Tag des Apfels: Heimische Äpfel sind bei den Österreichern absolute Superstars
Lieblingsobst der Österreicher
Äpfel sind das Lieblingsobst der Österreicher und auf regionale Herkunft wird großer Wert gelegt: Äpfel sind für 90 Prozent der Österreicher das beliebteste Obst. Und für 92 Prozent der Bevölkerung ist es wichtig, dass die gekauften Äpfel auch aus Österreich stammen (Integral, Markt- und Meinungsforschung, November 2017). Die Vorzüge heimischer Äpfel als ältestes und gesündestes Fast-Food der Welt liegen auf der Hand, so Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher: „Die heimischen Obstbauern können die Steirerinnen und Steirer ganzjährig mit Äpfeln aus der Region versorgen, sie haben kurze Transportwege und sichern tausende Arbeitsplätze.“ Und: Die steirischen Äpfel erfüllen die hohen österreichischen Produktions-, Sozial und Umweltstandards.
Großes Herkunfts-Manko bei verarbeitetem Obst wie Apfelsäften
70 Prozent der Bevölkerung erwartet sich auch, dass der Apfelsaft von Äpfeln aus Österreich stammt (Marketagent.com, August 2019). „Die Realität schaut anders aus. Bei der Herkunft der Äpfel in Apfelsäften tappen die Konsumenten leider häufig im Dunkeln“, sagt Kammerdirektor Werner Brugner. Der Apfelsaft-Store-Check der Landwirtschaftskammer zeigt, dass die tatsächliche Herkunft der Äpfel von Apfelsäften bei einem Großteil der untersuchten Säfte verschwiegen wird, weil mit hoher Wahrscheinlichkeit keine heimischen Äpfel verwendet werden. Brugner: „Bei fast zwei Drittel – konkret sind es 60 Prozent – der auf die Apfelherkunft getesteten Säfte, verschweigen die Hersteller das Herkunftsland der Äpfel.“ Und weiter: „Vor allem die Tetrapack-Säfte stammen zu über 80 Prozent von energieaufwendig eingedicktem und wieder rückverdünntem Apfelsaft-Konzentrat von irgendwoher.“ Es ist davon auszugehen, dass solche Apfelsaftkonzentrate von internationalen Herstellern stammen. So ist China der weltweit größte Apfelsaft-Konzentrat-Produzent, in Europa ist es Polen.
Forderung: Herkunft der Äpfel in Apfelsäften verpflichtend kennzeichnen – Deklarationsvorbild Bio
Bei der Kennzeichnung von Apfelsäften ist der Biobereich beispielgebend. Bei Bioapfelsäften besteht Deklarationspflicht, ob die Äpfel aus Österreich, aus der EU oder aus Drittstaaten (Nicht-EU) stammen. „Unser Herkunftstest zeigt, dass dies bei den Bioapfelsäften gelebte Praxis ist. Weil die Kennzeichnung bei Bioapfelsäften vorbildlich funktioniert, ist sie auch auf konventionelle Apfelsäfte gut übertragbar“, verlangt Präsident Franz Titschenbacher. Derzeit ist die Angabe des Herkunftslandes von Äpfeln für die Saftherstellung freiwillig und nicht gesetzlich gebunden. Ausgedehnt sollte diese verpflichtende Kennzeichnung auch auf die in den Supermärkten, in den Großküchen und der Gastronomie angebotenen Obstprodukte werden.
Einkaufstest
Bei 33 Testeinkäufen wurden insgesamt 168 Apfelsaft-Proben gezogen und dann auf die Herkunft der Rohwaren untersucht. Untersucht wurden auch 25 Biosäfte, wovon bei 16 Säften die verwendeten Äpfel österreichischer Herkunft waren, bei 9 Säften kamen die Äpfel aus der EU. Alle Biosäfte waren korrekt deklariert.
Griff zu heimischen Äpfeln ist Wohltat
„Mit dem Griff zum steirischen Apfel tun wir unserer Gesundheit etwas Gutes und sichern wertvolle Arbeitsplätze in der Steiermark, denn heimische Äpfel sind ein echtes Superfood. Gerade jetzt, wo unsere Gesundheit durch das Coronavirus jeden Tag gefordert ist, ist der Griff zum Apfel eine Wohltat“, so Landesrat Hans Seitinger. Seitinger verweist auf die enormen Anstrengungen, etwa im Hinblick auf den Spätfrost, die die heimischen Apfelproduzenten unternehmen, um auch in diesem Jahr eine hervorragende Qualität anbieten zu können. Der Landesrat appelliert daher: „Achten Sie beim Einkauf auf die Herkunft und genießen Sie gesunde Äpfel aus der Steiermark!“
Unsere Bauern sind Garanten für eine sichere Versorgung mit heimischen Äpfeln und Lebensmitteln
„Mit geschätzten 121.000 Tonnen fällt die steirische Ernte frostbedingt zwar um 17 Prozent niedriger aus als im Vorjahr, trotzdem ist die heimische Versorgung ganzjährig ausreichend gedeckt“, betont Präsident Titschenbacher. Nur durch den Kauf von heimischen Lebensmitteln ist die Existenz unserer bäuerlichen Landwirtschaft und damit die sichere Versorgung der Bevölkerung – auch in Krisenzeiten – gewährleistet.
Bioweltmeister
„Sehr gut entwickelt hat sich dank der ständig steigenden Nachfrage der Bioanbau. Bei Äpfeln sind wir Bioweltmeister. Auf bereits 20 Prozent der Anbaufläche oder 1.200 Hektar kultivieren unsere Obstbauern Bioäpfel. Diesen Anteil schafft kein anderes Land“, unterstreicht Titschenbacher. Bei anhaltend steigender Nachfrage, wird auch die Anbaufläche weiter marktkonform wachsen.
Nach mehreren Krisenjahren endlich ruhiger Markt mit kostendeckenden Preisen erwartet
Nach mehreren, für die Obstbauern wirtschaftlich sehr turbulenten, Jahren – bedingt durch die mehrfachen Spätfröste sowie durch Preiseinbrüche – erwarten die Obstbauern jetzt endlich eine ruhige Vermarktungssaison. Mit ausschlaggebend dafür ist auch die europäische Ernte: Mit geschätzten 10,7 Millionen Tonnen ist EU-weit von einem ausgeglichenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage auszugehen. Manfred Kohlfürst, Obmann der steirischen Erwerbsobstbauern: „Erstmals erwarten wir nach mehreren Krisenjahren wieder kostendeckende Erzeugerpreise. Diese können aber leider die Verluste der vergangenen Jahre nicht wettmachen.“
Zahlen und Fakten
Die Steiermark ist das Obstland Nummer 1. Auf 5.897 Hektar kultivieren 1.116 Obstbaubetriebe steirische Äpfel. Die Apfelanbaufläche ist leicht rückläufig, wird aber durch einen verstärkten Anbau von Beerenobst und Tafelbirnen ausgeglichen.