Im Staub lauert die Gefahr

Heuer treten vor allem in der Steiermark vermehrt Fälle des Puumalavirus (eine Variante des Hantavirus) auf. Überträger dieser gippeähnlichen Krankheit sind Mäuse. Besondere Vorsicht ist daher bei Kontakt mit Kot und Urin von Mäusen geboten. Die natürlichen Wirte der Hantaviren sind in Österreich Rötel- und Brandmäuse. Die Viren werden von infizierten Nagern über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Der Mensch infiziert sich über den Kontakt mit den Ausscheidungen, wenn kontaminierter Staub aufgewirbelt und eingeatmet wird.
Krankheitssymptome
Die Krankheit verläuft zunächst grippeähnlich, mit über drei bis vier Tage anhaltendem hohen Fieber sowie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. In einer darauf folgenden Krankheitsphase können Blutdruckabfall und schließlich Nierenfunktionsstörungen bis zum akuten Nierenversagen auftreten. Bei Verdacht auf eine Infektion ist der Besuch eines Arztes dringend anzuraten. Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch beträgt zwischen zwei und fünf Wochen. Beim Arzt also auch lange zurückliegende Arbeiten in wenig genutzten Gebäuden angeben. Puumala-Hanter ist als Berufskrankheit anerkannt. Bei einer Erkrankung daher bitte auch an die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) melden.
Gefahrenquellen
Hantavirus-Infektionen kommen das ganze Jahr über vor. Besonders hoch ist die Infektionsgefahr jedoch in den Frühjahrs- und Sommermonaten.
Hantavirus-Erkrankungen treten in allen Altersgruppen auf. Zu den Tätigkeiten mit besonderem Infektionsrisiko gehören:
- Arbeiten in der Forstwirtschaft, Gartenarbeiten, Jagen
- der Aufenthalt in sowie Reinigung von Scheunen, Schuppen, Ställen oder Häusern, in denen Nager vorkommen oder vorkamen.
Vorsorge
- Mäuse und Ratten stets konsequent mit Schlagfallen oder Gift bekämpfen, Schlupflöcher schließen und Nistmöglichkeiten beseitigen.
- Tote Mäuse müssen sicher beseitigt werden und kontaminierte Flächen (Böden, Arbeitsflächen und andere Oberflächen) sorgfältig mit Haushaltsreiniger gereinigt werden.
- Gummihandschuhe und bei Staubentwicklung eine Atemschutzmaske (zumindest Schutzklasse FFP2 oder besser FFP3) sowie eine Schutzbrille sollten getragen werden.
- Vor der Reinigung von Räumen mit Mausbefall sollten diese gut durchgelüftet werden.
- Bei der Entfernung von Mäusekot und Nestmaterial sollte kein Staub aufgewirbelt werden - vorher befeuchten. Es sollte kein Staubsauger verwendet werden.
- Mäuse, belegte Fallen und Mäuseausscheidungen sollten gründlich mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel besprüht werden. So wird wenig Staub aufgewirbelt.
- Nach Ende der Reinigung sollten die Gummihandschue entsorgt oder desinfizier und die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden.