Bio-Sorghumhirse (Sorghum bicolor)
Familie
Süßgräser (Poaceae)
Allgemeines
Hirsen haben ihren Ursprung in den Mittelmeer- und südlichen Ländern Asiens. In Afrika und Asien ist Hirse heute noch eine der wichtigsten Getreidepflanzen in der Ernährung.
Rund zwölf Pflanzengattungen werden zu den Hirsen (= kleinfrüchtiges Spelzgetreide) gezählt, die zum Teil nur wenig Gemeinsamkeiten aufweisen.
Sorghumhirsen besitzen große Körner und sind wie Mais eine C4-Pflanze. Dies bedeutet bei ausreichender Temperatur hohe Massezuwächse. Sorghum wurde sowohl hochwüchsig zur Silonutzung als auch niederwüchsig zur Körnernutzung gezüchtet.
Standort
Sorghumhirsen stellen hohe Temperaturansprüche und sind frostempfindliche Kulturpflanzen. Leicht erwärmbare, humose, lehmige Sandböden eigenen sich besonders für den Anbau. Mit Trockenheit kommen Hirsen gut zurecht. Daher ist der Anbau von Körnersorghum vor allem auf Maisstandorten mit geringen Jahresniederschlägen interessant.
Sorten
Es sind sowohl kurzstrohige Sorghumsorten zur Körnernutzung erhältlich als auch massenwüchsige Sorghumsorten wie z.B. Silosorghum, welche 4 m Höhe erreichen können und für Futterzwecke oder Biogasnutzung geeignet sind.
Für das Jahr 2021 liegt eine allgemeine Ausnahmegenehmigung für konventionell ungebeiztes Saatgut für Sorghumhirse vor.
Sorghumhirse | |
Keimfähige Körner/m² | 25 - 45 |
TKG in g | 25 - 39 |
Saatmenge in kg/ha | 8 - 16 |
Reihenweite in cm | 40 - 70 |
Ablage in der Reihe in cm | 4 - 7 |
Saattiefe in cm | 2 - 4 |
Saatzeit | 20.04. - 15.05. |
Pflanzenbauliche Eigenschaften von Körnersorghum:
Wuchshöhe und Blühbeginn mittel, sehr gute Standfestigkeit, entspricht einer Reifezahl bei Mais um die 300.
Wuchshöhe und Blühbeginn mittel, sehr gute Standfestigkeit, entspricht einer Reifezahl bei Mais um die 300.
Aussaat
Die Bodentemperatur sollte mindestens 12 °C aufweisen (besser sind 14 °C), um ein zügiges Auflaufen zu gewährleisten. Bei einer sehr späten Aussaat ist die verkürzte Vegetation mit einer späteren Ernte problematisch, aber möglich. Wichtig bei der Körnernutzung ist, dass die Pflanze noch zur Abreife gelangt. Zu frühe Aussaaten bergen das Risiko, dass bei Kälte die Hirse in der Entwicklung zurückbleibt, womit die Verunkrautung zunimmt und die Ertragsleistung abnimmt. Hirse hat eine geringere Kältetoleranz als Mais.
Ein gut abgesetztes Saatbett ist notwendig für einen guten Bodenschluss und einen gleichmäßigen Aufgang der Kulturpflanze. Das Saatbett sollte möglichst flach sein, um eine mechanische Beikrautregulierung zu ermöglichen. Bei schluffigen Böden muss darauf geachtet werden, kein zu feines Saatbett zu bereiten, um Verschlämmungen und Erosionen zu vermeiden.
Die bei uns erhältlichen Körnersorghumsorten haben eine Aussaatstärke zwischen 28 bis 35 keimfähigen Körnern/m². Je nach technischer Ausstattung am Betrieb können durch die spätere mechanische Beikrautregulierung Verluste von Einzelpflanzen auftreten. Als Ausgleich kann die Aussaatstärke um bis zu 10% erhöht werden. Meist liegen Erfahrungswerte aus dem Maisanbau am Betrieb vor, um das Ausfallrisiko von Einzelpflanzen durch die mechanische Beikrautregulierung einschätzen zu können.
Ein gut abgesetztes Saatbett ist notwendig für einen guten Bodenschluss und einen gleichmäßigen Aufgang der Kulturpflanze. Das Saatbett sollte möglichst flach sein, um eine mechanische Beikrautregulierung zu ermöglichen. Bei schluffigen Böden muss darauf geachtet werden, kein zu feines Saatbett zu bereiten, um Verschlämmungen und Erosionen zu vermeiden.
Die bei uns erhältlichen Körnersorghumsorten haben eine Aussaatstärke zwischen 28 bis 35 keimfähigen Körnern/m². Je nach technischer Ausstattung am Betrieb können durch die spätere mechanische Beikrautregulierung Verluste von Einzelpflanzen auftreten. Als Ausgleich kann die Aussaatstärke um bis zu 10% erhöht werden. Meist liegen Erfahrungswerte aus dem Maisanbau am Betrieb vor, um das Ausfallrisiko von Einzelpflanzen durch die mechanische Beikrautregulierung einschätzen zu können.
Fruchtfolge
Körnersorghum hat eine sehr langsame Jugendentwicklung und daher hohe Ansprüche an die Beikrautregulierung. Als Vorfrucht sollten daher Kulturen gewählt werden, welche eine gute Unkrautunterdrückung haben, wie z.B. Kleegras, oder andere Beikräuter aufweisen als Mais, z.B. Wintergetreide.
Versuchslandwirte berichteten uns, dass Sorghum dem Boden sehr viel Stickstoff entzieht und kaum Reserven für die Folgekultur hinterlässt. Nach Körnersorghum ist im Biolandbau der ideale Zeitpunkt für Leguminosen, um den Standort wieder mit Stickstoff zu versorgen.
Versuchslandwirte berichteten uns, dass Sorghum dem Boden sehr viel Stickstoff entzieht und kaum Reserven für die Folgekultur hinterlässt. Nach Körnersorghum ist im Biolandbau der ideale Zeitpunkt für Leguminosen, um den Standort wieder mit Stickstoff zu versorgen.
Düngung
Da Sorghumhirse mit dem Nährstoffbedarf von Mais vergleichbar ist, sichert eine mittlere Maisdüngung (Stickstoff 120 kg N/ha; Phosphor 85 kg P2O5/ha, Kali 180 kg K2O/ha) gute Erträge. Die Düngung sollte sich dabei nach dem Bodenvorrat, der Stellung in der Fruchtfolge und den für diesen Standort zu erwartenden Erträgen richten. Wirtschaftsdünger werden gut verwertet.
Unkrautregulierung
Da Sorghumhirse am besten auf Maisstandorten gedeiht, kommen vor allem typische Maisunkräuter (z.B. Unkrauthirse) vor.
Durch die sehr langsame Jugendentwicklung besitzt Körnersorghum kaum eine Konkurrenzfähigkeit gegen Unkräuter.
Der relativ späte Anbauzeitpunkt der Sorghumhirse bietet hier die Möglichkeit, ein "falsches Saatbett“ ca. 3 bis 4 Wochen vor dem Anbautermin zu bereiten, um die auflaufenden Beikräuter vorab mechanisch zu bekämpfen. Dies sollte nur bei zu erwartendem hohem Unkrautdruck erfolgen, da das Wasser im Boden gehalten werden soll. Auch das Blindstriegeln hat sich bewährt. Die Ablagetiefe und ein flaches Saatbett sind hier entscheidend. Vor dem Blindstriegeln unbedingt kontrollieren, ob das Saatkorn bereits keimt. In diesem Fall sollte nur in Ausnahmefällen sehr vorsichtig gestriegelt werden.
Jeder Striegeldurchgang regt auch Beikräuter zum Keimen an. Darum sollte sich jeder weitere Striegeldurchgang an erneut keimenden Unkräutern ausrichten. Der größte Effekt beim Striegeln wird erzielt, wenn sich die Unkräuter im Keimblattstadium befinden.
Der Anbau in Reihen bietet sich im Biolandbau an, um mit dem Hackgerät die Unkräuter mechanisch zu bekämpfen. Dabei sollte in der Jugendentwicklung mit Schutzblechen gearbeitet werden.
Wichtig ist, dass keine einzige Pflanze von Stechapfel und Ambrosia am Feld vorhanden ist. Beim Stechapfel sind alle Pflanzenteile giftig und Ambrosia kann schwere allergische Reaktionen auslösen.
Der relativ späte Anbauzeitpunkt der Sorghumhirse bietet hier die Möglichkeit, ein "falsches Saatbett“ ca. 3 bis 4 Wochen vor dem Anbautermin zu bereiten, um die auflaufenden Beikräuter vorab mechanisch zu bekämpfen. Dies sollte nur bei zu erwartendem hohem Unkrautdruck erfolgen, da das Wasser im Boden gehalten werden soll. Auch das Blindstriegeln hat sich bewährt. Die Ablagetiefe und ein flaches Saatbett sind hier entscheidend. Vor dem Blindstriegeln unbedingt kontrollieren, ob das Saatkorn bereits keimt. In diesem Fall sollte nur in Ausnahmefällen sehr vorsichtig gestriegelt werden.
Jeder Striegeldurchgang regt auch Beikräuter zum Keimen an. Darum sollte sich jeder weitere Striegeldurchgang an erneut keimenden Unkräutern ausrichten. Der größte Effekt beim Striegeln wird erzielt, wenn sich die Unkräuter im Keimblattstadium befinden.
Der Anbau in Reihen bietet sich im Biolandbau an, um mit dem Hackgerät die Unkräuter mechanisch zu bekämpfen. Dabei sollte in der Jugendentwicklung mit Schutzblechen gearbeitet werden.
Wichtig ist, dass keine einzige Pflanze von Stechapfel und Ambrosia am Feld vorhanden ist. Beim Stechapfel sind alle Pflanzenteile giftig und Ambrosia kann schwere allergische Reaktionen auslösen.
Krankheiten und Schädlinge
Vereinzelt wurde bei Hirsen ein Auftreten von Mehltau, Rost und Beulenbrand festgestellt. Der Befall lag aber deutlich unter den jeweiligen Schadschwellen. Sorghumhirse ist keine Wirtspflanze für den Maiswurzelbohrer, ein Befall durch den Maiszünsler ist aber möglich. Durch Stressfaktoren wie Kälte, Nährstoffmangel, usw. kann es zu tauben Ähren kommen. Entlang von Hecken und Waldrändern kann vermehrt Vogelfraß auftreten.
Ernte
Sobald die oberen Rispen beginnen sich weit zu öffnen, meist etwa nach 135 bis 145 Vegetationstagen, kann der Drusch erfolgen. Die Reifezahl liegt bei etwa 300. Körnersorghum fällt kaum aus und es sind keine großen Probleme mit Vogelfraß bekannt. Die Erntefeuchte liegt bei den gängigen Sorten zwischen 20 und 28%. Ab einem Wassergehalt von unter 20% ist auf die Standfestigkeit zu achten.
Die Ernte von Rispenhirsen kann mit jedem Mähdrescher problemlos durchgeführt werden.
Hoch dreschen und das Reststroh schlägeln, damit die Grünteile nicht die Samen im
Dreschkorb befeuchten. Eine entsprechende Einstellung der Druschorgane, ähnlich wie bei
Raps, ist notwendig.
Das Erntegut muss gereinigt und auf unter 13,5% Wassergehalt getrocknet werden.
Sonstiges
Für Körnersorghum wird eine vertragliche Absicherung (Anbau- und Liefervertrag mit Preisvereinbarung) vor dem Anbau empfohlen.
Hirsen sind ein glutenfreies Getreide und daher als Speisegetreide interessant.
Die Pflanzenteile dienen zur Ernährung, als Futter und auch anderen alltäglichen Lebensbedürfnissen. Derzeit wird Sorghumhirse in den USA und in Europa hauptsächlich als Futterpflanze angebaut. Als traditionell angebaute Nutzpflanze wird Sorghum in zahlreichen Ländern Afrikas, Asiens und Mittelamerikas verzehrt. Sie kann im Ganzen wie Reis gekocht oder zu einer Art Popcorn gebraten werden. Als Mehl (glutenfrei) dient sie für Fladenbrot oder Grießbrei. Sie lässt sich auch zu einem Malzgetränk verarbeiten (Dolo, afrikanisches Bier) oder vergären (Maotai, chinesischer Schnaps). Sorghumhirse, mit fast dem Nährwert von Mais, enthält mehr Eiweiß und Stärke, jedoch weniger Fett als Mais. Sie ist reich an Eisen,
Kalium, Phosphor sowie an den Vitaminen B1 und B3. Für die Vermarktung der Hirse muss Stechapfelfreiheit garantiert werden.