Silomais - ein ertragreiches Grundfutter
Silomais ist ein beliebtes Futtermittel für Rinderbetriebe. Kärntenweit verändert sich die Silomaisanbaufläche kaum, somit betrug die Anbaufläche im letzten Jahr 8.217 ha, und davon erreichte die biologische Silomaisfläche 710 ha. Für Grünland- und Ackerfutterbaubetriebe ist Silomais (Mais- und Maiskolbensilage) ein ausgezeichneter Energielieferant bei der Grünfutter-, Grassilage- und Heuration. Um die maximalen Vorteile des Silomaises ausnützen zu können, sind der Ertrag, der Reifegrad, die Energiekonzentration der Gesamtpflanze, der Stärkeertrag und die Restpflanzenverdaulichkeit entscheidend. Den Rohproteinertrag des Silomaises kann man mit einem zweischnittigen bis vierschnittigen Grünland vergleichen. Jedoch ist Silomais mineralstoffarm. Die rationelle Ernte (Selbstfahrhäcksler), die hohe Grundfutterqualität und die problemlose Konservierung heben die Beliebtheit der Pflanze hervor. Ein weiterer Vorteil sollte auch noch in Betracht gezogen werden: die angemessenen Variablen Kosten pro dt Frischmasse bzw. Trockenmasse (siehe Grafik).
NDF und ADF näher betrachtet
Für jeden Wiederkäuer ist die Verdaulichkeit des Futters von größter Bedeutung. Silomais zählt zu jenen Grundfuttermitteln, die eine hohe Verdaulichkeit von nahezu 78% und hohe Energiewerte von 6,0 bis 6,6 Netto-Energie-Laktation (NEL MJ) aufweisen, wobei Spitzensorten 7,0 NEL MJ pro kg Trockensubstanz (TS) bei optimaler Häckselhöhe (ca. 20 cm bzw. über dem ersten Knoten) erreichen. Die Maispflanze besteht zu ca. 87% aus Kohlenhydraten. Diese bestehen wiederum aus Zucker, Stärke, beständiger Stärke und organischem Rest. In weiterer Folge besteht ein Großteil der Kohlenhydrate aus Hemizellulose, Zellulose und Lignin. Diese Parameter werden als "neutrallösliche Faser“ (NDF), Zellulose und Lignin als "säurelösliche Faser“ (ADF) ausgedrückt. Lignin ist für die Standfestigkeit der Pflanze verantwortlich.
Der größere Anteil der Trockenmasse entfällt auf die Zellwände (rund 45% NDF). NDF beeinflusst die Futteraufnahme sehr wohl positiv als auch negativ. Der ADF-Gehalt ist für das Wiederkäuen verantwortlich und sollte darum mindestens 20% der Trockensubstanz betragen. Bei zu hohen ADF-Gehalten sinkt hingegen die Verdaulichkeit der Ration. Der NDF-Gehalt der Ration ist für die TS-Aufnahme, die Pansenaktivität und die Gesamtwiederkäudauer wichtig.
Der Zielwert für NDF liegt zwischen 380 und 450 g/kg TM und für ADF zwischen 200 bis 230 g/kg TM.
Der größere Anteil der Trockenmasse entfällt auf die Zellwände (rund 45% NDF). NDF beeinflusst die Futteraufnahme sehr wohl positiv als auch negativ. Der ADF-Gehalt ist für das Wiederkäuen verantwortlich und sollte darum mindestens 20% der Trockensubstanz betragen. Bei zu hohen ADF-Gehalten sinkt hingegen die Verdaulichkeit der Ration. Der NDF-Gehalt der Ration ist für die TS-Aufnahme, die Pansenaktivität und die Gesamtwiederkäudauer wichtig.
Der Zielwert für NDF liegt zwischen 380 und 450 g/kg TM und für ADF zwischen 200 bis 230 g/kg TM.
Stärkeertrag und Kornanteil
Der Korn- bzw. Stärkegehalt an der Gesamtpflanze beeinflust die Verdaulichkeit, wobei der Korn- und Stärkegehalt sortenspezifisch ist. Daneben spielt die Häckselhöhe eine Rolle. Je höher der Kolben bzw. Kornanteil ist, desto hochwertiger wird die Maissilage. Daher sollten Silomaissorten mit einem hohen Korn- bzw. Kolbenanteil (siehe Sortenbeschreibung auf www.ages.at) gewählt werden. Der Stärkegehalt einer Maissorte sollte nicht vernachlässigt werden. Denn er ist ein wichtiges Qualitätskriterium einer Silomaissorte. Die Maispflanze bzw. die Maisilage besteht zu 25 bis 40% (i. d. TM) aus Stärke. Hartmaisbetonte Silomaissorten haben mehr beständige Stärke, wobei dies pansenschonender ist, weil sie im Dünndarm abgebaut wird. Der Zielwert soll für die Stärke über 300 g/kg TM betragen.
Ernte und Konservierung
Im Gegensatz zu Körnermais und Grünmais wird Silomais in der Teigreife geerntet. Die Grünmasseerträge spätreifer Sorten werden überschätzt. Der Kolbenanteil ist zu gering, weil die Ernte nicht zum optimalen Erntezeitpunkt erfolgt. Sickersäfte entstehen, und mit diesen gehen auch noch zusätzliche Nährstoffe (1 bis 10%) verloren. Sollten Frühfröste bereits vor dem optimalen Erntetermin auftreten, so ist dieser bei starker Schädigung der Pflanzen durch den Frost vorzuziehen. Bei Hagel und Trockenheit sollte man mit der Ernte nicht zu lange warten - je nach Schädigungsgrad. Allerdings sollte bei Trockenheit nicht zu früh geerntet werden. Die Maispflanze stirbt ab, wenn das Blatt und der Kolben abgedürrt sind. In diesem Fall muss der vertrocknete Silomais gehäckselt werden.
Schimmelnester im Frühjahr
Die Nacherwärmung der Maissilage ist vorprogrammiert, wenn zum Beispiel die Vergärung und die Entnahme nicht ordnungsgemäß erfolgen. Jetzt im Frühjahr, wo die Außentemperaturen wieder ansteigen, besteht die Gefahr der Nacherwärmung. Damit eine Nacherwärmung der Silage vermieden wird, sollte unbedingt auf die richtige Entnahmetechnik geachtet werden. Die Anschnittfläche darf keine Unebenheiten aufweisen. Denn bei einer unebenen Anschnittfläche kann der Sauerstoff wesentlich leichter in die Silage eindringen, und das Risiko der Nacherwärmung erhöht sich beim Anstieg der Außentemperatur. Es sollten im Frühjahr bzw. im Sommer unbedingt täglich zehn bis 15 cm im Hochsilo und beim Flachsilo ca. 20 cm (140 cm pro Woche) auf die ganze Anschnittfläche entnommen werden. Falls es doch noch zu der unerwünschten Nacherwärmung kommt, können verschiedene "Silierzusätze“ verwendet werden, wobei hier die Säuren zum Einsatz kommen. Im Flachsilo kann die Maissilage angeschoben werden, damit die optimale Entnahmelänge von mindestens 1,4 m pro Woche erreicht wird. Eine sehr gute Verdichtung und Abdeckung der Silage ist hier unumgänglich.
Gefahr von Drahtwürmern
Vorsicht beim Umbruch von Wechselwiesen: Hier könnten Drahtwürmer auftreten, welche die auflaufenden Maispflanzen schädigen - dies führt zu weiteren Ertragsverlusten. Die Schadschwelle liegt im Mais bei maximal ein bis zwei Drahtwürmern pro Quadratmeter. Natürliche Feinde sind alle insektenfressenden Vögel, insbesondere Krähen und Möwen finden sich in Scharen hinter dem Pflug ein, wenn ein Feld stärkeren Larvenbesatz aufweist. Auch in Fasanenkröpfen wurden große Mengen an Drahtwürmern gefunden. Weitere Fressfeine sind Igel und Maulwurf.
Bei Übertretung der Schadschwelle sollte das Maissaatgut mit Saatgutbeizung Force 20 CS und zusätzlich 12 kg/ha Force Evo verwendet werden. Bei Übertretung der Schadschwelle können die Saatfurchengranulate wie Belem 0.8 MG (24 kg pro ha), Force Evo (16 kg pro ha) und Picador 1.6 MG (12 kg pro ha) ebenfalls zur Bekämpfung von Drahtwürmern und Maiswurzelbohrern eingesetzt werden.
Diese Pflanzenschutzmittel (Granulate) werden mit dem Granulatstreuer ausgebracht - Hinweis: diese Gräte unterliegen der Überprüfungspflicht für Pflanzenschutzgeräte.
Eine Alternative ist die Ausbringung von Kalkstickstoff. Der Kalkstickstoff sollte breitflächig bis zu 400 kg pro ha ausgestreut und vor dem Anbau eingearbeitet werden. Eine Verringerung der Fraßschäden durch Drahtwürmer liegt im Bereich von etwa 50%.
Bei Übertretung der Schadschwelle sollte das Maissaatgut mit Saatgutbeizung Force 20 CS und zusätzlich 12 kg/ha Force Evo verwendet werden. Bei Übertretung der Schadschwelle können die Saatfurchengranulate wie Belem 0.8 MG (24 kg pro ha), Force Evo (16 kg pro ha) und Picador 1.6 MG (12 kg pro ha) ebenfalls zur Bekämpfung von Drahtwürmern und Maiswurzelbohrern eingesetzt werden.
Diese Pflanzenschutzmittel (Granulate) werden mit dem Granulatstreuer ausgebracht - Hinweis: diese Gräte unterliegen der Überprüfungspflicht für Pflanzenschutzgeräte.
Eine Alternative ist die Ausbringung von Kalkstickstoff. Der Kalkstickstoff sollte breitflächig bis zu 400 kg pro ha ausgestreut und vor dem Anbau eingearbeitet werden. Eine Verringerung der Fraßschäden durch Drahtwürmer liegt im Bereich von etwa 50%.
Mikrogranulatdünger
Durch diese sogenannte Saatbanddüngung sollen die Mikronährstoffe - insbesondere Phosphat - für die jungen Wurzeln besser verfügbar sein. Um das Verfahren anwenden zu können, werden Granulatstreuer auf die Maissetzgeräte gebaut. Diese legen die Dünger während des Maissetzens mit 20 bis 30 kg/ha (je nach Produkt) in die Saatreihe. Für viehstarke Betriebe, die mehr Nährstoffe einsparen müssen, können Mikrogranulate trotzdem interessant sein (siehe Tabelle). Vor allem wegen wesentlich höheren Düngerpreisen beim DAP wären die Mikrogranulate eine Alternative dazu. Das Saatfurchengranulat kann gemeinsam mit den Mikrogranulatdünger ausgebracht werden.