Steirische Weidegänse werden immer beliebter
Zart, frisch und regional
Optimistisch blicken die steirischen Weidegans-Bauern in die beginnende Gansl-Saison, die ihren Höhepunkt zu Martini am 11. November hat und sich neuerdings bis rund um Weihnachten fortsetzt. Mittlerweile ziehen bereits 42 (2015: 30) steirische Ganslhalter 7.500 Gänse (2015: 3.300) auf und haben darin eine wichtige, saisonale Nische für ihren landwirtschaftlichen Betrieb gefunden. Präsident Franz Titschenbacher: „Steirische Weidegänse sind sehr beliebt. Die Steirerinnen und Steirer schätzen die besonders zarte Qualität durch die Weidehaltung, die Frische und Regionalität.“ Speziell in der Landgastronomie und in ausgewählten Fleischerfachgeschäften haben sich in den vergangenen Jahren tragfähige Partnerschaften zwischen Bauern, Wirten und Fleischern entwickelt. Und: Viele langjährige private Stammkunden halten ihren „Ganslbauern“ die Treue. „Heuer sind die steirischen Weidegänse bereits weitgehend vergriffen. Es empfiehlt sich, diese bereits im März zu reservieren, damit die Ganslhalter die Wünsche ihrer Kunden bestmöglich erfüllen können“, betont Margit Fritz, Obfrau der steirischen Weidegansbauern.
Besonders tierfreundliche Haltung
Die steirischen Weidegänse ernähren sich vorwiegend vom grünen Gras ihrer Gänseweiden und etwas Getreide. Daher wachsen sie auch wesentlich langsamer als importierte Schnellmastgänse. Während die heimischen Weidegänse fünf bis sieben Monate auf den Weiden verbringen können, sehen die ausländischen Schnellmastgänse nie eine Weide und werden nur kurze Zeit im Stall gemästet. Die Weidefläche der steirischen Weidegänse ist großzügig – pro Hektar werden etwa 100 bis 120 Tiere gehalten. Die steirischen Ganslbauern halten im Durchschnitt 178 Tiere am Hof. Von den 42 steirischen Ganslhaltern sind sieben biozertifiziert, sie halten 725 Bio-Weidegänse.
Import dominiert den Markt
Obwohl in Österreich bereits rund 150.000 Weidegänse gehalten werden, werden in Österreich nach wie vor überwiegend ausländische Gänse zum Großteil aus Ungarn, Polen, Frankreich, Tschechien und der Ukraine verzehrt. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Österreich bei 0,21 Kilogramm. In den vergangenen Jahren hat Gänsehaltung ständig zugenommen. „Auch in Zukunft ist mit leichten Steigerungen zu rechnen. Ziel ist es, den Selbstversorgungsgrad in den nächsten Jahren von derzeit 28 auf 35 Prozent zu erhöhen“, sagt Margit Fritz.
Hochstehende Regionalmarke
Die Marke „Steirische Weidegans“ hat sich zu einer hochstehenden Regionalmarke entwickelt – sie macht auf die besonders tierfreundlich gehaltenen heimischen Weidegänse aufmerksam.
Heimische Daunen sind tiergerechte Alternative zu ausländischen Billigprodukten
Weidegänse liefern neben Fleisch auch die begehrten Daunen. Durch die lange Haltedauer der heimischen Gänse auf der Weide können die Daunen und Federn ausreifen. Sie haben sich international zu einem gefragten Spitzenprodukt entwickelt.