter bei Mais vorgenommen werden.
Anfang Juli nur Soja
Mit jedem Anbautag, der sich Richtung Juli verzögert, nimmt die Ertragschance für Soja deutlich ab. In der ersten Juliwoche sind in der Regel nur noch 2,5 Tonnen oder gar weniger möglich. Mais wird im Juli für eine Körnermaisernte nicht mehr möglich sein. Bestenfalls kann eine Silomaisernte in den Gunstlagen mit sehr großem Ertragsrisiko möglich sein, ist aber nicht mehr empfehlenswert.
Ölkürbis ist robust und kompensiert teilweise Schäden
Der steirische Ölkürbis ist eine relativ robuste Pflanze. Daher ist diese Ackerkultur auch in der Lage witterungsbedingte Schäden teilweise zu kompensieren. Bisherige Erfahrungswerte zeigen, dass bei Hagel und Nässe die Pflanzen wiederum austreiben und durchaus mit einer Ernte zu rechnen ist. Allerdings liegen die Erträge folglich – je nach Schwere des Hagels – unter dem jährlichen Durchschnittsertrag. Ob ein Neuanbau wirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine nicht einfache Entscheidung, zumal zusätzliche Kosten entstehen.
Futterernte ist heuer äußerst herausfordernd
Die sehr feuchte Witterung von Mai bis Mitte Juni führt zu großen Problemen bei der Futterernte. Im Berggebiet stehen besonders bei Heubetrieben, auf Steilflächen und in feuchten Auböden noch viele erste Aufwüchse. Je weiter die Entwicklung der Pflanzen Richtung Blüte und Reife voranschreitet, umso weniger Energie und Eiweiß wird gebildet. Aufgrund der fehlenden Sonnenscheindauer und wassergesättigten Böden haben die Pflanzen Einschränkungen beim Stoffwechsel – das trifft aktuell auch die früh gemähten zweiten Aufwüchse. Die Erntemenge (Masse) ist hingegen aufgrund des guten Wasserangebotes (grundsätzlich gut für Grünland) fast überall hoch. Aufgrund der derzeitigen Situation bleibt daher oft nur mehr die Schadensminimierung beziehungsweise müssen Kompromisse eingegangen werden. Besonders die gedüngten Zwei- bis Dreischnittwiesen in Hang- oder wassergesättigten Muldenlagen trifft die nasse Situation hart. Aus der Erfahrung der vergangenen feuchten Jahre (auch 2018 konnten einige Heuwiesen erst Mitte Juni zum ersten Schnitt gemäht werden) können folgende Maßnahmen empfohlen werden.
Leutschacher Hopfen hat es sehr arg erwischt
„So ein schweres Hagelunwetter hat selbst die ältere Generation in Leutschach noch nie erlebt“, ist Hopfenbauer Richard Stelzl und Sprecher der steirischen Hopfenproduzenten tief betroffen. Von den 108 Hektar in Leutschach angebautem Hopfen sind nur drei bis vier Hektar nicht betroffen. Und 80 Hektar haben ein 80- bis 100-prozentigen Schaden davongetragen. Das Schadensausmaß wird, so Stelzl, mit 800.000 Euro beziffert. Ob die Pflanzen neu austreiben werden? Stelzl ist skeptisch und enttäuscht: „Wir müssen abwarten, aber die Hoffnung stirbt zum Schluss. Wahrscheinlich haben wir ein ganzes Jahr umsonst gearbeitet.“ Von den Hopfenbauern sind etwa 80 Prozent gegen Hagel versichert, sodass der Schaden etwas abgemildert wird. Insgesamt haben laut Österreichischer Hagelversicherung die Unwetter von 7. bis 9. Juni in den Bezirken Leibnitz, Deutschlandsberg, Murtal, Graz/Umgebung, Weiz und Hartberg-Fürstenfeld Schäden durch Hagel und Überschwemmung in der Höhe von rund 4,4 Millionen Euro angerichtet. Betroffen sind in erster Linie Ackerkulturen, Gemüse, Wein, Kartoffel und Grünland.