Ohne Bodenbedeckung kein Schutz
Bodenbedeckung ist das A & O. Gerade bei den spät schließenden Kulturen, wie Mais & Soja, schafft die Direkt- oder Mulchsaat zur Vermeidung von Erosionen Abhilfe. Dabei gilt es, alles daran zu setzen, dass nach der Saat möglichst viel Mulchmaterial an der Oberfläche bleibt. Nur mit moderner Mulchsaatttechnik mit Scheibenscharen kann unter diesen Umständen störungsfrei Mais & Soja gesät werden.
Ziel sind mindesten 30% Bodendeckung
Eine zumindest 30%ige Bodenbedeckung nach der Saat bietet einen guten Schutz, mehr Bodenbedeckung einen noch höheren. Sie lässt sich nur erreichen, wenn die Zwischenfrucht gut entwickelt in den Winter geht und wenn der Boden im Frühjahr nicht intensiv bearbeitet wird. Eine optimal durchgeführte Mulchsaat (seichte Bodenbearbeitung, wenige Überfahrten, geringe Drehzahl, hohe Bodenbedeckung, trockene Bodenverhältnisse) - ohne Zerstörung der senkrechten Bodenporen - erzielt den geringsten Bodenabtrag und schützt somit auch unsere Oberflächengewässer. Je tiefer gelockert wird, desto höher ist der Bodenabtrag, wenn es zu einem Oberflächenabfluss kommt.
Beregnungsversuche geben Aufschluss
Mittels Beregnungsversuchen, die im Zuge des Interreg IV A Projektes "Gewässer-Zukunft“ im Jahr 2012 vom BAW im Innviertel (Antiesen) durchgeführt wurden, wurden verschiedene Mais-Anbauvarianten auf ihren Bodenabtrag getestet.
Jede Bearbeitungsvariante wurde auf einer 10 m² großen, 8% geneigten Parzelle mit drei Wiederholungen beregnet. Dabei wurde Oberflächenabfluss und mittransportierter Oberboden aufgefangen und gewogen, der Bodenabtrag wurde anschließend im Labor ermittelt.
Anbauvarianten beim Beregnungsversuch:
- CT - Konventionelle Pflugbearbeitung, 1x Kreiselegge
- K+MS - Kombinierte Mulchsaattechnik, 1 Überfahrt
- MS-FS - Mulchsaat mit aufgelockerten Fahrspuren in Fallrichtung
- MS+FS - Mulchsaat mit Fahrspuren in Fallrichtung
Die kombinierte Anbautechnik mit nur einer Überfahrt (K+MS) ergab die geringsten Bodenverluste während der Beregnung. Die Mulchsaatvariante mit aufgelockerten Fahrspuren (MS-FS) erzielte ebenfalls nur geringe Bodenabtragsraten. Bei der Mulchsaatvariante mit Fahrspuren (MS+FS) hingegen wurde der höchste Bodenabtrag gemessen (Fahrspuren bilden bevorzugte Abflussbahnen.)
Die geringfügig niedrigeren Abtragsraten bei der Variante CT (Pflug, 25 cm Tiefe) im Vergleich zur Variante MS+FS ergaben sich aufgrund der tieferen Bodenbearbeitung, wodurch sich höhere Infiltrationsraten ergaben.
Fazit:
Die Beregnungsversuche zeigten, dass sich der Anbau einer Winterbegrünung und der Verzicht auf eine wendende Bodenbearbeitung im Frühjahr positiv auswirken.
Beachtet werden muss die richtige Wahl der Zwischenfrucht (abfrostend, artenreiche Mischungen bevorzugen) und des Anbautermins im Sommer, um eine ausreichende Bodenbedeckung nach dem Anbau der Hauptkultur im Frühjahr zu gewährleisten.
Es geht darum den Boden möglichst schonend zu bearbeiten. Nach dem Anbau sollte eine Bodenbedeckung durch Mulch von mindestens 30% vorhanden sein.
Das App Soilcover - Soil Cover - Soil Cover (josephinum.at) hilft den Bodendeckungsgrad einfach zu bestimmen. Auch die Einsaat von Grünstreifen bzw. Begleitsaaten wäre eine Option.
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