Stechapfel
Zu diesen gehören zum einen wichtige Nahrungspflanzen wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Auberginen mit zum Teil giftigen Pflanzenteilen, aber auch giftige Vertreter wie die Tollkirsche, der schwarze Nachtschatten und auch der Stechapfel.
Die Herkunft des Stechapfels ist umstritten, einige Arten kommen aus Asien, andere aus Amerika. Arten des Stechapfels wachsen überall, außer in polaren und subpolaren Zonen.
In Mitteleuropa ist diese Pflanze als Ackerunkraut zu finden, sie bevorzugt nährstoffreiche, kalkhaltige Böden, wächst aber auch an Wegrändern und auf Schuttablagerungen.
Der Stechapfel ist eine einjährige, aufrecht wachsende, buschige Pflanze mit einer Höhe von 0,2 bis 1,2 Metern.
Er bildet von Juni bis Oktober Blüten aus, die in der Nacht süßlich duften. Aus diesen Blüten entstehen vierteilige, stachelige Kapseln mit ca. 300-500 schwarzen, nierenförmigen Samen, die ihre Keimfähigkeit über viele Jahre behalten.
Der Stechapfel enthält giftige Tropanalkaloide, alle Pflanzenteile sind giftig, besonders jedoch Samen und Wurzeln.
Wird die Pflanze auf landwirtschaftlichen Flächen oder in deren Umkreis entdeckt, ist das Ausreißen im Biolandbau das einzig möglich Mittel (unbedingt Handschuhe tragen, das Gift wird auch über die Haut aufgenommen!). Die Pflanze muss unbedingt in verschlossenen Müllsäcken mit dem Restmüll entsorgt werden. Wird der Stechapfel versehentlich mitgedroschen, verteilt sich der giftige Pflanzensaft über das Erntegut. Gelangen Samen in die Ernte, müssen diese mit geeigneten Methoden (Farbausleser) aufwendig aussortiert werden. Schon sehr geringe Mengen reichen aus um Symptome wie Herz-Kreislauf Beschwerden, Sehstörungen oder Halluzinationen zu verursachen. Für einen Befall sind vor allem späte Kulturen wie Mais, Hirse, Amaranth, Buchweizen, Lein, Sonnenblumen, Soja und Linsen gefährdet.
Bei der Vermeidung der Verunreinigung kommt der Kontrolle die größte Bedeutung zu. Optimal ist das bei der letzten Überfahrt mit Striegel oder Hacke vor dem Bestandesschluss. In Mais und Hirse ist der richtige Zeitpunkt, wenn der Bestand etwa hüfthoch ist, am besten. Wichtig ist auch eine Kontrolle der Zwischenfrüchte. Eine weitere Möglichkeit der Kontrolle der Bestände besteht durch das Überfliegen mit einer Drohne.
Wichtigste Bekämpfungsmaßnahmen:
- Bestandeskontrolle
- Erkannte Pflanzen sofort ausstechen und entsorgen (unbedingt Schutzhandschuhe tragen)
- Fruchtfolge: Wechsel Winterung - Sommerung sicherstellen
- Bei Befall der Fläche niemals zwei gefährdete Kulturen in Folge anbauen
- Mehrjähriges Kleegras in der Fruchtfolge