Erdmandelgras
Das Erdmandelgras wurde zum ersten Mal in Kärnten beobachtet, vermutlich wurde es mit Baumaschinen aus Italien eingeschleppt. Danach breitete es sich aus und ist nunmehr in den Bundeländern Kärnten, Steiermark, Nieder- und Oberösterreich sowie Tirol zu finden. Die Pflanze ist gänzlich hellgrün und unbehaart, sie erreicht eine Höhe von 30 bis 70 cm. Charakteristisch ist der dreieckige Stängel, die Vermehrung des Erdmandelgrases erfolgt unter nordeuropäischen Bedingungen fast ausschließlich über die Wurzelknöllchen (Mandeln). Aus den keimenden Knöllchen wächst zunächst ein Rhizom, das unmittelbar unter der Bodenoberfläche eine Verdickung bildet
Aus einem Knöllchen können sich ein bis mehrere Triebe entwickeln. Die Bildung neuer Knöllchen setzt im Frühsommer ein und dauert bis zu den ersten Frösten. Aus einem einzigen „Mutter-Knöllchen“ können sich auf diese Weise im Laufe einer Vegetationsperiode mehrere hundert neue Knöllchen entwickeln, die bis zu 6 Jahre keimfähig sind. So genügen wenige Knöllchen, um eine neue Fläche rasch zu besiedeln. Die Ähren des Erdmandelgrases sind gelblich- braun. Treten Einzelpflanzen auf und werden diese rechtzeitig erkannt, können diese ausgegraben und entsorgt werden.
Die direkte Bekämpfung ist im Frühjahr (ab Ende März) am wirksamsten, wenn die Knöllchen austreiben. Im Sommer, wenn bereits neue Knöllchen gebildet werden, ist die Bekämpfung kaum noch wirksam. Ziel einer mechanischen Bekämpfung in einer Tiefe von ca. 10-15 cm (v.a. Grubber, Hackgerät) ist die oftmalige Störung der Pflanze (= Aushungern) vor der Knöllchenbildung.
Wichtigste Bekämpfungsmaßnahmen:
- Bestandeskontrolle
- Aufpassen, dass weder Pflanzgut noch Erde oder Ernterückstände aus befallenen Flächen verbreitet werden.
- Maschinen und Geräte nach der Bearbeitung von befallenen Flächen gründlich vor der Weiterfahrt reinigen.
- Stollen der Traktorreifen nicht vergessen!
- Befallene Flächen zuletzt bearbeiten und ernten.
- Lohnunternehmer/Maschinenring über den Befall informieren!
- Getreide- und Futterbau betonte Fruchtfolgen reduzieren den Bestand am besten.
- Ist der Befall stark, kann ein Verzicht auf eine Hauptkultur zu intensiven Bekämpfung im ersten Sanierungsjahr erfolgreich sein.
- Kein Anbau von Kartoffeln, Gemüse oder Zuckerrüben auf befallenen Flächen.