Trockenheit befeuert Waldbrand-Gefahr
Waldbrände waren in Österreich lange Zeit kein Thema. Doch die immer häufigeren Trockenperioden und Hitzewellen haben das Blatt gewendet. Die Niederschläge der vergangenen Tage haben die akute Waldbrandgefahr etwas entschärft, dennoch ist das ganze Jahr über höchstes Augenmerk auf diese Problematik zu legen. Auch das Land Steiermark hat erst kürzlich die „Waldbrandverordnung“ in Kraft gesetzt (Seite 3, unten). Die generell große Gefahr verdeutlicht der Waldbrand, der in Frohnleiten durch Eisenbahn-Funkenflug ausbrach. Auffallend ist, dass es heuer in Österreich schon zu elf Waldbränden kam. Im Jahr 2022 mussten Feuerwehren im gesamten Bundesgebiet 217 Waldbrände bekämpfen. Die größten in Allensteig und in Reichenau an der Rax. Im ersten Fall wurden 400 Hektar und im zweiten Fall 115 Hektar Wald vernichtet.
Gefahren minimieren
Um die Waldbrandgefahr zu minimieren, hat das Landwirtschaftsministerium das Aktionsprogramm Waldbrand mit dem bezeichnenden Titel „Brennpunkt Wald“ ins Leben gerufen und stellt dafür 9,8 Millionen Euro zur Verfügung. Im Programm enthalten sind eine nationale Waldbrand-Risikobewertung, ein Monitoringprogramm sowie Unterstützung für Frühwarnsysteme, Risikokommunikation und Bewusstseinsbildung.
Waldfonds unterstützt
Aus dem Waldfonds werden zur Vorbeugung von Waldbränden folgende Maßnahmen unterstützt: Kostenreduktion zur Bekämpfung, Vorbeugen von Folgerisiken wie beispielsweise Erosion, Lawinen, Steinschlag und Hochwasser, die generelle Vorsorge für klimabedingt steigendes Risiko und den Schutz von Siedlungs- und Wirtschaftsräumen. Diesbezügliche Förderansuchen sind beim Landesforstdienst unter www.agrar.steiermark.at zu stellen.
Gefahr erkennen
Die Geosphere Austria als Nachfolgerin der staatlichen Wetterdienste Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) sowie der geologischen Bundesanstalt (GBA), veröffentlicht die Waldbrandgefahr unter zamg.ac.at/waldbrandgefahr nach einem fünfskaligen Schulnotensystem: Die Ziffer eins bedeutet sehr geringe, die Ziffer fünf sehr hohe Gefahr. Die Angaben basieren auf den Durchschnittstemperaturen und -niederschlägen der vergangenen zwei Wochen. Ziel ist es, die richtige Vorbeugemaßnahmen zu treffen. Aktuelle Informationen über das Waldbrandgeschehen liefert auch der Waldbrand-Blog der Universität für Bodenkultur in Wien unter fireblog.boku.ac.at. Hochinteressant ist auch die Waldbrand-Datenbank der Universität für Bodenkultur. Unter fire.boku.ac.at lassen sich Waldbrände einmelden und Informationen filtern.
Hauptursachen
- Auffallende 85 Prozent aller Waldbrände sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Einfache Regeln mit Hausverstand helfen, Brände weitgehend zu vermeiden. Diese sind:
- Im Wald weder rauchen noch mit Feuer hantieren oder Feuer entzünden
- Besondere Achtsamkeit erfordern Brauchtumsfeuer wie beispielsweise Oster- oder Sonnwendfeuer sowie Feuerwerke in der Nähe von Wäldern
- Behördliche Verbote bei Waldbrandgefahr sind zu beachten (Waldbrandverordnung unten)
- Waldbrände sind sofort der Feuerwehr zu melden
Zigaretten und illegale Lagerfeuer
Durch weggeworfene Zigaretten und illegale Lagerfeuer werden jährlich zahlreiche Waldbrände ausgelöst, mit verheerenden Folgen für Natur und Waldwirtschaft.
Beispiel: Der größte Waldbrand der österreichischen Geschichte brach im Herbst 2021 am Mittagsteig in Hirschwang an der Rax aus. 13 Tage lang kämpften 9.000 Einsatzkräfte gegen das Flammeninferno. Das Feuer breitete sich extrem rasch aus. Innerhalb von zehn Stunden standen 115 Hektar Wald in Brand. Der Schaden belief sich auf 30 Millionen Euro.
Beispiel: Der größte Waldbrand der österreichischen Geschichte brach im Herbst 2021 am Mittagsteig in Hirschwang an der Rax aus. 13 Tage lang kämpften 9.000 Einsatzkräfte gegen das Flammeninferno. Das Feuer breitete sich extrem rasch aus. Innerhalb von zehn Stunden standen 115 Hektar Wald in Brand. Der Schaden belief sich auf 30 Millionen Euro.
Mountainbiking
Durch überhitzte Bremsscheiben können sich Grasbüschel entzünden.
Beispiel: In der Gemeinde Nüziders im Bezirk Bludenz hat ein Mountainbiker vor einigen Jahren in einer Pause während der Downhillfahrt sein Fahrrad in eine Wiese gelegt. Die überhitzte Bremsscheibe des Fahrrades hat in der Folge ein dürres Grasbüschel entzündet. Trotz Löschversuch des Bikers breitete sich das Feuer im schwer zugänglichen Gelände aus und konnte nur unter Einsatz von zwei Hubschraubern unter Kontrolle gebracht werden.
Beispiel: In der Gemeinde Nüziders im Bezirk Bludenz hat ein Mountainbiker vor einigen Jahren in einer Pause während der Downhillfahrt sein Fahrrad in eine Wiese gelegt. Die überhitzte Bremsscheibe des Fahrrades hat in der Folge ein dürres Grasbüschel entzündet. Trotz Löschversuch des Bikers breitete sich das Feuer im schwer zugänglichen Gelände aus und konnte nur unter Einsatz von zwei Hubschraubern unter Kontrolle gebracht werden.
Geparkte Autos
Durch einen erhitzten Katalysator oder einen heißen Auspuff in Bodennähe kann schnell ein Bodenfeuer entfacht werden. Trockenes Gras entzündet sich bereits ab 300 Grad.
Eine Waldbrandgefahr durch geparkte Autos kann minimiert werden, wenn Fahrzeuge nur auf ausgewiesenen Parkflächen, die mit Schotter oder Asphalt befestigt sind, abgestellt werden.
Daher immer überlegen, wo der Wagen abgestellt werden kann. Autos keinesfalls auf Waldboden oder trockenen Wiesen parken.
Eine Waldbrandgefahr durch geparkte Autos kann minimiert werden, wenn Fahrzeuge nur auf ausgewiesenen Parkflächen, die mit Schotter oder Asphalt befestigt sind, abgestellt werden.
Daher immer überlegen, wo der Wagen abgestellt werden kann. Autos keinesfalls auf Waldboden oder trockenen Wiesen parken.
Grillkohle und heiße Asche
Unachtsames Entsorgen von Grillkohle oder heißer Asche in Garten oder Natur kann verheerende Folgen nach sich ziehen. Glut und heiße Asche können noch mehrere Tage brandgefährlich sein. Vermeintlich abgekühlt, stellt diese bei falscher Entsorgung noch tagelang ein hohes Brandrisiko dar. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten die Reste der Grillkohle mit Wasser abgelöscht oder drei Tage in einem feuerfesten Behälter zwischengelagert werden. Auch Brandbeschleuniger beim Anfeuern von Grills bergen Gefahren in sich.
Funkenflug durch Eisenbahn
Entlang von Eisenbahnstrecken sind in den letzten Jahren vereinzelt Böschungs- und Waldbrände ausgebrochen.
Beispiel: In Frohnleiten hat vor zwei Wochen am Fuß des Gschwendtbergs ein Funkenflug von Güterzuganhängern einen Waldbrand ausgelöst. An zwei Anhängern kam es zu Störungen an den Bremsen. Auf Grund der Trockenheit haben die Funken vier kleinere und einen größeren Brandherd ausgelöst. Der Hauptbrand im unwegsamen Gelände erreichte ein Ausmaß von einem halben Hektar.
Beispiel: In Frohnleiten hat vor zwei Wochen am Fuß des Gschwendtbergs ein Funkenflug von Güterzuganhängern einen Waldbrand ausgelöst. An zwei Anhängern kam es zu Störungen an den Bremsen. Auf Grund der Trockenheit haben die Funken vier kleinere und einen größeren Brandherd ausgelöst. Der Hauptbrand im unwegsamen Gelände erreichte ein Ausmaß von einem halben Hektar.
Feuerwerkskörper
Feuerwerkskörper, Böller und Silvesterraketen stellen bei Trockenheit ein erhebliches Waldbrandrisiko dar. Das gilt nicht nur zum Jahreswechsel, sondern mittlerweile das ganze Jahr etwa bei Hochzeiten und Festveranstaltungen. In diesem Fall ist ganz besonders auf die jeweiligen örtlichen gesetzlichen Bestimmungen zu achten. Ein Gefährdungsbereich ist dort gegeben, wo die Bodendecke oder die Windverhältnisse das Übergreifen eines Bodenfeuers und/oder eines Feuers durch Funkenflug in den benachbarten Wald begünstigen.