Beifußblättriges Traubenkraut
Das Beifußblättrige Traubenkraut ist eine einjährige, im Frühling keimende Pflanze, in ihrer ursprünglicher Heimat Nordamerika ist sie weit verbreitet. Sie keimt im März und stirbt mit den ersten Frösten im Herbst ab. Die Pflanze wächst auf Bahndämmen, Schutthalden und Randflächen und Äckern in der Landwirtschaft. Sehr oft kann man sie in Hausgärten an Vogelfutterplätzen beobachten, sie wurde vermutlich ursprünglich mit verunreinigtem Vogelfutter eingeschleppt.
Besonders behagt es dem Beifußblättrigen Traubenkraut in Österreich in klimatisch warmen Regionen, insbesondere dem pannonischen Gebiet, es kommt jedoch in allen Bundeländern vor. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 20 bis 150 cm, ein einzelnes Exemplar kann 3.000 bis 60.000 Samen produzieren. Ihr Duft ist intensiv, sie kann mit ihren männlichen Blüten bis zu 1 Mrd. Pollen produzieren, und das macht sie so problematisch. Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrautes sind können beim Menschen heftige allergische Reaktionen auslösen, auch der Hautkontakt mit dem Blütenstand ist problematisch. Der späte und lange Blühzeitpunkt verlängert die Allergiesaison für betroffene Personen, die Pollen sind hoch allergen, auch das Auftreten von Kreuzallergien ist möglich.
Besonders in Ackerkulturen, die im Herbst geerntet werden, wie Mais, Soja, Ölkürbis, Sonnenblume und Zuckerrübe ist die Verunkrautung mit dem Beifußblättrigem Traubenkraut ein Problem. Für Allergiker ist die Reduzierung der Pollenbelastung der Pflanzen wichtig, aber auch die Verhinderung der Samenreife hat große Bedeutung, da die Samen der Pflanzen bis zu 40 Jahre keimfähig sind.
Wichtigste Bekämpfungsmaßnahmen:
- Bestandeskontrolle
- Ausreißen bei Einzelpflanzen (unbedingt wegen möglicher allergischer Reaktionen Handschuhe tragen)
- tiefe Mahd ab Juli: bei dichten Beständen (bei hoher Mahd kann sich die Pflanze aus den untersten Blattachseln regenerieren! (bei der Mahd unbedingt Atemmaske verwenden)
- eine zu frühe Mahd wegen der Regenerationsfähigkeit der Pflanzen vermeiden
- Fruchtfolge einhalten: in Winterungen sind die Bestände zum Keimzeitpunkt des Beifußblättrigen Traubenkrautes meist schon so konkurrenzstark, dass kaum Probleme auftreten
- rascher Zwischenfruchtanbau mit bestandesschließenden Pflanzen nach der Ernte - Mulchsaatverfahren bieten wenig offenen Boden zur Keimung der Samen
- mehrmaliger Scheinanbau: Bereitung des Saatbettes um die Samen des Beifußblättrigen Traubenkrautes in Keimstimmung zu bringen
- Vorsicht bei überbetrieblichem Maschineneinsatz- Samenverschleppung möglich!