Allroundtalent mit Küchentradition
Zur Kürbisernte, wenn die gelb-orangen teils grün-gestreiften Plutzer auf den Feldern liegen, gibt es vereinzelte Exemplare welche von der Kürbispflanze erst sehr spät ausgebildet wurden und daher noch keine Erntereife erreichen konnten. Diese jungen grünen Ölkürbisse sind für die Kürbiskerngewinnung zwar wertlos, stellen aber eine tolle kalorienarme Gemüsequelle für unseren Speiseplan dar. Das Fleisch ist fest, saftig und hat ein mildes, dezent nussiges, unaufdringliches Aroma. Solange die grüne Kürbisschale noch weich ist und die Frucht leicht zerteilt werden kann, ist das Fruchtfleisch genießbar. Mancherorts werden diese sogenannten „Kochkürbisse“ schon ab den Sommermonaten am Straßenrand und vereinzelt auf Bauernmärkten angeboten.
Kochkürbisse können wie Zucchini verarbeitet und, sofern das Fruchtfleisch nicht bitter schmeckt, auch roh genossen werden. Es eignet sich hervorragend als saisonales Gemüse verarbeitet zu Beilagen, Hauptspeisen und in Nachspeisen – und natürlich auch als Grillgemüse. In der Südsteiermark werden Kochkürbisse in vielen Familien traditionell zu Kürbisgemüse verarbeitet. Mit einem Kürbishobel wird der geschälte Kürbis in Streifen gebracht, mit Essig und Salz gebeizt und anschließend mit Gewürzen gekocht und verfeinert.
Auch die großen gelben Kürbisblüten können als farbenfrohe Zutat Verwendung finden. Im Bereich des Blütenbodens weißen sie ein leicht süßliches Aroma auf und sind auch optisch immer wieder ein Highlight am Teller. Sie eignen sich hervorragend zum Füllen, gezupft in Salaten oder zum Verarbeiten mit Backteigen. Da sich die Blüten aber am späten Vormittag zu schließen beginnen, müssen sie in den Morgenstunden geerntet und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Anregungen und Rezepte zur Verwendung des jungen Ölkürbisses und der Kürbisblüten sind auf der Homepage der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. veröffentlicht: www.steirisches-kuerbiskernoel.eu